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Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)

Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)

Titel: Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Altermatt
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Franco und hielt Stettler die Tür auf.
    »Wieso haben wir nicht gleich mit dem Baubüro angefangen?«, fragte Franco, nachdem Tresa den Motor angelassen hatte.
    »Im Nachhinein ist man immer schlauer.« Sie legte den ersten Gang ein.
    »Jetzt bin ich mal gespannt auf das Alibi«, flüsterte Franco. Stettler saß still auf dem Rücksitz.
    »Machst du die Befragung?«, fragte Tresa.
    Damit du mir dann wieder die ganze Zeit dazwischenfunken kannst?, dachte Franco. »Und was machst du?«, fragte er.
    »Ich werde ihn beobachten und die Klappe halten.«
    Franco schaute sie verwundert an. Sie lachte und fuhr los.

»Sie haben Stettler verhaftet.«
    Julia stand auf dem Parkplatz und war gerade im Gespräch mit einem Maschineningenieur, als Maria hereinplatzte.
    »Wie bitte?«
    »Sie haben im Baubüro eine Kette gefunden, die offenbar der Toten gehört hat.« Maria schaute zuerst Julia an, dann den Ingenieur.
    »Ist nicht wahr!«, sagte dieser.
    »Doch! Wir haben recht gehabt!« Maria machte das Victoryzeichen.
    Der Ingenieur sah sie verwundert an.
    »Ich denke, wir sind hier fertig«, sagte Julia an ihn gewandt. »Wir machen morgen weiter.« Sie nahm Maria beim Arm und führte sie vom Parkplatz weg.
    »Wir haben recht gehabt«, wiederholte Maria. »Also vor allem du.«
    »Ich kann es nicht glauben. Hat er gestanden?«
    »Das weiß ich nicht. Jedenfalls ist er einfach so mitgegangen.«
    »Das heißt nicht, dass er schuldig ist. Eher das Gegenteil.«
    »Ich hab doch immer gewusst, dass mit dem etwas nicht stimmt.«
    »Wer hat alles Zugang zum Baubüro?« Julia nahm den grünen Helm vom Kopf und lockerte ihre Haare.
    »Eigentlich alle. Es wird nicht abgeschlossen. Das Schloss ist kaputt. Schon seit mehreren Tagen.«
    »Und niemand hat es repariert?«
    »Meinst du, er hat auch Antonio auf dem Gewissen?« Marias Miene verfinsterte sich.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob er irgendjemanden auf dem Gewissen hat.«
    »Aber du hast doch immer gesagt …«
    »Mir scheint das zu einfach. Kann jemand so blöd sein, eine Frau umzubringen, ihr die Kette wegzunehmen und sie dann in seinem Büro aufzubewahren?«
    »Wieso nicht? Ist doch auch eine blöde Idee, jemanden umzubringen.«
    »Ich finde das seltsam.«
    Maria verschränkte die Arme. »Ich finde das gar nicht seltsam. Das passt doch zu Stettler. Und wenn ich es mir recht überlege, dann könnte einer der beiden in der Toilette durchaus Stettler gewesen sein. Und dann ist er auch noch beim Schuppen aufgekreuzt.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Kommst du heute um acht?«, wechselte Maria das Thema.
    »Was ist um acht?«
    Maria deutete auf ein DIN-A 4-Blatt, das an der Kantinentür hing. »Eine Information der Bauherrschaft.«
    Julia schaute auf die Uhr, dann an sich herunter. Sie war mit Öl verschmiert. »Dann muss ich mich aber beeilen.«
    Sie betrat den Umkleideraum, wusch als Erstes die Hände, schaute in den Spiegel. Sie sah aus wie ein Zombie aus The Walking Dead . Das Gesicht dreckverschmiert. Nur die Stellen um die Augen waren etwas heller, als habe sie eine Brille getragen.
    Dann zog sie ihre Stiefel aus. Die nassen Socken hinterließen Abdrücke auf den Fliesen. Ihr Spind war in der hintersten Reihe.
    Julia bog um die Ecke und erschrak. Ein Mann stand mit dem Rücken zu ihr vor ihrem Spind. Sie grüßte etwas zu laut. Er blieb stumm, bewegte sich nicht. Plötzlich drehte er sich um, lief auf sie zu. Der Schlag traf sie direkt in den Bauch. Sie krümmte sich, versuchte sich aufzurichten, doch es war unmöglich. Der Mann verschwand hinter der nächsten Reihe Metallschränke.
    An ihrem Spind leuchtete etwas Gelbes. Auf allen vieren robbte Julia hin, zog sich am Schrank in die Höhe und blickte auf ein Post-it. Sie riss es mit der einen Hand herunter, mit der anderen hielt sie ihren Bauch. Sie drehte sich um und ließ sich mit dem Spind im Rücken auf den Boden gleiten. Dann nahm sie den Zettel, den sie in ihrer Hand zerknüllt hatte, strich ihn glatt und las.
    ER WAR ES NICHT
    Wieder dieselbe krakelige Schrift. Wieder alles in Großbuchstaben.
    »Danke für die Message! Blöder Idiot«, schrie sie dem Mann hinterher, obwohl er schon lange weg war. Kümmere dich doch selber darum, anstatt mir solche bescheuerten Botschaften zu schreiben. Wer auch immer du bist.
    Sie hatte den Mann nicht erkannt. Alles war sehr schnell gegangen. Er musste ziemlich jung sein und hatte sehr helle, fast weiße Haare. Seiner Kleidung nach zu urteilen war er ein Arbeiter.
    Aber wieso schrieb er ihr solche

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