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Beraten, Trainieren, Coachen

Beraten, Trainieren, Coachen

Titel: Beraten, Trainieren, Coachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tomas Saller , Lars Foerster
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Sie, schlafen Ihre Teilnehmer an diesem Morgen ein?“
    Trainer (T) : „Also irgendwie müssten wir mehr Bewegung in die Sache bringen, wobei wir mit ähnlicher Methodik an anderen Stellen im Programm durchaus Erfolg haben.“
    S : „Haben Sie vom Auftraggeber methodische Freiheit, die Aufbereitung anders vorzunehmen?“
    T : „Ja, die haben wir, solange die Ziele der Trainingssequenz erhalten bleiben.“
    S : „Wunderbar. Ich verstehe, dass es sich um den letzten Tag der mehrmoduligen Trainingsreihe handelt. Ich vermute daher, dass am Abend vorher ein wenig gefeiert wird?“
    T : „Ja, und das teilweise nicht zu knapp. Das könnte die Müdigkeit natürlich erklären. Bleibt aber nach wie vor die Frage, wie wir das ändern können.“
    S : „Sie hatten ja schon gesagt, dass Sie mehr Bewegung brauchen und diese auch methodisch realisieren können, solange die Ziele erhalten bleiben. Welches sind denn Ihre Ziele?“
    T : „Na ja, im Schwerpunkt eine Reflexion wichtiger Modelle, aber auch ein emotionales Wiedererleben der Ausbildungsreihe im Rahmen der eigenen Trainingsgruppe. Es gab so viele nette Zitate über die Trainingsmodule hinweg, die jede einzelne Gruppe geprägt haben.“
    S : „Bleiben wir zunächst beim ersten Aspekt. Wie könnten Sie mehr Bewegung in Bezug auf die Modelle erreichen?“
    T : „Gruppenarbeiten kommen immer gut an. Ein großer Erfolg war auch eine Stegreifpräsentation, die wir mal durchgeführt haben.“
    S : „Damit hätten wir schon zwei gute Möglichkeiten. Sie könnten also wichtige Modelle in Kleingruppen erarbeiten und in Grundzügen noch einmal erklären lassen. Nach Möglichkeit mit Beispielen aus der Praxis. Sie könnten außerdem „Powerpoint-Karaoke“ spielen: Jeder Teilnehmer zieht verdeckt ein Theoriemodell aus der Ausbildung und muss diesesdirekt im Anschluss anhand einer Folie innerhalb einer Minute zusammenfassen.“
    T : „Klingt beides gut und würde die Aufmerksamkeit sicher erhöhen. Die Zitate bekommen wir da auch gut unter. Bei der Variante der Gruppenarbeit könnte jede Gruppe Zitate einwerfen, während sie das Modell erklärt. Ähnlich könnten wir es bei dem Karaoke machen. Im letzten Fall könnten wir einige Zitate auf die verdeckten Karten mit den Modellen schreiben, das erleichtert die Sache vielleicht noch etwas.“
    S : „Hervorragend. Ich würde Ihnen nur empfehlen, gerade bei der Karaoke-Variante jedes Modell noch einmal mit eigenen Worten zu wiederholen, um eventuelle Fehler oder Missverständnisse auszuräumen. Vielleicht bekommt jeder auch einen Joker, sodass er eine neue Karte ziehen darf, wenn ihm ein Thema nicht liegt. So reduzieren Sie falsche Erklärungen.“
    Die Frage nach einer guten Trainingsgestaltung ist vielschichtig. Das oben genannte Beispiel zeigt zwei Dinge:
Trainingsgestaltung ist ein kreativer Prozess , dem auf methodischer Ebene häufig keine oder nur geringe Grenzen gesetzt sind.
Gute Trainingsgestaltung ist abhängig von der spezifischen Situation eines Trainings, von der Trainerpersönlichkeit (denn nicht jeder fühlt sich mit jeder Methode wohl), den Teilnehmern (auch diese können sich nicht für jede Methode begeistern) und den Rahmenbedingungen (zeitlich und räumlich).
    Bei so viel Freiheit zur Trainingsgestaltung lassen sich pauschal gültige Richtlinien kaum geben. Wir möchten es aber dennoch versuchen, denn natürlich gibt es einige Elemente, die ein Trainer beachten und kontrollieren sollte. Diese umfassen mehr als das bloße Kennen von Theorien und Leitfragen zu den einzelnen Themen, die besprochen werden. Einen wichtigen Beitrag zur Trainingsgestaltung leisten auch die Kompetenzen eines Trainers (vgl. auch Kapitel 3.1).
    Zum Training gehören praktische Übungen
    Wie in Kapitel 3.1 bereits angesprochen, werden die Begriffe Workshop, Unterricht und Training in unterschiedlichen Organisationen häufig synonym gebraucht, obwohl sich diese in Bezug auf Praxis- und Theorieanteile deutlich unterscheiden. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal betonen, dass der Schwerpunkt in einem Training auf den Praxisanteilen liegen sollte. Schließlich würden Sie auch nicht erwarten, eine ausgedehnte Theorieveranstaltung zu besuchen, wenn Sie sich zur Teilnahme an einem Handballtraining entschließen. Vielmehr würden Sie erwarten, einen Ball in die Hand zu nehmen, aus verschiedenen Positionen auf das Tor zu werfen, Übungen zum Muskelaufbau durchzuführen etc. Kurz: Sie würden erwarten zu üben und nicht über den Sport zu

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