Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
Vom Netzwerk:
Ding hier, nehme ich an, also gut, ich versuche mein Bestes.«
    Anita hatte sich interessiert nach vorne gebeugt.
    »Das Beste wird sein, du versuchst mal ein paar Bewegungen, dann sehen wir, wie der Balken da reagiert und wie du gegensteuern musst. Dann bekommst du bestimmt schnell ein Gefühl für das Flugzeug, meinst du nicht, Lennard?« Anita war völlig ruhig.
    »Den Teufel werde ich tun. Ich werde hier still sitzen bleiben, das Teil festhalten und hoffen, dass dieses Flugzeug weiß, was es machen muss. Und ich werde hier bestimmt nichts machen oder ausprobieren, wenn ich nicht muss.«
    Anita zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin gleich wieder in Ordnung, Lennard. Fliege einfach geradeaus. Ich übernehme sofort wieder.«
    »Du solltest etwas essen!« Monika kramte ein Brötchen aus ihrer Tasche und reichte es nach vorne. Beryl nahm das Brötchen, ihr war schlecht, und ihr war nach allem anderen als nach Essen zumute. Aber sie wusste, dass Monika recht hatte. Tapfer biss sie ein Stück ab. Sie hatte einen kurzen Moment das Gefühl, dass sie sich wieder übergeben müsste, aber dann gelang es ihr, den Bissen herunterzuschlucken. Kurz darauf ging es ihr besser, und sie aß noch drei weitere Bissen.
    »Es geht schon wieder. Das Essen hat gutgetan. Fliegst du noch ein wenig, Lennard? Ich relaxe dann noch ein paar Minuten.«
    »Klar, mache ich tatsächlich alles richtig? Ich meine, ich sitze nur hier und halte das Ding fest?«
    Beryl streckte sich ein wenig und nahm den Kaffeebecher, den Monika ihr reichte.
    »Ich habe immer alles dabei, Thermoskanne und Brötchen und so, ist in einem drin, wenn man Mutter von drei Kindern ist.«
    Der Kaffee tat Beryl gut, und die Lebensgeister kamen endgültig zurück. Sie hatte zunächst überlegt, den nächstgelegenen Flughafen anzufliegen, aber jetzt wollte sie noch ein paar Minuten warten. Wenn dann wieder alles in Ordnung war, würde sie doch weiter nach Berlin fliegen.
    Sie sah Lennard völlig verkrampft am Yoke sitzen: der berühmte Todesgriff. Flugschüler saßen die ersten Stunden oft so da, mit aller Kraft am Steuerhorn festgeklammert.
    »Wir sollten etwas tiefer fliegen, Lennard. Willst du das versuchen?«
    Lennard sah sie völlig entgeistert an.
    »Komm, Lennard, versuch es mal.« Anita saß immer noch nach vorne gebeugt direkt hinter ihm.
    »Aber klar doch, wenn die Damen es befehlen. Also, nach unten, ich schiebe das Teil hier einfach nach vorne und gut?«
    »Nein, durch Ziehen oder Drücken am Yoke wirst du schneller oder langsamer. Die Höhe regulierst du mit dem Gas, der rote Hebel da. Nimm einfach ein wenig Gas weg.« Lennard nahm ziemlich widerwillig eine Hand vom Yoke, griff nach dem roten Hebel und nahm dann langsam Gas weg.
    »Siehst du die Anzeige rechts neben dem künstlichen Horizont? Das ist der Höhenmesser. Siehst du, wir verlieren langsam an Höhe.«
    Lennard fand das Instrument, das wie eine Uhr aussah. Tatsächlich lief der große Zeiger entgegen dem Uhrzeigersinn.
    »Geil!«, rief Anita aus. »Und jetzt zieh mal an dem Yoke, ich würde gerne wissen, was dann passiert.«
    »Ich will euch wirklich nicht den Spaß verderben, aber ich bin eine alte Frau und ziemlich mit den Nerven am Ende. Könntet ihr die Flugstunden auf ein andermal verschieben, bitte?«
    Beryl lachte, sie drehte sich um und gab Monika den leeren Kaffeebecher zurück.
    »Du hast recht. Ich übernehme wieder, Lennard!«
    Beryl holte einige Karten aus der Tasche in der Tür neben sich.
    »Wir sind bald in Berlin, wir werden in Tempelhof landen.«
    »Nicht in Schönhagen, wo wir losgeflogen sind?«
    »Ich will nach Hause, Lennard. Ich will nach Berlin. Richtig nach Berlin. Ich habe keine Lust, irgendwo auf dem Acker zu landen und dann eine Stunde mit dem Auto nach Berlin zu gurken. Wir landen in Tempelhof, mitten in der Stadt. So, wie es sich nach so einem Tag gehört.«
    »Geil«, sagte Anita.
    »Find ich auch geil«, sagte Lennard lachend. »Aber können wir das einfach so machen, nach Tempelhof fliegen?«
    »Klar, wir müssen uns nur bei der Flugsicherung anmelden.«
    Sie drehte am Funkgerät und hörte sich ATIS, die automatische Wetter- und Landeinformation des Flughafens Tempelhof an. Dann stellte sie 119,575 Mhz auf dem Funkgerät ein, die Frequenz des Towers auf dem Flughafen-Tempelhof, und drückte die Sendetaste.
    »Tempelhof Tower, Delta-Echo-Bravo-Hotel.«
    Sie drehte sich zu Lennard um. »Jetzt müssen wir nur noch warten, bis die sich bei uns melden. Delta-Echo-Bravo-Hotel ist

Weitere Kostenlose Bücher