Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
wobei ihm ein Schauer der Erregung über den Rücken rieselte. Während er sich auf die Bank zurücksinken ließ, zog er sie ohne Anstrengung mit sich herunter. Sie zog ihre Beine hoch und schmiegte sich an ihn. Behutsam und voller Sorgfalt berührte er sie mit dem Eiswürfel, bis sie sich unter seinen Fingern wand. Sein Herz hämmerte wie wild, das Blut pochte in seinen Lenden und ließ seine Erregung beinahe unerträglich stark werden.
    Stille umfing sie, die nur von dem leisen Rascheln der Blätter über ihnen, den Rufen der Vögel und dem endlosen Plätschern der sich am Bug brechenden Wellen gestört wurde. Die Eiswürfel fielen schon bald der Hitze zum Opfer, die zwischen ihren Körpern aufstieg.
    Sie rissen sich die feuchten Kleider mit mehr Hast als Raffinesse vom Leib. Der warme Schatten, den die Baumkrone warf, liebkoste ihre Haut und malte fedrige Muster darauf, die bei jeder Bewegung tanzten. Es war niemand da, der ihren wilden Tanz des Lebens und der Liebe beobachtete.
    Die Vollendung brauste heran wie ein Sommerhurrikan, eine donnernde Entfesselung der Elemente. Luke presste April im Taumel der Leidenschaft an sich. Er schaute auf sie hinunter, auf ihr rotes, erhitztes Gesicht, die feuchten Locken, die es einrahmten, auf ihre halb geöffneten Lippen.
    „Mach die Augen auf“, flüsterte er atemlos. „Schau mich an.“
    Ihre Wimpern hoben sich. Ihr benommener goldener und unendlich zärtlicher Blick begegnete seinem. Sie sah ihn. Ihn und nicht irgendeinen überlebensgroßen Helden aus ihrer Fantasie. Sie sah Luke Benedict, einfach nur einen Mann, mit mehr als genug männlichen Schwächen.
    Nachdem er sich sicher war, dass sie wusste, mit wem sie Liebe machte, ließ er sich über den Rand fallen. Er riss sie mit in das sturmgepeitschte Zentrum. Dann ergab er sich und ließ sich von dem Wirbel fortreißen.

18. KAPITEL
    A pril lag zwischen den zerwühlten Laken und beobachtete, wie der Himmel jenseits der Fliegengittertür hell wurde. Selbst wenn sie noch so angestrengt lauschte, konnte sie kein Plätschern hören, keine Schritte an Deck, die darauf schließen ließen, dass Luke die Seile kontrollierte, kein leises Ächzen der Taue, kein Surren der Angelspule, das ihr sagte, dass er einen Fisch hereinholte. Alles war still, zu still.
    Luke war fort. Sie war allein.
    Sie wusste, warum er noch in der Nacht fortgegangen war, zumindest konnte sie es vermuten. Er wollte möglichst verhindern, dass man ihn kommen und gehen sah. Trotzdem wünschte sie sich, dass er ihr etwas gesagt hätte. Sie war nicht gern allein auf dem Boot. Es war ihr zu einsam. Sie fühlte sich schutzlos und ausgeliefert.
    Sie wusste, dass er weggefahren war, um Nachschub an Wasser und Lebensmitteln zu holen, aber sie hatte den Verdacht, dass das nicht alles war. Bestimmt wollte er auch herausfinden, ob sich irgendetwas verändert hatte, ob sie ihr Versteck verlassen konnten. Irgendwie wünschte sie sich, dass er nicht ganz so begierig wäre, wieder in die Zivilisation zu kommen. Sie war es nicht, nicht mehr.
    Vorhin beim Wachwerden war ihr klar geworden, dass sie sich an diese Idylle gewöhnen könnte. Fernab zu sein von allen Ablenkungen, die Telefon, Fax, E-Mail und ihre nie endenden Verpflichtungen darstellten, gab ihr ein herrliches Gefühl von Freiheit. Sie konnte fast spüren, wie sich die Verspannungen in ihrem Nacken und in ihren Schultern lösten und ihre Kreativität wuchs. Zumindest solange Luke in der Nähe war und auf sie aufpasste. Ohne ihn gefiel es ihr gar nicht.
    Wie hatte sie in so kurzer Zeit bloß so weit kommen können? Das hatte sie nicht geplant. Sie durfte es sich keinesfalls zur Angewohnheit werden lassen, sich auf Luke zu verlassen, das konnte sie sich nicht leisten. Was würde sie tun, wenn das hier vorbei war und sie zu ihrem normalen Leben in Mulberry Point zurückkehren musste? Nichts deutete darauf hin, dass dann zwischen ihnen alles so weiterging. Soweit sie wusste, waren für Luke diese paar Tage nicht mehr als eine willkommene Abwechslung, eine kurze Affäre, die er als eine Art Wiedergutmachung für eine frühere Zurückweisung betrachtete. Er war nicht daran gewöhnt, sich längerfristig an eine Frau zu binden, nicht Luke-de-la-Nuit.
    Und was bedeutete es für sie, dass sie sich geliebt hatten? Sie wälzte die Frage im Kopf herum, allerdings ohne es zu wagen, sie wirklich zu beantworten. Es war schon schwierig genug, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie sich bei der Sache mit Luke und Mary Ellen

Weitere Kostenlose Bücher