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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Belgarath.«
    »Warum? Ich habe gehört, daß die Dalaser überhaupt nicht kriegerisch veranlagt sind.«
    »Das sind sie auch nicht. Aber niemand, der auch nur ein bißchen Verstand besitzt, verdirbt es sich mit den Dalasern. Sie sind Scholastiker und in geheimen Kulten bewandert.
    Dabei entdeckten sie gewisse Dinge, die jedem, der sich ihnen gegenüber feindselig verhält, das Leben unangenehm machen können. Hast du schon von Urvon gehört?«
    »Er ist einer der Jünger Toraks, nicht wahr?«
    »Ja. Ihm sind die Grolims in Mal Yaska sozusagen unterstellt, und Ctuchik erledigt die Geschäfte in Cthol Mishrak. Wie dem auch sei, vor ein paar Jahren wollte Urvon einen Bericht über die einheimischen Völker auf Mallorea, und so sandte er seine Grolims aus, damit sie sich ein Bild machen konnten. Jene, die er nach Kell schickte, kamen nicht zurück. Sie wandern noch immer im Schatten dieses riesigen Berges umher – blind und wahnsinnig. Man kann allerdings bei einem Grolim nicht immer genau feststellen, ob er wahnsinnig ist; sie sind von Natur aus nicht sehr vernunftbegabt.«
    Beldin ließ sein häßliches Lachen vernehmen. »Das kannst du laut sagen, Bruder.«
    »Was geht denn bei den Dalasern in Kell vor?« fragte ich neugierig.
    »Alles mögliche – Zauberei, Totenbeschwörung, Wahrsagen und Astrologie.«
    »Erzähl mir nicht, daß sie sich noch immer mit diesem alten Unfug beschäftigen.«
    »Ich bin nicht davon überzeugt daß es Unsinn ist alter Junge. Astrologie ist die Sphäre der Seher, und sie bilden in Kell sozusagen die erste Gesellschaft. Und da es dort keine Regierung im eigentlichen Sinne gibt tun die Leute, was die Seher ihnen sagen.«
    »Bist du schon mal einem dieser Seher begegnet?« fragte Beldin.
    »Einem – einer jungen Frau, mit einem Tuch über den Augen.«
    »Wie kann sie die Sterne lesen, wenn sie blind ist?«
    »Ich sagte nicht, daß sie blind ist alter Junge. Offensichtlich nimmt sie die Augenbinde nur ab, wenn sie das Buch der Himmel lesen will. Sie war ein seltsames Mädchen, aber alle Dalaser hörten auf sie. Ich war allerdings der Meinung, daß ihre Worte nicht viel Sinn ergaben.«
    »Das ist normalerweise so bei Leuten, die vorgeben, die Zukunft sehen zu können«, stellte Beldin fest. »Wer in Rätseln spricht kann schwer als Schwindler entlarvt werden.«
    »Ich glaube nicht, daß sie betrügen, Beldin«, widersprach Belmakor. »Die Dalaser sagten mir, daß sich noch kein Seher in seinen oder ihren Vorhersagen jemals geirrt hätte. Seher denken in Zeitaltern und Äonen. Das Zweite Zeitalter begann, als Torak die Welt zerbrach.«
    »Das war wohl die Art von Ereignis, die im Gedächtnis haften bleibt«, sagte ich. »Der Kalender der Alorner beginnt an diesem Tag. Ich glaube, wir befinden uns im Jahr einhundertundachtunddreißig – oder so.«
    »Unfug!« schnaubte Beldin.
    »Es gibt ihnen Gelegenheit über etwas nachzudenken, statt mit den Nachbarn zu streiten.«
    Die Wölfin kam in großen Sprüngen über die Wiese gelaufen. »Sag mal, wann kommst du eigentlich nach Hause?« fragte sie mit Nachdruck.
    »Sie ist fast so schlimm wie eine Ehefrau, nicht wahr?« bemerkte Beldin.
    Die Wölfin zeigte ihm die Fänge. Ich wußte nie genau, wieviel sie von dem verstand, was wir sagten.
    »Gehst du zurück nach Mallorea?« fragte ich Belmakor.
    »Ich glaube nicht alter Junge. Ich werde wohl die Marager besuchen. Ich mag sie recht gern, die Marager.«
    »Nun, ich gehe zurück nach Mallorea«, sagte Beldin. »Ich möchte immer noch herausfinden, wer Toraks dritter Jünger ist, und ich möchte auf Belzedar aufpassen – falls ich ihn im Auge behalten kann. Jedesmal, wenn ich mich umdrehe, verschwindet er.« Er sah mich an. »Was wirst du tun?«
    »Jetzt begebe ich mich erst mal in meinen Turm – ehe meine Freundin hier mir die Fänge ins Bein gräbt und mich nach Hause schleppt.«
    »Ich meinte, in näherer Zukunft, Belgarath.«
    »Das weiß ich noch nicht genau. Ich glaube, ich werde eine Weile hier bleiben – bis dem Meister etwas einfällt, das ich für ihn erledigen kann.«
    »Was ist?« sagte die Wölfin. »Kommst du jetzt, oder kommst du nicht?«
    »Ja, Liebes«, seufzte ich und verdrehte dabei die Augen.
    Es war einsam im Tal, nachdem Belsambar uns verlassen hatte. Beldin und Belzedar waren nach Mallorea gereist, und Belmakor hielt sich in Maragor auf, wo er zweifelsohne maragischen Frauen den Hof machte. So blieben nur die Zwillinge und ich bei unserem Meister. Es herrschte eine Art

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