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Beraten, Trainieren, Coachen

Beraten, Trainieren, Coachen

Titel: Beraten, Trainieren, Coachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tomas Saller , Lars Foerster
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Einführungsübung ist so weit gut gelaufen. Man sitzt zusammen in der „Zirbelstubn“, und die Bedienung trägt zunächst Grießnockerlsuppe und dann Haxn mit Blaukraut und Knödeln (wahlweise der „Fitnessteller“: ein Kartoffelsalat mit zwei Rindersteaks) auf. Am Tisch herrscht Schweigen, das Geräusch der Löffel in der Suppe ist zu hören. Ab und an unterbricht eine der jungen Aushilfskräfte das Schweigen: „So, möchte noch jemand einen Kaffee danach?“ „Für wen war die Apfelsaftschorle?“ Die Getränke werden wortlos von den Seminarteilnehmern in Empfang genommen.
    Inmitten der Gruppe sitzt Falk Führmann, der Trainer. Das Essen kann er nicht wirklich genießen, in den letzten zehn Minuten der Pause müssen noch ein paar Flipcharts neu gemalt werden, die Erwartungsabfrage erfordert eine Veränderung des Ablaufs. Hunger auf die Haxn hat er nach fünf Wochen Fuchs-Bräu mit anderen Gruppen auch nicht mehr. Doch was für ihn das Essen zur wirklichen Qual macht, ist das Schweigen am Tisch.
    „Verflixt noch mal, irgendeiner muss doch mal was sagen“, denkt er sich. „Die Peinlichkeit hält doch kein Mensch aus.“ Ob es am Seminarthema „Erfolgreich kommunizieren und networken“ liegt? Gibt es bei den Teilnehmern so viel Handlungsbedarf?
    Nach einiger Zeit ein neuer Vorstoß: „Und, das ist doch wirklich mal ein netter Landgasthof, nicht wahr? Und wirklich nah an München gelegen?“. Die Antworten: „ja“, „stimmt“, „geht so“, und eine besonders redegewandte Dame im mittleren Alter erwärmt sich sogar zu einem: „Na ja, das Fuchs-Bräu ist ja schon auch recht bekannt hier.“
    Dann herrscht wieder Schweigen. Der Apfelstrudel wird aufgetragen. Noch zwei Tage bis zum Seminarabschluss.
    Viele Trainer haben aus mündlichen und schriftlichen Rückmeldungen bereits erfahren dürfen: Ein Training ist ein Gesamtkunstwerk und der Trainer hat für den Trainingserfolg bedeutend mehr zu geben als nur sein Fach- und didaktisches Wissen und seine Performance im Seminarraum.
    Die Arbeit als Trainer beginnt in dem Moment, in dem er das Hotelzimmer verlässt und endet in dem Moment, in dem er abendserschöpft im Bett liegt. In der Zwischenzeit sind Trainer auch Entertainer, persönliche Betreuer, Butler, niveauvolle Gesprächspartner, Organisatoren und vieles mehr. Anders ausgedrückt: Das Seminar selber kann noch so gut sein; Wenn wir vor, zwischen und nach den Trainingsblöcken mit einer Schachtel Zigaretten auf der Terrasse sitzen und die Bild-Zeitung lesen, bleibt bei vielen Teilnehmern ein fahler Nachgeschmack.
    Eine besonders wichtige Rolle als Eisbrecher spielt dabei die Kunst des Smalltalks. Diesen führen wir in der Kaffeepause, beim abendlichen Bier, während der von einer Teilgruppe eigenmächtig verkürzten Gruppenaufgabe beim Warten auf die anderen, noch arbeitenden Gruppen oder beim Frühstücksbuffet im Hotel. Natürlich ist Smalltalk ganz besonders auf Seminaren, bei denen sich die Teilnehmer noch nicht kennen, notwendig. Hier haben Teilnehmer unter Umständen sogar leichte Hemmungen, sich den anderen Teilnehmern zu öffnen.
    Kienbaum Expertentipp: Legen Sie sich ein Themenrepertoire an
    Als Trainer sollten Sie sich ein Repertoire an Smalltalk-tauglichen Gesprächsthemen zulegen. Dem einen, eher extrovertiert veranlagten Trainer, fällt dies leichter als dem anderen. Allen Trainern ist aber gemein, dass sie nach einem mehrtägigen Training berichten, die dauerhafte Kommunikation mit vielen Gesprächspartnern, auch jene in den Pausen, ist ein besonders erschöpfender Bestandteil des Trainerdaseins. Machen Sie sich also darauf gefasst!
Die klassischen Smalltalk-Themen sind oft ausgereizt
    Die in Verhaltensknigges immer wieder genannten klassischen Gesprächsthemen für den gepflegten, ungefährlichen Smalltalk sind zum Beispiel das Wetter, Urlaubsreisen oder die Familie. Diese Themen sind allerdings oft so ausgereizt, dass man damit keinen Seminarteilnehmer mehr hinter dem Ofen hervorlocken kann. Wer beim Mittagessen das Schweigen mit den Worten bricht: „Es ist schon erstaunlich, wie warm es heute ist, trotz April“, der kann nicht mit Beifallsstürmen und angeregten Diskussionen rechnen. Es gibt jedoch andere Gesprächsthemen, die sich in unserer Erfahrung als unverfänglich und anregend erwiesen haben.
    Anregende Themen für den Smalltalk
Regionale Besonderheiten vom Trainingsort
    Interesse an den lokalen Besonderheiten des Trainingsorts führt häufig zu einer angeregten und häufig

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