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Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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dann ertönte eine Stimme, die ich kannte: »H allo, Bernie, Nixon Panero hier. Ich hab vielleicht einen Ersatz für deinen demolierten Porsche. Ruf mich an.« Klick.
    Suzie sagte: »D er Porsche ist demoliert?« Ich kam unter dem Schreibtisch hervor. »W as bedeutet das?« Suzies Augen waren jetzt noch größer und noch dunkler. »D er Porsche fährt nicht mehr? Bernie fährt nicht irgendwo damit herum?« Ich drehte mich ein paarmal um die eigene Achse, dann blieb ich stehen und bellte vor der leeren Wand, an der die Tafel gehangen hatte. Suzie sah mich an. Ich spürte, wie sie nachdachte, verzweifelt nachdachte. »I ch rufe die Polizei«, sagte sie.
    Wir warteten in der Küche. Suzie streute ein bisschen Trockenfutter in meinen Napf, aber ich fraß nichts. Es dauerte nicht lange, und Rick Torres kam. Er trug Jeans, T-Shirt und Bowling-Schuhe – ich war einmal mit Bernie beim Bowling gewesen, aber es war nicht gut ausgegangen – und war in Begleitung eines Polizisten in Uniform. »H i, Chet«, sagte Rick und tätschelte mich. Er lächelte, wirkte kein bisschen besorgt. Suzie fing an zu reden, sehr schnell und durcheinander, ich konnte ihr nur schwer folgen. Sie führte die Männer durchs Haus, von Zimmer zu Zimmer. Ich hinterher. Zum Schluss gingen wir ins Büro.
    »W ie erklären Sie sich, dass das Fenster offen war?«, fragte Suzie. »U nd die Haustür war auch nicht abgesperrt.«
    »W issen Sie«, entgegnete Rick. »B ernie kann ziemlich unberechenbar sein.« Auf dem Gesicht des Uniformierten erschien ein kurzes Lächeln.
    »D as finde ich nicht«, sagte Suzie. »Ü berhaupt nicht. Ich finde, er ist ausgesprochen verlässlich.«
    »D a gebe ich Ihnen grundsätzlich recht«, sagte Rick. »B ei wichtigen Sachen. Aber gelegentlich, das heißt seit seiner Scheidung, gehen die Pferde mit ihm durch.«
    »W as meinen Sie damit?«, fragte Suzie.
    »W ie an dem Abend im Red Onion, oder, Rick?«, sagte der Uniformierte. »W ar das nicht er mit dem Mädel und der Ukulele? Das Mädchen mit den gigantischen –« Rick hob kurz die Hand, und der Uniformierte verstummte.
    »E gal«, sagte Suzie, »a ber er würde Chet niemals so lange allein im Haus lassen.«
    »D as ist, soweit ich weiß, auch schon ein- oder zweimal passiert«, sagte Rick. »S timmt doch, mein Großer, oder?« Die Antwort lautete Ja, aber ich verzieh Bernie. Solche Dinge konnten passieren. Ich stand reglos da, verriet nichts.
    »S elbst wenn dem so sein sollte«, sagte Suzie, »w as ich ernsthaft bezweifle: Warum sollte er sein Handy dagelassen haben?« Sie hielt es in die Höhe.
    »D as ist leicht zu beantworten«, sagte Rick. »E r hasst sein Handy, ganz allgemein alles, was mit Technik zu tun hat.«
    »A ber er arbeitet doch gerade an einem Fall«, sagte Suzie. »A ngenommen, jemand muss ihn dringend erreichen.«
    »W elcher Fall?«, fragte Rick.
    »D as vermisste Mädchen, Madison Chambliss.«
    Rick schüttelte den Kopf. »E s gibt keinen Fall. Das Mädchen ist in Las Vegas gesehen worden, wo sie sich offensichtlich eine schöne Zeit macht. Außerdem hat sie ihre Mutter angerufen und ihr mitgeteilt, dass sie bald wieder nach Hause kommt.«
    »W eiß Bernie davon?«
    »J a, aber ob er es glaubt, ist eine andere Frage.«
    »W as heißt das?«
    »B ernie kann stur sein – einer der Gründe, warum er in seinem Job so gut ist, aber auch eine furchtbare Nervensäge.«
    Suzie bedachte Rick mit einem nicht besonders freundlichen Blick. »V ielleicht arbeitet er ja noch an anderen Fällen«, meinte sie. »I ch denke, wir sollten uns seinen Computer ansehen.«
    »U m was zu suchen?«
    »I rgendwelche Aufzeichnungen, die er gemacht haben könnte, etwas, das uns zu ihm führt.«
    »N ein«, sagte Rick.
    »W arum nicht?«
    »W arum nicht? Weil er jeden Augenblick durch diese Tür kommen könnte und ich keine Lust habe, ihm erklären zu müssen, warum ich in seinen Daten herumschnüffle.«
    »D as hat doch nichts mit Schnüffeln zu tun. Wir wollen ihm doch nur helfen. Und wo ist sein Laptop? Hat er nicht auch einen Laptop?«
    »D en hat er wahrscheinlich mitgenommen«, sagte Rick. »B ernie braucht keine Hilfe. Nicht, wenn es darum geht, auf sich selbst aufzupassen. Ich weiß ja nicht, wie gut Sie ihn kennen, aber Bernie ist ein echt harter Brocken.«
    »B ernie?«
    »I ch schätze mal, Sie haben ihn noch nie in Aktion gesehen«, sagte Rick. Suzie starrte ihn an, ohne etwas zu sagen. »A ußerdem ist er erst seit wann weg? Seit ein paar Stunden? Wahrscheinlich zupft

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