Belgarath der Zauberer
Zeilen an dieser Stelle.
… verzweifelt seine Qual beklagend, hob er die Arme zum Himmel empor. Zum letztenmal erklang sein Schrei, als er den edlen Stein gewahrte, den Cthrag Yaska er genannt und der ihn erneut dem Schicksal unterwarf. Dann stürzte er, einem gefeilten Baume gleich, zu Boden, der Finstre Gott. Und die Erde bebte.
42. K APITEL
nd so war es wirklich geschehen vor Vo Mimbre. Unzählige Werke wurden über diese Schlacht geschrieben; bis auf wenige Ausnahmen jedoch – zumeist von alornischen Gelehrten verfaßt – verfehlen diese übertriebenen Berichte die wirklich wesentlichen Ereignisse, die zum Zweikampf zwischen Brand und Torak führten. Alles, was wir taten, war darauf ausgerichtet Torak zur Annahme der Herausforderung zu zwingen. Nachdem wir es geschafft hatten, daß ihm keine Wahl blieb, war der Ausgang unvermeidlich.
Der Sturz ihres Gottes demoralisierte die Angarakaner völlig. Die Ulgoner und einige andere hatten ihre Könige und Generäle getötet; somit gab es niemanden mehr, der ihnen Befehle erteilen konnte. Angarakaner können jedoch mit Unabhängigkeit nichts anfangen. Ein Weiser sagte einst: »Es ist gut und recht, den perfekten Mann regieren zu lassen, aber was geschieht, wenn der perfekte Mann Bauchschmerzen bekommt?« Das ist wohl das schwerwiegendste Argument, das gegen Absolutismus jeder Art spricht.
Die Malloreaner waren dem Untergang geweiht Sie sahen sich umgeben von Völkern, die allen Grund hatten, sie zu hassen. Gnade und Vergebung waren nicht zu erwarten, als die Armeen des Westens wie der Zorn eines ganzen Pantheons voller Götter über die glücklosen Invasoren herfielen.
Die Murgos an der linken Flanke sahen keinen Grund, ihren malloreanischen Vettern zur Hilfe zu eilen. Murgos empfinden keine große Zuneigung den Malloreanern gegenüber, und so gibt es auch keine engen Bindungen zwischen den beiden Rassen – solange Torak die Bruderliebe nicht mit Brachialgewalt anordnet Aber solche Anordnungen wurden nicht erteilt. Die Murgos machten schlichtweg kehrt, flohen in südlicher Richtung zum Arendfluß und versuchten, ihn schwimmend zu überqueren. Einige Murgos schafften es zum anderen Ufer, aber nicht sehr viele.
Die Thulls hatten sich ebenfalls in Richtung Fluß aus dem Staub gemacht. Thulls sind nicht sehr helle, aber sie verfügen über enorme Körperkräfte, und ihre Kettenhemden zogen sie nicht unter Wasser, wie es bei den Murgos der Fall war. Daher erreichte eine erstaunlich große Zahl von Thulls die tolnedrische Seite. Die Nadraker versuchten ihnen zu folgen, doch Nadraker sind schlechte Schwimmer; deshalb gelangten vermutlich nicht mehr Nadraker ans andere Ufer als Murgos.
Das Gemetzel dauerte an, bis die Dunkelheit hereinbrach; dann entzündeten die Alorner Fackeln und setzten ihre Arbeit fort.
Schließlich kam General Cerran zu Brand. »Ist es nicht genug?« wollte er mit belegter Stimme wissen.
»Nein«, war Brands feste Antwort, und er rückte die Schlinge zurecht die um seinen bandagierten linken Arm lag. »Sie kamen, um uns abzuschlachten. Ich werde sichergehen, daß sie es nicht noch einmal versuchen. Kein Same, keine Wurzel wird dieser Säuberung entgehen.«
»Das ist barbarisch, Brand!«
»Was mit Drasnien geschah, war nicht weniger barbarisch.«
Nach Mitternacht als alle Fackeln heruntergebrannt waren, gingen Brasas Ulgoner über das Schlachtfeld und töteten die Verwundeten. Ich hielt nicht viel von Brands barbarischen Maßnahmen; aber ich mischte mich nicht ein. Brand war jetzt Herr der Lage, und es gab noch einiges, das er für mich tun mußte. Diese Dinge waren sehr wichtig, und er würde vielleicht stur reagieren, wenn ich ihm nun Befehle gab, die ihm nicht gefielen.
Rauch trübte den kommenden Morgen, und auf dem Schlachtfeld lagen nur noch tote Angarakaner. Malloreaner, Murgos, Nadraker, Thulls und Grolims in schwarzen Gewändern lagen verstreut oder in Haufen auf dem blutgetränkten Feld.
Der rivanische Hüter hatte nach dieser schrecklichen Nacht bloß eine Stunde oder zwei geschlafen, doch bei Sonnenaufgang trat er aus seinem Zelt und schloß sich meinen Brüdern, meiner Tochter und mir an. »Wo ist er?« wollte er wissen.
»Wo ist wer?« gab Beldin zurück.
»Torak. Ich möchte noch einmal einen Blick auf ihn werfen, auf den König der Welt.«
»Du kannst nach ihm suchen«, antwortete Beldin. »Wirst ihn aber nicht finden. Zedar hat ihn während der Nacht fortgebracht.«
»Was?«
»Hast du es ihm nicht gesagt?« fragte
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