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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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der Polizei auf Mallorca, die ist doch noch an dem Mord dran, oder?«
    »Ja, aber die haben nichts, einfach nichts, die tappen genauso im Dunkeln wie wir. Wenn nicht sogar noch mehr.«
    »Wir drehen uns im Kreis und kommen kein Stück voran«, stellte Stefanie genervt fest.
    »Ich finde es genauso frustrierend. Ich habe mir daher folgendes Szenario überlegt«, sagte Dimitrios, »ich serviere Lennard offiziell ab, schmeiße ihn aus dem Unternehmen und übernehme wieder selbst die Geschäftsführung. Dann fahre ich nach Las Vegas, um die Wogen zu glätten und das Porzellan zu kitten, das Lennard zerschlagen hat. So etwas in dieser Art. Dann bekommen die Jungs da drüben vielleicht wieder etwas Vertrauen zu mir, und wir erfahren, worum es hier überhaupt geht.«
    Alle sahen ihn eine Weile schweigend an.
    »Vielleicht sollten wir das tun«, sagte Lennard schließlich.
    Im selben Moment klingelte Beryls Handy, und das folgende Gespräch sollte die Situation grundlegend ändern.

22
    Beryl war etwas verwundert, als die Mutter von Marcel sie auf dem Handy anrief.
    »Beryl, es ist etwas Schreckliches passiert, du musst mir helfen, ich brauche sofort den Pilotenkoffer zurück, den ich dir gegeben habe.«
    Beryl verstand nur Bahnhof, aber die Stimme von Monika verriet ihr, dass etwas nicht stimmte.
    »Bitte, Monika, beruhige dich und dann erzähle mir, was passiert ist.«
    Beryl hörte aufmerksam und schweigend zu.
    »Ich komme sofort zu dir«, sagte Beryl nach einer Weile ins Telefon, »ich bin in einer halben Stunde da. Ja, selbstverständlich, ich bringe den Koffer mit.«
    Stefanie, Dimitrios und Lennard sahen sie fragend an.
    »Das war die Mutter von Marcel«, sie holte tief Luft, »ihre beiden Kinder sind entführt worden.«
    »Ihre Kinder sind entführt worden?« Lennard war fassungslos.
    »Genau, ihre beiden Mädchen. Man hat sie als Geiseln für den Pilotenkoffer mitgenommen.«
    »Ich verstehe nur Bahnhof.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Beryl war aufgesprungen und suchte in ihrer Reisetasche hektisch nach dem Autoschlüssel.
    »Beryl, reiß dich zusammen, du musst uns sagen, was hier los ist.« Stefanie versuchte, sie zu beruhigen.
    Beryl holte tief Luft.
    »Ihr habt recht.« Sie versuchte, ruhig zu werden. »Ich habe euch doch erzählt, dass ich nach dem Tod von Marcel bei seiner Mutter war. Sie hat mir damals den Pilotenkoffer von Marcel mitgegeben, den sie ihm zur bestandenen Verkehrspilotenlizenz geschenkt hatten. An dem Abend, bevor er sich umgebracht haben soll, ist er vom Flughafen zuerst nach Hause gefahren, aber niemand von seiner Familie war da. Er hat den Koffer abgestellt und ist dann in den Wald gefahren. Als ich damals bei Monika war, wollte sie den Koffer einfach nur loswerden.«
    »Und weiter?«
    »Heute Morgen sind zwei Männer in ihre Wohnung eingedrungen, haben sie mit Pistolen bedroht und wollten den Koffer haben. Und weil sie den Koffer nicht mehr hatte, haben sie stattdessen ihre beiden Töchter mitgenommen. Sie hat bis heute Abend Zeit, den Koffer aufzutreiben.«
    »Und, hast du den Koffer noch?«
    »Ja, natürlich, ich habe ihn damals mitgenommen. Was sollte ich auch anderes tun? Ich wusste nicht, was ich damit anfangen sollte, habe ihn in den Kofferraum meines Autos gelegt und dort dann einfach vergessen. Ich gehe davon aus, dass er immer noch da liegt.«
    »Halte mich nicht für ungeduldig oder so, aber können wir vielleicht aufstehen und nachsehen gehen?«, fragte Lennard.
    »Genau das habe ich die ganze Zeit vor! Mein Wagen steht immer noch im Parkhaus am Flughafen. Filomena Air hat einen Rahmenvertrag für die Piloten, kostet uns so gut wie nichts, selbst wenn wir da ewig parken. Ich weiß auch nicht, warum ich vorhin nicht daran gedacht habe, wir hätten gar kein Taxi nehmen müssen. Mann, was rede ich für einen Scheiß. Da, endlich, der Schlüssel.« Lennard konnte sehen, wie Beryls Hände zitterten, als sie den Autoschlüssel hochhielt. Er ging zu ihr und hielt ihre Hände fest.
    »Ganz ruhig, Beryl.«
    »Schon gut, aber können wir jetzt bitte zum Parkhaus fahren?«
    Fünf Minuten später saßen sie in einem Taxi, das sie zurück zum Flughafen brachte. Dimitrios war im Hotel geblieben, Stefanie und er hatten sich kurz unterhalten und beschlossen, dass Dimitrios in der Zwischenzeit ein paar Erledigungen machen sollte.

    Sie ließen sich vom Taxifahrer am Eingang zum Parkhaus absetzen und gingen zu Fuß in den obersten Stock. Das Parkdeck war fast leer, und sie sahen auf Anhieb Beryls

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