Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Wort gehört, Zedar. Ich will nichts mehr mit Belgarath zu tun haben. Berichte deinem Meister, was ich gesagt habe. Sag Torak, er soll jemanden suchen, der es mit deinem Bruder Belgarath aufnehmen kann.«

13. K APITEL
    m nachhinein betrachtet, war es wahrscheinlich gut, daß ich diese Entdeckung in meiner Wolfsgestalt gemacht hatte. Die Persönlichkeit des Wolfes hatte sich in den vergangenen Monaten so eng mit der meinen verschlungen, daß meine Reaktionen nicht gänzlich stets die eigenen waren. Ein Wolf kann keinen Haß empfinden -Wut ja, aber keinen Haß. In meiner eigenen Gestalt hätte ich wahrscheinlich etwas Überstürztes getan.
    Wie die Dinge standen, lag ich jedoch im Schnee und hörte mit aufgestellten Ohren zu, wie Zedar den morindimischen Zauberer anflehte. Das verschaffte mir genug Zeit, meine Gedanken zu ordnen. Wie hatte ich so blind sein können? Zedar hatte sich Hunderte Male verraten, seit Torak die Welt zerbrach, aber ich war nie aufmerksam genug gewesen, um es zu bemerken… Ich verbrachte sehr wahrscheinlich viel Zeit damit, die Wahrheit zu verdrängen. Aber jetzt wußte ich die Wahrheit über meinen Bruder. Was sollte ich nun tun?
    Das einfachste wäre natürlich gewesen, zu warten, bis der Morindim ging, und dann auf die Lichtung zu springen und Zedars Kehle mit meinen Zähnen zu zerfleischen. Das war ein verführerischer Gedanke; nur die Götter wissen, wie verführerisch. Ein gewisser wölfischer Sinn für das Praktische wohnte dieser Neigung inne. Es ging schnell, es ging einfach, und es würde die Gefahr, die uns jetzt drohte, ein für allemal beseitigen.
    Unglücklicherweise würden auch tausend Fragen unbeantwortet bleiben, und Neugier ist ein Charakterzug, den Menschen und Wölfe gleichermaßen besitzen. Ich wußte, was Zedar getan hatte. Jetzt wollte ich auch wissen, warum. Eines jedoch war mir klar. Ich hatte einen weiteren Bruder verloren. Ich dachte nicht einmal mehr als ›Belzedar‹ an ihn.
    Doch meine Zurückhaltung hatte auch einen praktischen Grund. Das vereinte Auftreten der Morindim war offensichtlich auf Zedars Betreiben erfolgt Er hatte ihren Widerwillen überwunden, gemeinsam zu handeln, indem er ihnen einen Gott angeboten hatte. In meinen Augen gab es keinen großen Unterschied zwischen dem König der Hölle und Torak, doch die Morindim sahen das offensichtlich anders. Zedar hatte diese spezielle Falle gestellt. Wie viele andere gab es da draußen noch? Das war es, was ich wirklich wissen mußte. Wenn eine Falle erst einmal errichtet war, konnte sie noch lange wirksam sein, auch wenn der Mann, der sie errichtet hatte, längst tot war. Die Situation schien nach einer List zu verlangen, und darin kannte ich mich aus.
    »Du verschwendest deine Worte, Zedar«, sagte der Morindim. »Ich werde nicht noch einmal einem Zauberer gegenübertreten, der so mächtig ist wie dein Bruder. Wenn du gegen ihn kämpfen willst, dann tu es selbst. Ich bin sicher, dein Meister wird dir dabei helfen.«
    »Er darf es nicht, Etchquaw. Es ist verboten. Ich muß während dieses EREIGNISSES das Instrument des Unabänderlichen sein.«
    Was war das?
    »Wenn du das Werkzeug des Unabänderlichen bist, warum kamst du dann zu uns?« Normalerweise erwartete man von einem Morindim, der einen Dämonen anbetet, nicht das geringste Anzeichen von Intelligenz, aber dieser Etchquaw war überraschend scharfsichtig. »Ich glaube, du fürchtest dich vor diesem Belgarath«, fuhr er fort, »und offenbar fürchtest du dich auch vor der Unabänderlichkeit des Schicksals. Nun, ich werde meinen Arm nicht für dich ins Feuer legen, Zedar. Ich habe gelernt, mit Dämonen umzugehen. Ich brauchte keinen Gott – erst recht keinen, der so machtlos ist wie Torak. Mein Dämon kann alles tun, was ich ihm auftrage. Toraks Möglichkeiten scheinen eher begrenzt.«
    »Begrenzt?« warf Zedar ein. »Er hat die Welt zerbrochen, du Idiot!«
    »Und was hat er davon?« In der Stimme des Morindim lag Verachtung. »Es hat ihm Feuer gebracht, Zedar! Wenn ich nur Feuer will, kann ich warten, bis ich in die Hölle komme.«
    Zedars Augen wurden schmal. »Darauf wirst du nicht lange warten müssen, Etchquaw«, sagte er rauh.
    Wahrscheinlich hätte ich ihn aufhalten können. Ich fühlte, wie er seinen Willen aufbaute, aber ich rechnete nicht damit daß er es wirklich tun würde.
    Aber er tat es. Ich war nahe genug, um zu fühlen, daß der Klang des Wortes, mit dem er seinen Willen entließ, donnergleich war.
    Etchquaw fing plötzlich Feuer.
    Es

Weitere Kostenlose Bücher