und den Ansprüchen an die eigene Tätigkeit werden Sie als HR-Berater im Kontakt mit Personalabteilungen häufiger konfrontiert sein. Zwischen den Stühlen erfordert diese Situation viel Fingerspitzengefühl, um die Perspektiven beider Seiten miteinander zu vereinen. Gelingt es Ihnen letztlich, beide Seiten zu verstehen und die Aktivitäten aufeinander abzustimmen, leisten Sie einen großen Mehrwert für Ihren Kunden.
Kienbaum Expertentipp: Weitere Informationen zu der Studie
Wenn Sie mehr über die genauen Inhalte der hier zitierten Studien erfahren möchten, können Sie diese bei Kienbaum beantragen. Die jeweils aktuelle Auflage der HR-Studie „Strategie & Organisation“ erhalten Sie auf Anfrage über die E-Mail-Adresse
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2.5 Formen der Zusammenarbeit in der HR-Beratung
Sollten Sie Interesse daran haben, eine Berufskarriere in der HR-Beratung anzustreben – und davon gehen wir aus, wenn Sie dieses Buch in den Händen halten –, so ist es mit Sicherheit empfehlenswert, zunächst einen Überblick darüber zu erhalten, in welchen Formen HR-Berater zusammenarbeiten. Im Anschluss erhalten Sie weitere nützliche Tipps zum Einstieg in die Beratungstätigkeit.
Etwas vereinfachend kann man zwischen sechs Kooperationsformen oder Arten der Selbstorganisation unterscheiden:
Arbeit als Freelancer/Selbstständiger
Arbeit in Netzwerken
Arbeit in „HR-Boutiquen“
Arbeit in großen HR-Beratungen
Arbeit in großen Beratungen im Bereich HR
Arbeit in anderen Organisationsformen
Arbeit als Freelancer/Selbstständiger
Da die Eintrittsbarrieren in den Markt der HR-Berater – ein nicht geschützter Titel – relativ gering sind, findet sich auf dem deutschsprachigen Markt eine große Zahl selbstständig arbeitender HR-Berater. Viele davon sind in den Bereichen Coaching und Training tätig, dazu kommen Moderatoren, Diagnostiker oder auch Headhunter.
Um die Organisation von Reisen, Buchhaltungsfragen, die Pflege der Webseite, das Sekretariat, die Vervielfältigung von Materialien u. Ä. kümmern sich dabei viele der Einzelkämpfer selber. Häufig übernimmt diese Aufgabe auch eine Teilzeitkraft (nicht selten der Lebenspartner aus dem Home-Office). Manche der Berater haben eigene Büros, andere operieren aus dem Home-Office und mieten für Veranstaltungen Büros oder Seminarhotels an oder lassen diese beim Kunden stattfinden.
Als Kunde ist man bezüglich der Auswahl eines selbstständig arbeitenden Dienstleisters häufig stark auf den persönlichen Eindruck sowie auf Empfehlungen angewiesen. So unterscheiden sich die Anbieter von ihrem Namen her oft wenig. Es findet sich hier meist eine beliebig kreative oder unkreative Kombination der Wörter „HR“ „Personal“ „Mensch“ „Coach“ „Training“, oder die Beratungen heißen einfach „Dr. Meier/Huber Beratung“. Auf der Webseite werden ein breites Leistungsspektrum und viele Referenzen angegeben, häufig finden sich hier aber auch etwas geschönte Wahrheiten. Hinzu kommen einige Kundenzitate und nach Möglichkeit zwei bis drei Artikel, die der Berater in einschlägigen Personalmagazinen publiziert hat.
Ob der HR-Berater tatsächlich geeignet ist, zeigt sich häufig erst in der direkten Interaktion. So arbeiten viele der Einzelkämpfer über Jahre hinweg mit einigen wenigen oder sogar nur einem langfristigen Kunden zusammen. Finanziell reicht dies schnell zum „Durchkommen“ aus. Man bedenke einen Tagessatz von 1.500 Euro bei Trainings (siehe Kapitel 5.3) – hier könnte man bei regelmäßigen Aufträgen und zwei dreitägigen Einsätzen im Monat schon das Back Office, Werbungskosten und ähnliche Posten gut finanzieren.
Komplette Selbstständigkeit kann mittel- bis langfristig ein sehr attraktives Ziel sein. Sollten Sie dieses Buch als Universitätsabsolvent lesen, raten wir Ihnen von dieser Art der Selbstorganisation als Einstiegsmodell jedoch eher ab. Selbst nach vielen Jahren Berufserfahrung beklagen sich viele „Einzelkämpfer“ dass die Kundenakquisition auf diesem großen, unübersichtlichen Markt schwierig ist. Werbekampagnen, Search Engine Optimization, die Ausarbeitung des eigenen USP (Alleinstellungsmerkmal) und Ähnliches helfen alleine auch nicht weiter. Fast alle Unternehmen arbeiten bei Beratungsfragen lieber mit langfristigen Kontakten (häufig mit ehemaligen Mitarbeitern) zusammen