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Bereitwillig (German Edition)

Bereitwillig (German Edition)

Titel: Bereitwillig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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deine Antwort lautet.“
    Neugierig kam er näher und vergrub die Hände in seinen Hosentaschen. Dann nickte er.
    „Charly braucht jemanden, der sie als neues Mitglied im Aviditas empfiehlt.“
    Er sah nicht einen Augenblick lang erstaunt aus, sondern sagte schlicht: „Kein Problem.“ Hat er etwa ein Radar für devote Frauen?
    Mabel lächelte ihn dankbar an und streckte die Hand aus. Er griff sie und zog Mabel zu sich hoch. Die Arme um sie gelegt, fragte er: „Natürlich helfe ich Charly gern – aber was bekomme ich denn für meine Gutmütigkeit?“  
    Seine Augen glitzerten und Mabel konnte nicht widerstehen. „Mich.“
    Er lachte und umfasste ihren Nacken. „Habe ich dich nicht schon längst?“
    Sie hielt seinem Blick stand und entgegnete: „Ganz.“
    Er schien nachzudenken, seine Finger kneteten sanft ihren Nacken. „Hm, das klingt durchaus reizvoll. Ich gehe uns noch etwas zu trinken holen und denke darüber nach. Mit dir führe ich lieber keine leichtfertigen Verhandlungen.“
    Mabels Herz machte einen Satz – seine Worte machten sie auf eine ihr bisher unbekannte Art glücklich. Er öffnete die Tür und sah verwirrt in den Nebenraum.
    „Ich glaube, es ist diese Tür da, die in den Flur zurückführt.“ Mabel deutete auf die gegenüberliegende Wand und Ben verdrehte genervt die Augen.  
    „Warum hat hier eigentlich jeder Raum mindestens vier Türen? Das wirkt so unruhig.“ Schon wieder öffnete Ben die falsche Tür.  
    Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich glaube, das ist eine Art Architektenwitz. Stell’ dir vor, wie es erst ist, sich hier nachts im Dunkeln zurechtzufinden.“
    Erschrocken schlug sie die Hand vor den Mund, als ihr klar wurde, was sie gerade gesagt hatte, doch Ben lächelte nur belustigt.
    „Dann geht der Punkt an mich. Das kann dir nämlich in meiner Hütte nicht passieren.“
    Allein die Erwähnung des Rückzugsortes veranlasste ihre Möse, sich eng zusammenzukrampfen. Es wird Zeit, nach Hause zu fahren. Sie wollte Sex. Sie wollte, dass Ben mit ihr machte, was er wollte. Natürlich hat er Recht gehabt, kurz nachdem er dir den Plug in den Arsch geschoben hat. Du verzehrst dich nach ihm. Sie stand kurz vor dem Geständnis ihrer unzüchtigen Gedanken, da stieß er einen triumphierenden Laut aus.
    „Ha! Endlich die richtige Tür. Ich bin gleich wieder da.“

    Mabel zog einen Sammelband mit Geschichten von Edgar Allen Poe aus dem Regal und blätterte zur ersten Geschichte. Der Anfang zog sie so in den Bann, dass sie Paul nicht bemerkte. Sie erschrak, als er sich räusperte.
    „Hey, Paul. Ich habe dich gar nicht kommen hören.“
    Er zuckte mit den Schultern und wanderte schweigend durch den Raum. Mabel sah zu den offenen Türen. Ben musste jeden Moment zurückkommen. Hoffentlich kommt er nicht auf blöde Ideen.
    „Was findest du an ihm?“ Er klang trotzig.
    „Bist du betrunken?“, wollte sie von ihm wissen.
    „Weich’ mir nicht aus, Baby. Was findest du an diesem Kerl? Ist er so viel besser im Bett als ich?“  
    Ja! „Paul, bitte, hör’ einfach auf. Können wir nicht bloß Freunde sein?“
    Er lachte hämisch auf und sagte: „Freunde? Du hast mir bisher nicht einmal meinen Geburtstagskuss gegeben! Den habe ich bisher immer von dir bekommen – und meinen Geburtstagssex kann ich bestimmt auch knicken.“
    Mabel seufzte. Es hatte keinen Zweck mit ihm zu reden, wenn er so war.
    „Du bekommst maximal einen Kuss auf die Wange“, sagte sie schließlich so versöhnlich wie möglich. „Ich bin jetzt mit Ben zusammen und würde es sehr begrüßen, wenn du aufhören würdest, dich wie ein Kindergartenkind aufzuführen.“
    „Kannst du nicht verstehen, dass ich enttäuscht bin? Du hast mir immer wieder gesagt, dass du keine Beziehung willst – und auf einmal ist er da, wo ich eigentlich sein sollte.“
    Sie verschränkte ihre Arme und taxierte ihn wütend. Er seufzte, strich sich mit der Hand übers Gesicht und sagte: „Du hast Recht. Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Frieden?“
    Er streckte ihr seine Handflächen entgegen und kam auf sie zu. Mabel nickte erleichtert. „Ich entschuldige mich auch gleich bei ihm für mein Verhalten, wenn er wiederkommt“, fügte er hinzu.
    „Danke, Paul. Das weiß ich zu schätzen.“
    „Bekomme ich jetzt meinen Kuss?“
    Mabel wog das Für und Wider ab und entschied, dass ein harmloser Kuss auf die Wange, nachdem er sich immerhin entschuldigt hatte, wohl kaum ein Verstoß gegen Bens

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