Beraten, Trainieren, Coachen
auch für den Trainer interessanten Diskussion. Wenn Sie in Brandenburg trainieren, erkundigen Sie sich z. B. nach der Entstehungsgeschichte des Tropical Island oder danach, wie Potsdam weiter verschönert und aufgebaut wird. Sind Sie in Niederbayern, fragen Sie nach der aktuellen Wirtschaftssituation und welche kleinen und mittleren Unternehmen hier den Arbeitsmarkt gerade dominieren. Was für eine Mentalität haben die Menschen im Oldenburgischen Münsterland im Vergleich zu den anderen Münsterländern? Einige Minuten Recherchearbeit im Vorfeld geben Teilnehmern dabei das Gefühl, dass Sie sich nicht nur eingehend mit den Teilnehmern, sondern auch mit der Region, in der das Training stattfindet, beschäftigt haben. Häufig führt von dort die Gesprächsreise auch zu anderen Städten und Regionen. Wer würde auch gerne an die Ostsee ziehen oder hat dort sogar schon gelebt? „Sind die Mieten hier in Bielefeld tatsächlich bedeutend höher als in Gütersloh?“ „Was mir an Hamburg gefällt, ist das viele Wasser.“ „Ach, Sie auch? Ich wusste ja gar nicht, dass Sie auch segeln!“ Und so weiter.
Kienbaum Expertentipp: Was Sie besser unterlassen sollten
Das Nachäffen des lokalen Dialekts oder Bemerkungen wie: „Mein Gott, bei Ihnen im Emsland hält man es auch gerade mal ein paar Tage aus“ werden nicht gerne gehört. Das geht zu weit, auch wenn es freundlich gemeint ist. Auch Ossi- oder Wessi-Witze sind ein brisantes Thema, dass Sie besser unterlassen sollten.
Über einen „allgemein anerkannten Feind“ sprechen
Hilfreich und gesprächsanregend ist es, gerade bei Inhouse-Trainings, einen gemeinsamen Gegner der Teilnehmer ausfindig zu machen. Das kann zum Beispiel ein Konkurrenzunternehmen sein, welches im Fokus der Aufmerksamkeit steht, oder aber auch ein Politiker, der sich auf das Unternehmen oder die Organisation eingeschossen hat. Tasten Sie sich hier vorsichtig heran, denn manchmal gibt es doch ein paar Anhänger der Person in Ihrer Gesprächsrunde. Empfehlenswert ist es, wenn Sie sich zunächst mit Ihrer Meinung von der Person nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen.
Beispiel: Politiker als Thema
Bei manchen Behörden sind Politiker als Gesprächsthema sehr beliebt: „Der Stadtrat möchte angeblich die ganze Organisation abschaffen, obwohl er hier vor seiner Karriere als Politiker gearbeitet hat – und fragte nebenbei, so sagt man, ob er im Falle seiner Rückkehr einen Posten als Vorsitzender der Geschäftsführung haben könnte!“ Hartnäckiges Schweigen in Trainingspausen wurde mit diesen Diskussionen bereits erfolgreich überwunden.
Smalltalk-Thema Rauchverbot
Abends ist zum Beispiel das Rauchverbot in Kneipen ein gutes und unverfängliches Thema. „Darf bei Ihnen in Restaurants noch geraucht werden? Was halten Sie davon? Wurde das Rauchverbot auch in Einraumkneipen durchgesetzt? Ach, Sie haben sich schon vor Jahren das Rauchen abgewöhnt und dies durchgehalten? Wie haben Sie es geschafft?“
Kuriosa aus der Boulevardpresse
Erfreuliche Erfahrungen haben wir mit kürzlich publizierten, gerne auch etwas kuriosen Nachrichten aus der Boulevardpresse gemacht. Gerne lesen wir am Tag des Seminarbeginns kurz die Klatschpresse. Kleine Missgeschicke von Sportlern, Künstlern oder Politikern werden z. B. gerne besprochen und belacht. Zur Affäre X von Frau Y weiß fast jeder etwas beizutragen. Auch die Frage, ob man eigentlich den Kindern erlauben sollte, „Deutschland sucht den Superstar“ anzuschauen oder nicht, sorgt für guten Gesprächsstoff. Wird dieser Frage zugestimmt, kann man sogar diskutieren, wer der persönliche Favorit ist und wie unglaublich lange sich Dieter Bohlen schon hält. All dies sind Themen, die problemlos besprochen werden können, Freude bereiten und die Stimmung in der Gruppe auflockern.
Hotel und Unterbringung
Es kann auch über das Hotel sowie das Personal gesprochen werden. Oder über einen Zimmernachbar, der morgens um 4:00 Uhr immerduscht und dabei gerne laut singt (das sollte natürlich kein Teilnehmer sein). Achten Sie aber darauf, dass diese Unterhaltungen nicht in einem negativen Beschwerdeton geführt werden. Letztlich tragen Sie als Seminarleiter ja auch eine Mitverantwortung (diese wird ihnen zumindest zugeschrieben) dafür, ob der Kaffee zu dünn, die Zimmerwände zu hellhörig oder die Sauna zu heiß ist.
Diese Smalltalk-Themen sind weniger anregend
Es gibt jedoch auch einige Themen, die Sie besser vermeiden sollten. Dazu gehören aus unserer
Weitere Kostenlose Bücher