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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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Busen war immer schon so, nur habe ich früher die T-Shirts zwei Nummern größer gekauft.«
    Beryl nahm sie zur Begrüßung in die Arme. Sie fand Stefanie sofort wieder sympathisch, genauso wie damals bei der Abifeier in Berlin. Stefanie fühlte sich fest und durchtrainiert an.
    Carl stand etwas unsicher herum, Stefanie gab ihm schließlich die Hand.
    »Beryl und ich haben uns lange nicht mehr gesehen. Mein Name ist Stefanie Krüger, wir sind vorhin im selben Flieger geflogen, nicht?«
    »Stimmt, ich habe die ganze Zeit überlegt, woher ich Sie kenne.« Er gab ihr die Hand.
    »Wenn ihr mich entschuldigt, ich habe eure Zeit lange genug in Anspruch genommen.«
    Bevor Beryl etwas sagen konnte, hatte Carl sich verabschiedet und war verschwunden.
    »Du hast dich auch etwas verändert, Beryl. Steht dir gut. Aber bevor wir uns jetzt über Schminke und Frisur unterhalten, lass uns lieber das Thema wechseln. Lennard hat angedeutet, dass du in Schwierigkeiten steckst?«
    »Genau, Schwierigkeiten, von denen ich nicht weiß, wie ich da reingekommen bin und warum ich drinstecke«, sie seufzte.
    »Du siehst sehr besorgt aus, Beryl. Was hat Carl dir erzählt? Oder ist es geheim?«
    »Natürlich ist es nicht geheim, Lennard, jedenfalls nicht euch beiden gegenüber. Carl hat eine Menge Ungereimtheiten festgestellt, genau wie ich ja auch schon.«
    Lennard setzte sich, und die beiden Frauen folgten seinem Beispiel.
    »Anscheinend waren die Sauerstoffflaschen im Cockpit abgedreht.«
    Lennard sah sie fragend an.
    »Die Flaschen sind immer offen, sie werden nur zu Wartungs- und Prüfzwecken abgedreht. Das ist das letzte Mal vor fünf Tagen geschehen. Carl hat das schon überprüft – der Techniker hatte sie wieder aufgedreht, einen Funktionstest durchgeführt und beides in seinem Protokoll vermerkt, zusammen mit Uhrzeit und seiner Unterschrift. Ein Mann mit 20 Jahren Berufserfahrung. Klar, Menschen machen Fehler, aber …«
    »Aber?«
    »Carl hat die gleichen Fragen wie ich: Warum hat der automatische Druckausgleich nicht funktioniert, obwohl er angeschaltet war? Warum gab es keinen Alarm? Also drei sehr unwahrscheinliche Fehler, die auch noch zusammen aufgetreten sind, das ist schon sehr, sehr ungewöhnlich. Carl glaubt nicht an einen Zufall, und ich auch nicht.«
    »Mal zurück zu den Sauerstoffflaschen: Wenn die jemand abgedreht hat, warum konnten wir Passagiere dann mit den Masken in der Kabine atmen?«
    »Die Sauerstoffversorgung für die Passagiere ist unabhängig von der Versorgung im Flightdeck. Der Sauerstoff für die Passagiere wird chemisch erzeugt, völlig unabhängig von den Sauerstoffflaschen für die Crew vorne.«
    »Und wenn die Flaschen im Cockpit abgedreht waren, dann bedeutet das, jemand hat an dem Flugzeug rumgespielt?«
    »Carl ist jedenfalls davon überzeugt. Und wer immer da rumgespielt hat, wenn es so jemanden gab, dann versteht derjenige auf jeden Fall etwas von der Sache. Eine Sauerstoffflasche zuzudrehen, ist noch relativ einfach, aber die Meldung für den Kabinendruck auszuschalten und den automatischen Druckausgleich so zu manipulieren, dass die Crew es nicht bemerkt, ist ziemlich kompliziert.«
    Beryl streckte sich.
    »Aber vielleicht sehen wir auch alle nur Gespenster, es war ein anstrengender Tag. Und es gibt eben komische Zufälle. In jedem Fall wird der Unfall untersucht werden. Carl und ich, wir haben uns darauf geeinigt, das Ergebnis der Untersuchung abzuwarten.«

    Beim Verlassen der Bar kamen sie an einer lautstarken Gruppe von Geschäftsleuten vorbei, die Stefanie schon einige Zeit beobachteten. Die Männer waren angetrunken und unterhielten sich laut auf Arabisch. Als Stefanie an der Gruppe vorbeiging, griff einer der Männer plötzlich nach ihrem Busen, und die Gruppe grölte zur Unterstützung. Stefanie drehte sich blitzschnell zu dem Mann um, schlug seine Hand weg, stieß einen Schrei aus, und fast gleichzeitig traf ihr Ellbogen mit voller Wucht das Gesicht des Angreifers. Man konnte etwas knacken hören, und gleichzeitig fiel der Mann krachend und schreiend mit seinen Händen vor dem Gesicht zu Boden. Ein anderer wollte ihm zu Hilfe kommen, aber Lennard war schneller und schlug ihn nieder. Ehe er wusste, wie ihm geschah, lag auch er auf dem Boden. Lennards Knie drückte seine Brust herunter, während seine rechte Hand den Kopf des Mannes an den Haaren festhielt, sodass er ihm jederzeit mit der linken Faust ins Gesicht schlagen konnte.
    »Ganz ruhig, sonst mache ich dich fertig!«
    Stefanie war

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