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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Partner und ich entdeckten einen Gebirgs-bach, an dessen Ufer reichlich davon zu finden ist.«
    Seine Augen leuchteten auf. »Diesen Bach würde ich gern sehen«, sagte er.
    »Das würden viele Leute gern, aber ich werde die Lage des Bächleins für mich behalten. Nun? Machst du ein Gegenangebot?«
    »Das hat Polanna soeben getan. Zwanzig Barren.«
    »Fünf.«
    »Für weniger als fünfzehn verkaufe ich nicht.«
    »Lächerlich!« gab ich zurück. »Damit könnte ich die Schänke mit dem gesamten Inventar kaufen. Laß uns auf dem Tisch bleiben, Freund. Sie ist schließlich nur eine Frau.«
    Wir feilschten etwa eine Stunde lang, und Pols Augen funkelten immer mehr, je länger wir um den Preis handelten. Schließlich einigten wir uns auf zwölf Barren. Dann spuckten wir in die Hände, schlugen die Handflächen gegeneinander, und der Handel war beschlossen. Ich erhob mich. »Also gut, Mädchen«, sagte ich zu meiner Tochter, »laß uns nach Drasnien gehen.«
    »Ich hab’ noch ein paar Sachen, die ich zuvor holen muß«, erwiderte sie, während sie ihren Anteil am Gold einstrich.
    »Laß das hier.«
    »Du bist wohl nicht recht bei Trost alter Mann! Du hast mich gekauft. Von meinem Besitz war nicht die Rede. Es ist nicht weit bis Gallaks Haus. Ich brauche nicht lange.« Sie drehte sich um und verließ die Schänke, und alle Augen verfolgten sie.
    »Energisch, nicht wahr?« stellte ich milde gesinnt fest.
    »Das ist sie«, pflichtete Gallak bei. »Um ehrlich zu sein, mein Freund, ich bin froh, daß ich sie los bin. Du kennst den künftigen König besser als ich, aber du solltest dir vielleicht überlegen, ihm ein anderes Geschenk zu machen. Es mag mit seiner Dankbarkeit bergab gehen, wenn er ein paar Wochen mit Polanna verbracht hat.«
    »Das wird sich finden, Gallak. Es war ein Vergnügen, mit dir Geschäfte zu machen.« Ich nahm meine viel leichteren Satteltaschen und ging hinaus auf die Straße.
    Polgaras Augen waren stahlgrau, als sie zurückkam. »Deine Vorstellung dort drinnen war nicht sonderlich amüsant, alter Mann«, sagte sie. »Sie war sehr beleidigend.«
    »Ich dachte, ich hätte meine Sache sehr gut gemacht. Gibst du mir nun mein Gold zurück?«
    »O nein, Vater. Das Gold gehört jetzt mir.«
    Ich seufzte. »Also gut, Pol.« Ich gab auf. »Laß uns einen Stall suchen. Ich kaufe dir ein Pferd, und dann ziehen wir los.«
    Nachdem wir Yar Nadrak verlassen hatten, konnten Pol und ich offener sprechen. »Hast du die Leute gefunden, die du gesucht hast?« fragte ich sie.
    »Selbstverständlich«, erwiderte sie. »Ich hätte sonst nicht nach dir geschickt.«
    »Wer sind sie?«
    »Einer ist Drosta lek Thun selbst.«
    »Der nadrakische König?« Das war eine Überraschung.
    Sie nickte. »Drosta ist ein ziemlich komplizierter Bursche. Es scheint, daß er Mühe hat, sich dem Einfluß der Grolims zu entziehen. Er möchte sein Königreich aus der Interessensphäre der Kirche befreien. Er ist verschlagen und hat keinerlei Grundsätze, aber er will das Beste für sein Land.«
    »Wer ist der andere?«
    »Ein Bursche namens Yarblek. Er ist der Nachkomme eines alten Bekannten von dir.«
    »Du meinst Rablek?«
    »Natürlich. Nichts geschieht jemals zufällig, Vater.«
    Ich verzog das Gesicht »Ich bin dieser Dinge so überdrüssig«, sagte ich.
    »Ich dachte, du hättest dich inzwischen daran gewöhnt Yarblek ist eine Art Geschäftsmann. Er ist jung, aber bereits so skrupellos, daß er sich einen gewissen Ruf erworben hat. Wenn die Zeit kommt wird er uns helfen – sofern der Preis stimmt. Du hast doch noch mehr Gold, Vater?«
    Wir folgten der Nördlichen Karawanenstraße nach Westen in Richtung der drasnischen Grenze. Es war Herbst geworden, und die Blätter der Birken und Espen hatten sich golden gefärbt. Das ist stets ein hübscher Anblick, aber es weist auch darauf hin, daß der Winter bevorsteht und wir hatten noch den Weg über die Berge um Yar Gurak vor uns.
    Pol und ich beeilten uns, doch als wir die Berge erreichten, verließ uns das Glück. Ein verfrühter Schneesturm fegte aus Morindland auf uns zu und machte jedes Weiterkommen unmöglich. In einem Dickicht aus Latschenkiefern errichtete ich eine grob gezimmerte Unterkunft, und dort warteten wir auf das Ende des Sturms. Nach drei Tagen legte sich das Unwetter, und wir konnten Weiterreisen. Wir kamen sehr langsam voran, und Pols Laune erreichte am Vormittag ihren Tiefpunkt. »Das ist lächerlich, Vater!« rief sie aus. »Uns stehen andere Möglichkeiten der

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