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Berge versetzen - das Credo eines Grenzgängers

Berge versetzen - das Credo eines Grenzgängers

Titel: Berge versetzen - das Credo eines Grenzgängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BLV Buchverlag GmbH & Co. KG
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immer weniger (zuletzt dem Minimum) an Hilfsmitteln (bedeutet auch weniger Gewicht), immer weniger Zuträgern und immer weniger Geld auszukommen forderte mich als Spielmöglichkeit.
    Nicht nur mein Ehrgeiz und meine Ansprüche haben mir diese Minimumrechnung aufgezwungen. Anfangs waren es vor allem meine Lebensumstände. Als Südtiroler ohne nationales Hinterland (italienische Sponsoren unterstützten italienische Expeditionen, deutsche deutsche etc.) musste ich meine Ideen aus einem Mini-Markt (Südtirol) finanzieren. Um an die Realisation großer Ziele zu gehen, war ich gezwungen, entweder mit nationalen Expeditionen zusammenzuarbeiten oder meine Ideen mit einem Mini-Budget in Eigenregie zu verwirklichen. Früh schon hatte ich mich für die zweite Variante entschieden.
    Kleine, effektive Teams zusammenzustellen und sie durch schwierige Situationen hindurch zur vollen Entfaltung ihrer Schlagkraft wachsen zu lassen habe ich parallel zu dieser Minimumrechnung gelernt. Meine Partner mussten nicht »schweigen und funktionieren«, sie mussten sich nicht mir, sondern wie ich der selbst gestellten Aufgabe unterordnen. Das Motiv bestimmt den Geist eines Grenzgangs. Planungsmodelle und Managementtheorien sind dafür nebensächlich.
    Meine Führung, in diesem Zusammenhang öfter als »menschenfressend« kritisiert, und die Karriereplanung meiner Partner, die fast immer von ihrem persönlichen Manager »wahrgenommen« wurde, mussten aufeinanderprallen. Es kam zu mehreren Brüchen. Unsere gemeinsamen Erfolge aber beweisen, dass Geist, Planung und Ausführung bei diesen Expeditionen gestimmt haben.
    Wie wahr wir bleiben, wenn uns Dritte, Außenstehende, unser Selbstverständnis genommen haben, spiegelt sich wider in den Erfolgen. Auch Grenzgänger werden oft »verheizt«, bevor sie ihren Leistungszenit erreicht haben. Oder sie laufen hinter kurzlebigen Modetrends her. Wie soll einer unterscheiden zwischen Sein und Schein, wenn er seine Interessen nicht selbst wahrnimmt? Nur die Sachbezogenheit schärft den Blick für das Gültige, Echte, Dauerhafte. Es zählt nur, was ist, und nicht, was gerne wäre. Deshalb erscheint mir Idealismus auch in diesem Zusammenhang fragwürdig. Meist entspringt er einer fremdbestimmten Einstellung. Alle »selbstlosen« Grenzgänger sind mir suspekt. Sie haben keine Ansprüche außer denen, als etwas Besonderes zu erscheinen. Meine Erfahrungen geben mir das Recht, sie als Parasiten zu entlarven. Sie »leben« von geheucheltem Idealismus und meist von der direkten oder indirekten Kritik ihrer »Kollegen«, über die sie sich vorgeben zu erheben.
    Ich bin immer ein Macher. Obwohl ich mit meinen Grenzgängen nichts produziere als Erfahrungen, bin ich wie ein Unternehmer: ideenreich, planend, produktiv. Ein Ein-Mann-Industrieller. Meine Touren funktionieren, wie Industrie funktioniert. Nur ohne »Wasserkopf«.
    Anfangs war ich dabei auf einen Planungshorizont angewiesen, der mir kleine, schnelle, »billige« Expeditionen aufzwang. Meine Ausführungsstrategie habe ich darauf abgestimmt. Planung ist nichts anderes als antizipiertes Entscheiden. Das heißt, ich ziehe alle denkbaren Umstände – Schwierigkeiten, Wetter, Engpässe –in Betracht, wenn ich eine Expedition auf die Beine stelle. Im fernen Himalaja kann ich nicht ins nächste Geschäft laufen und Vergessenes nachkaufen. Was ich nicht dabeihabe, fehlt. Deshalb ist perfekte Planung so wichtig.
    Und wie wird sie perfekt? Erfahrung hilft beim Vorausplanen ebenso wie das konsequente Durchgehen von Checklisten, die im Laufe von 200 Jahren modernen Abenteuers zusammengekommen sind. Gleichzeitig aber gilt: Ich kann theoretisch alles planen, eine Expedition auch im Computer simulieren und in mehreren Varianten durchspielen – für die Realisation bleibt nur ein Durchgang. Abweichungen muss ich immer und überall begegnen können.

    Kein Roboter »tickt« wie der Grenzgänger n Aktion.
    Jeder kann ihre/seine Berge versetzen, wenn
    â€¢ sie/er ihr/sein eigenes momentanes, einzigartiges Potenzial entdeckt, spürt, ausdrückt (Ideen sofort niederschreiben, verinnerlichen, rationalisieren!);
    â€¢ dieser Augenblick genutzt wird, um Motivation anzulegen für das Tun (seelische Energie wächst mit klaren Gedanken und positiven Gefühlen, so wie körperliche Kraft und Ausdauer mit Training wachsen);
    â€¢ sie/er die

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