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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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vorgehen können. Über diesen wird er eine Weile nachdenken und sich mit den anderen beraten müssen.«
    »Das kann ich nicht glauben. Du willst tatenlos herumsitzen?«
    Johnny schaute verschmitzt und zwinkerte mit einem Auge. »Tatenlos, aber nicht herumsitzen. Ich würde sagen, zu meiner Piratenausbildung sollte ein wenig Heimatkunde gehören. Ich kenne die Insel bis auf die Bucht hier überhaupt nicht.«
    »Was möchtest du sehen?«, fragte Oceana.
    »Den Wald hinter der Festung. Vielleicht können wir bis auf die andere Seite der Insel wandern, Richtung nördlichem Kraterrand und zurück?«
    Sempre wackelte mit dem Kopf. »Ich bin dabei. Wir brauchen aber Waffen. Ganz ungefährlich ist der Wald nicht.«
    »Gibt es hier Löwen und Schlangen?« Johnny hatte daran gar nicht gedacht.
    »Nein, Raubkatzen sind hier nicht auf der Insel. Vielleicht ein Haufen wilder Hauskatzen. Aber es gibt Wildschweine, denen man nicht in die Quere kommen sollte. Giftige Schlangen, ein paar Wildhundrudel.«
    »Ich werde zu Hause fragen. Aber sollte kein Problem sein. Wann brechen wir auf?«, fragte Oceana.
    »Wir treffen uns in einer Stunde bei Sempre. Der hat sein Haus gleich an der Mauer und dem hinteren Festungstor.« Die drei standen auf, klopften sich den Sand ab.  
    Sempre sprang auf die Kaimauer und lief in lockerem Trab los. Oceana kletterte etwas behäbiger hoch, da sie zu tragen hatte. Sie schaute vor dem Weggehen auf Johnny hinunter. »Warum habe ich das Gefühl, dass dies kein normaler Ausflug wird?«
    »Geh und sei nicht neugierig.« Johnny kam hoch geklettert und sie trabten gemeinsam Seite an Seite über den Hafenplatz. Johnny bog Richtung Hafenturm und Oceana lief weiter Richtung Gassenviertel.
     

    Johnny klopfte fest an die Tür zu Sankt Stevens Kontor. Das unfreundlich gebellte »Herein« war begleitet vom gleichzeitigen Öffnen der Tür von Pierre Santini. Im Hintergrund standen Toto und Hauptmann Sankt Steven am Schreibtisch.  
    »Ihr wolltet uns sprechen, Junger Johnny?« Steven war schlechter Laune und kurz angebunden.
    »Ich habe Euch einen Vorschlag zu machen, Hauptmann.« Johnny stellte sich ebenfalls an den großen Kartentisch, auf dem die Übersichtskarte die gesamte Ausbreitung vom Belisla Archipel zeigte.
    »Und der wäre?« Sankt Steven kniff seine Augen zusammen, er war misstrauisch. Was wollte der neunmalkluge Piratenfloh?
    »Ich weiß, wo mein Großvater den Schatz versteckt hat.«
    Alle drei Piraten starrten auf Johnny. Toto und Pierre brachen dann in Lachen aus und klopften Johnny anerkennend auf den Rücken. »Wir hatten nichts weniger von dir erwartet, Junger Johnny«, sagte Sankt Steven. »Aber wieso Vorschlag?«
    Johnny fand es sehr ungewöhnlich, dass er vor einem Piratenhauptmann stand und seine ‚kleine‘ Erpressung versuchte. Was, wenn Sankt Steven wieder ausrastete und nicht auf seinen Vorschlag einging?
    »Weil ich meine Schwester gegen meinen Anteil tauschen möchte.«
    Sankt Steven bellte ein Mal, vermutlich war dies seine Art zu lachen. »Und warum sollte sich Athena auf diesen Kuhhandel einlassen? Und warum soll ich mich auf diesen Handel einlassen? Sagt mir das, Junger Johnny!«
    Pierre ergänzte: »Athena erwartet den ganzen Schatz, sie war klar in ihrer Forderung. Und den werden wir ihr nicht geben. Dein Schatzanteil verursacht ein Lachen bei ihr.«
    »Weil wir Athena meinen Anteil überlassen. Und Euren Anteil riskieren.«
    »Was heißt das?« Sankt Stevens Augen waren winzige Schlitze.
    »Wir stellen Athena eine Falle. Sie muss in der Annahme sein, dass wir ihr den ganzen Schatz übergeben. Dann gibt sie Amelia heraus.«
    »Und wie bringen wir sie in die Annahme? Sie ist eine schlaue Füchsin und wird bestimmt nicht auf mit Sand gefüllte Schatztruhen hereinfallen.«
    »Das ist genau der Plan: wir wiegen sie so in Sicherheit, dass sie keine Wahl hat als zu glauben, dass der Schatz so gut wie ihrer ist. Sie kann alles Nachprüfen. Sie kann alles Gold zwischen ihren Händen hindurch rieseln lassen, sie kann geraubten Schmuck anprobieren und auf kostbare Kelche klopfen. Was immer im Schatz meines Großvaters steckt.«
    »Aber dies wird deinen Anteil übersteigen, Junger Johnny«, meinte Pierre.
    »Das ist das, was ich meinte mit ‚Euren Anteil riskieren‘«, erklärte Johnny. »Wir müssen ihr den gesamten Schatz vor die Nase stellen. Einen Teil werden wir verlieren, davon gehe ich bei meinem Plan aus. Das wäre mein Anteil auf den ich gerne verzichte, um meine Schwester zu

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