Beraten, Trainieren, Coachen
falschen Empfehlung Ihnen angelastet wird. Gute Erfahrung haben wir mit einer ehrlichen, aber balancierten Einschätzung gemacht: Stellen Sie sowohl die Stärken als auch die Schwächen dar und verdeutlichen Sie, in wie vielen Situationen Sie den Kollegen erlebt haben.
Tipp 3: Achten Sie auf Ihr Auftreten – in jeder Situation
Bei aller Freundschaftlichkeit und Nähe: Bleiben Sie professionell! Diese Regel gilt wohl nicht nur für Berater, sondern auch für Führungskräfte, Lehrer, Ärzte, Rechtsanwälte, Bürgermeister und viele andere Berufsgruppen, an die von vielen verschiedenen Seiten ganz unterschiedliche Rollenerwartungen gestellt werden.
Wahren Sie eine professionelle Distanz zum Kunden
So schön es auch ist, mit Auftraggebern oder Trainingsteilnehmern ein oder zwei Gläschen am Seminarabend zu trinken: Übertreiben Sie das Get-together nicht. Berichten Sie gerne über Ihre Familie oder Ihren nächsten Urlaub, aber lehnen Sie die Einladung zum gemeinsamen Saunabesuch mit dem Kunden dankend ab.
Gleichermaßen gilt: Für die Mitarbeiter werden Sie immer den Stempel „Berater“ tragen, so sehr Sie auch vom Kunden akzeptiert werden. Gerade während der ersten Tage im neuen Unternehmen sollten Sie sich Ihrer Wirkung und Rolle besonders bewusst sein. In vielen Organisationen stellt schon die Anwesenheit eines Beraters im Anzug und Krawatte eine deutliche Intervention dar. Dass Sie durchs Haus gehen, kann alle möglichen Emotionen auslösen; von Furcht um den Arbeitsplatz („der räumt hier auf!“) und offenkundiger Ablehnung (wieder ein „Versager in Nadelstreifen!“) bis zu Vorfreude („endlich tut sich hier was!“).
Setzen Sie Statussymbole vorsichtig ein
Unterschätzen Sie nicht die Wirkung von Insignien und Symbolen, die Sie als Berater im Kundenkontakt tragen. Sollten Sie für einen ersten Workshop zu einem Restrukturierungsprojekt in einem Produktionsbetrieb fahren und die freundliche Dame bei der Autovermietung meint es besonders gut mit Ihnen und gibt Ihnen einen Upgrade auf den neuen Sportwagen: Seien Sie klug und überlegen Sie, ob Sie nicht lieber einen Kilometer vor dem Werksgelände parken und die letzten Meter zu Fuß laufen möchten oder lassen Sie sich einfach einen bescheideneren Wagen geben.
Tipp 4: Achten Sie auf Bewegung, gesunde Ernährung und Schlaf
Gerne vergisst man im anstrengenden und vielseitigen Beratungsjob das „Drumherum“. Arbeit gibt es genug, menschliche Interaktion ist in Hülle und Fülle vorhanden, und meistens gibt es auch genug zu essen und zu trinken.
Sorgen Sie für Erholungsphasen
Um den Marathonlauf in der Beratung zu überstehen, sollten Sie lernen, Ihre Kräfte einzuteilen und Ihren Energiehaushalt zu managen. Bauen Sie bewusste Erholungsphasen ein, um Ihre Batterien aufzuladen. Legen Sie Obst- und Gemüsetage ein. Trinken Sie ausreichend Wasser und Tee. Nehmen Sie auf Trainings Ihre Joggingschuhe mit und suchen Sie sich Auszeiten, um eine halbe Stunde rauszukommen.
Da jeder Mensch über unterschiedliche Strategien verfügt, sich fit zu halten, ist es an dieser Stelle nicht möglich, pauschale Empfehlungen zum optimalen Vorgehen zu geben. Wichtig ist die Grundeinstellung: Beratung ist ein anstrengender Beruf, der aufgrund von Reisetätigkeit, Arbeitsmenge, Erwartungsdruck und Interaktionsdichte höhere geistige und körperliche Anforderungen an Sie stellen wird als mancher klassische Bürojob. Die bekannte Redewendung Mens sana in corpore sano wird daher für Sie als Berater noch wichtiger – insbesondere wenn Sie über mehrere Jahre in diesem Feld tätig sein möchten.
Tipp 5: Managen Sie die Erwartungen des Umfeldes an Ihre zeitliche Verfügbarkeit
Radikale Bücher zum Einstieg in die Beratung enthalten häufig Tipps wie diesen: „Misten Sie Ihren Freundeskreis aus und konzentrieren Sie sich auf maximal fünf Personen, die Ihnen wirklich wichtig sind.“ Dies halten wir für groben Unsinn, der zeigt, wie gefährlich es sein kann, zu viel Zeit mit bestimmten Unternehmensberater-Typen (in diesem Fall Strategieberater amerikanischer Prägung) zu verbringen.
Arbeitsintensive Phasen und ruhigere Zeiten wechseln sich ab
HR-Beratung verläuft häufig zeitlich anders als es manche Ratgeber suggerieren. Sie manifestiert sich nicht in regelmäßigen 70-Stunden-Wochen, sondern in Tagen und Wochen besonderer Anstrengung (Moderation vor Ort, Projektpräsentationen), aber auch Phasen stärkerer Autonomie und niedrigerer zeitlicher Belastung (z. B.
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