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Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Titel: Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard P. Lovecraft
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sprach flüsternd davon, wie wir das Lager angetroffen hatten davon, was verschwunden war und wie der Wahnsinn eines einsamen Überlebenden vielleicht das Unvorstellbare möglich gemacht hatte ein abenteuerlicher Marsch über die monströsen Berge und ein Abstieg in das unbekannte, urzeitliche Gemäuer.
    Doch wir gelangten weder gemeinsam noch jeder für sich zu irgendwelchen endgültigen Schlußfolgerungen. Als wir still dastanden, hatten wir beide Lampen ausgemacht und nach einer Weile gemerkt, daß eine Spur von stark gedämpften Tageslicht verhinderte, daß das Dunkel um uns zu stockfinstrer Nacht wurde. Nachdem wir uns automatisch wieder in Bewegung gesetzt hatten, orientierten wir uns, indem wir in Abständen unsere Taschenlampen kurz aufflammen ließen. Die nicht unberührt geblichenen Trümmer erweckten eine Ahnung, die wir nicht mehr abschütteln konnten, und der Benzingeruch wurde stärker. Immer mehr Trümmergestein sahen wir oder stolperten darüber, und eine Weile später schon bemerkten wir, daß der Weg nach vorne bald versperrt sein würde. Wir hatten nur allzusehr recht gehabt mit unserer pessimistischen Vermutung im Zusammenhang mit der Eisspalte, die wir aus der Luft erspäht hatten. Wir waren in eine Sackgasse geraten und würden nicht einmal den Keller erreichen, in dem die zum Abgrund führende Öffnung sich befa nd.

    Der Lichtschein der Taschenlampe huschte über die grotesk gravierten Wände des blockierten Korridors, in dem wir standen, und enthüllte mehrere, in unterschiedlichem Ausmaß durch Trümmerhaufen versperrte Türen; und aus einer von ihnen kam der Benzingeruch, der jetzt den anderen Geruch völlig übertönte, ganz besonders deutlich. Als wir genauer hinschauten, sahen wir, daß von dieser Öffnung ohne Zweifel erst vor kurzer Zeit ein Teil des Schutts weggeräumt worden war. Welches Grauen auch immer sich hier ve rborgen haben mochte, der direkte Zugang zu ihm lag so glaubten wir offen vor uns. Es wird wohl kaum jemand erstaunt sein, wenn ich sage, daß wir eine ganze Weile zögerten, bevor wir auch nur einen Schritt weitergingen.
    Aber als wir es schließlich wagten, durch diese schwarze überwölbte Tür zu treten, waren wir zunächst enttäuscht. Denn inmitten all der Trümmer in dieser aus Stein gehauenen Krypta einem vollkommenen Würfel von etwa 20 Fuß Seitenlänge fand sich kein neues Objekt von erkennbarer Größe, so daß wir instinktiv, jedoch vergeblich, nach einer weiteren Tür Ausschau hielten. Im nächsten Augenblick jedoch hatten Danforths scharfe Augen eine Stelle ausgemacht, an der die Trümmer auf dem Fußboden beiseitegeräumt worden waren; wir richteten die Kegel beider Taschenlampen voll auf diese Stelle. Obwohl das, war wir in diesem Lichtschein sahen, im Grunde simpel und belanglos war, zögere ich dennoch, davon zu sprechen wegen der Folgerungen, die sich daraus ergaben. Der Schutt war an dieser Stelle notdürftig eingeebnet oder weggescharrt worden, mehrere kleine Gegenstände lagen achtlos verstreut herum und an einer Ecke mußte vor kurzem so viel Benzin verschüttet worden sein, daß sich der starke Geruch auf dieser enormen Höhe so lange hatte halten können. Mit anderen Worten, es konnte kaum etwas anderes als eine Art Lagerplatz sein ein Lagerplatz, der von irgendwelchen Wesen angelegt worden sein mußte, die wir wir auf der Suche gewesen waren und vor dem überraschenderweise verschütteten Zugang zu dem Abgrund hatten umkehren müssen.
    Lassen Sie es mich kurz machen. Die verstreuten Gegenstände stammten alle aus Lakes Lager; es waren Konservendosen, die auf genauso kuriose Art geöffnet worden waren wie die an jenem Ort der Verwüstung, viele abgebrannte Streic hhölzer, drei mehr oder weniger unerklärlich verschmierte illustrierte Bücher, ein leeres Tintenfaß in seiner mit Bildern und Anweisungen bedruckten Schachtel, ein kaputter Füllfederhalter, ein paar sonderbar beschnippelte Pelzund Zeltbahnfetzen, eine verbrauchte Batterie einschließlich Gebrauchsanweisung, eine Broschüre, wie sie mit unseren Zeltheizgeräten mitgeliefert wurden und ein paar zusammengeknüllte Blatt Papier. Das alles war schon verwirrend genug, aber als wir das Papier glätteten, um zu sehen, ob es beschrieben war, erlebten wir die bis dahin böseste Überraschung. Wir hatten schon im Lager ein paar unerklärlich beschmierte Fetzen Papier gefunden, und hätten deshalb darauf gefaßt sein müssen; doch dieser Anblick hier unten in den vormenschlichen Gewölben

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