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Beraten, Trainieren, Coachen

Beraten, Trainieren, Coachen

Titel: Beraten, Trainieren, Coachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tomas Saller , Lars Foerster
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visualisiert dar. Inselbildung bedeutet, dass zu den wichtigen Begriffen oder Stationen im Rahmen Ihres Trainings einige Stichworte notiert werden, die diese definieren. Das folgende Beispiel stellt einen Ausschnitt unserer Fachlandkarte für das Buch „Führen – die erfolgreichsten Instrumente und Techniken“ (Sattler, Förster, Saller und Studer 2011) dar. Sie könnten eine solche Fachlandkarte aber auch für ein Training nutzen.
    Abb.: Fachlandkarte
    Dem Lerner wird es durch das Aufzeichnen einer Fachlandkarte ermöglicht, sich in einem neuen Themenfeld schnell zurechtzufinden und neue Inhalte zügig an der richtigen Stelle einzuordnen. Es ist in diesem Zusammenhang nützlich, wenn die Fachlandkarte mit den gebildeten Inseln während des Trainings gut sichtbar im Raum hängt, sodass sie jederzeit präsent ist.
Orientierung in einer fremden Stadt
    Gut vergleichbar ist die Unterstützung des Teilnehmers durch Fachlandkarte und Inselbildung mit dem Erschließen einer Stadt. Stellen Sie sich vor, Sie sind gemeinsam mit Ihrem Lebenspartner in eine fremde Stadt umgezogen. Während sich Ihr Partner zunächst intensiv mit Kartenmaterial befasst und sich einige gut sichtbare Fixpunkte (wie z. B. hoher Kirchturm im Zentrum, Rauchsäule über dem Industriegebiet im Norden, Funkturm im Süden, große Allee durch die Stadt von Westen nach Osten) einprägt, wählen Sie einen anderen Zugang, um sich eine kognitive Landkarte Ihrer neuen Heimat aufzubauen. Sie schwingen sich auf ein Fahrrad und fahren die Umgebung ab. Vermutlich wird Ihr Partner sich zunächst besser zurechtfinden, wenn Sie beide gemeinsam in einer bisher unbekannten Gegend unterwegs sind. Sie werden vermutlich sagen können, dass es irgendwo ein nettes kleines Café gab, ob Sie dort jedoch wieder hinfinden, bleibt zunächst fraglich.
    Was wollen wir damit sagen? Lernen funktioniert zu einem Großteil durch Strukturierung von Inhalten. Schaffen Sie es, Ihren Teilnehmern eine Struktur zu vermitteln, so stellen sich Erkenntnisprozesse und erste Lernerfolge wesentlich schneller ein als ohne diese Struktur.
    Mit Beispielen das Wissen konkretisieren
    Sie haben nun schon einen wichtigen Beitrag zur guten Trainingsgestaltung geleistet. Sie haben wichtige Themen ausgewählt, wissen, dass Sie die Möglichkeit zum Ausatmen, also dem Anwenden der Theorie, geben wollen und Sie haben Ihren Teilnehmern eine Struktur für die Trainingsthemen – mit Fachlandkarten und Inselbildungen – angeboten. Wichtig wird es nun sein, die Themen mit Leben zu füllen. Beispiele sind das A und O bei der Wissensvermittlung. Beispiele stellen prototypisches Verhalten oder prototypische Situationen dar. Dies bedeutet, dass sie nach Möglichkeit so allgemein dargestellt werden sollten, dass jeder Teilnehmer sie nachvollziehen kann. Finden Sie typische Situationen, wird ein breites Verständnis unterstützt. Gleichzeitig sollten sie sehr detailliert sein, sodass auch Besonderheiten des Themas an ihnen deutlich werden. Mit der „Orientierung in einer fremden Stadt“ haben wir auf den vorigen Seiten bereits ein prototypisches Beispiel genutzt, um die Bedeutung von Fachlandkarten und Inselbildung zu beschreiben. Das Beispiel ist einerseits sehr allgemein gehalten und lässt sich so für einen großen Personenkreis gut nachvollziehen. Andererseits können aber auch Detailaspekte verdeutlicht werden.
Wie finden Sie passende Beispiele?
    Treffende Beispiele zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Es spricht daher nichts dagegen, verschiedene Besonderheiten eines Sachverhalts mit unterschiedlichen Beispielen zu verdeutlichen. Häufig helfen Ihnen auch Ihre Teilnehmer mit weiteren Beispielen aus, wenn die Grundidee erst einmal vermittelt wurde. Können Sie keine Beispiele für ein Thema finden, so kann dies zwei Ursachen haben:
Sie sind noch nicht trittsicher im Thema, können Teilaspekte selber noch nicht integrieren und finden daher keine passenden Beispiele.
Das Thema ist so unwichtig, dass es kaum (oder keine) Beispiele gibt.
    In beiden Fällen ist Ihr Konzept noch nicht ausgereift. Ohne eine Überarbeitung ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie bei Teilnehmern hier auf Unverständnis oder Unzufriedenheit stoßen, zu Recht groß. Alleine auf die Beispiele Ihrer Teilnehmer sollten Sie also nicht hoffen.
    Arbeiten mit Bildern
    Im vorausgegangenen Abschnitt haben wir schon über die Kraft von Bildern gesprochen. Beispiele sind letztlich nichts anderes als verbale Bilder. Durch die Beschreibung eines

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