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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Computer – konnten die Buchungen geändert und die Reise verschoben werden, vielleicht um eine Woche? Bruces Visum galt einen ganzen Monat lang. Und ihr eigenes war sicher auch auf das Ende dieses Monats zu verschieben … sie würde auch mehr bezahlen, falls notwendig.
    Während die Nachricht übertragen wurde, erschien der kleine Postbote auf ihrem Bildschirm.
    Schon wieder? Ich habe doch erst vor zehn Minuten alle Nachrichten abgerufen.
    Es gab keine Antwortadresse, keinen Absender, überhaupt keine Information über die Quelle. Die Nachricht gehörte also potentiell zu denen, die man sofort ungelesen löschen sollte.
    Sie las sie trotzdem.
    Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt zum Aufhören.
    Eine Antwort war möglich, aber wieder ohne Adresse. Wenn sie also reagierte, würde sie nicht wissen, wohin diese Antwort ging – genau wie bei der ersten Nachricht von Wargirl. Aber diese E-mail war freundlich gewesen, die jetzige hingegen eindeutig nicht!
    Stop, rief Bruce ihr zu. Geh, hatte Tom ihr geraten. Sei vorsichtig, lautete Carolines Mahnung. Es war eine einzige große innere Ampel.
    Janie sah nur Grün.
    Das glaube ich nicht, tippte sie als Antwort. Und drückte auf das Symbol ABSENDEN.

    Sandhaus würde es wissen, er war der Mann für Antworten. Er mied Computer, weil er selbst einer war.
    »Was wäre die beste Quelle für Krankengeschichten aus der Zeit vor den Ausbrüchen?« fragte Janie ihn.
    »Wonach genau suchen Sie denn?«
    »Nach einem Patienten Null. Er müßte an irgendeiner Wirbelsäulenverletzung gelitten haben.«
    Der Professor kicherte. »Oh, ja, das wird leicht zu finden sein!«
    Er dachte einen Augenblick nach. »Ich würde bei NIH anfangen. Nehmen Sie die Studie der Stiftung über Wirbelsäulenregeneration zum Vorwand, um reinzukommen.«
    Es wäre nicht allzu schwierig, einen plausiblen Grund für eine rückwirkende Suche zu finden. »Und wenn ich Informationen über Ärzte will, die bei den Ausbrüchen gestorben sind?«
    »Janie? Da fragen Sie noch? Der amerikanische Ärzteverband. Die AMA.«
    Vorübergehend verstummte sie. »Ich hasse die AMA. Die sind meine Blockierer …«
    »Liegt auf der Hand … Ich mag sie auch nicht, und glücklicherweise habe ich nicht allzuviel mit ihnen zu tun. Aber wenn irgend jemand Unterlagen über Ärzte hat, dann sie. Lassen Sie sich bloß einen freundlich klingenden Grund für Ihre Anfrage einfallen.«

    »Die Familie einer Frau, die an Osteoporose-Komplikationen gestorben ist, möchte mit einem Teil ihres Vermögens einen Lehrstuhl stiften, aber anonym bleiben. Deshalb haben sie uns von der Stiftung gebeten, einen Orthopäden zu suchen, jemanden, der nach den Ausbrüchen etwas wirklich Sinnvolles gewagt hat, falls er oder sie da noch lebte.«
    »Ich werde Ihnen gern eine Liste schicken, aber die ist wahrscheinlich ziemlich lang … das waren harte Zeiten für Ärzte.«
    »Ja, nicht wahr? Aber eine lange Liste ist gut; wir führen gern die notwendigen Recherchen durch, wenn alle Namen darauf stehen. Keinesfalls möchten wir versehentlich jemanden übersehen.«
    »Unsere Akten sind absolut vollständig. Und ich besorge sie Ihnen gern. Aber ich habe eine Bitte an Sie – würden Sie vielleicht so freundlich sein, uns den Namen des Erwählten mitzuteilen, wenn die Entscheidung gefallen ist? Das wäre sehr nett.«
    »Kein Problem. Ich werde Ihnen selbstverständlich mitteilen, auf wen wir uns konzentrieren.«
    »Fein. Wir halten uns gern auf dem laufenden über unsere Mitglieder, selbst wenn sie nicht mehr bei uns sind.«
    »Ja«, sagte Janie bitter, »das weiß ich.« Sie gab dem Public-Relations-Beauftragten der AMA ihre E-mail-Adresse bei der Stiftung.
    Die Liste kam weniger als eine Stunde später und führte eine entmutigende Anzahl von verheißungsvollen und prominenten Orthopäden auf, die den bösen Bakterien des neuen Jahrtausends zum Opfer gefallen waren, insgesamt fast vierhundert.
    Und das sind bloß die, die damals noch in der AMA waren.
    Derjenige, den sie eigentlich wollte, war möglicherweise nicht einmal dabei.
    Doch mit schmerzlichem Hohn erinnerte sie sich daran, sollten die Akten ja zuverlässig vollständig sein. Sie fragte sich, wie ihre eigene Akte bei der AMA aussehen mochte, entschied dann aber, daß solche Spekulationen kein produktiver Gebrauch von Speicherplatz im Gehirn waren.
    Für die vor ihr liegende Liste galt das nicht. Durch wiederholte und logische Eliminierungsprozesse auf der Grundlage von Spezialisierungen, Wohnort,

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