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Bernsteinsommer (German Edition)

Bernsteinsommer (German Edition)

Titel: Bernsteinsommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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honigfarbenen Stein zurück in Finns Hand fallen, und er steckte ihn wieder ein. Eine Weile saßen sie noch schweigend nebeneinander und blickten auf die vor sich hin dümpelnden Boote im kleinen Hafenbecken von Sameland, doch dann ergriff Finn erneut das Wort:
    „Ich sollte wohl langsam mal zurück zum Martinelli-Haus fahren, denke ich.“
    „Mach das. Es war wieder sehr schön, mit dir zu reden, mein Junge.“
    „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben. Ich danke dir für deine Offenheit. Ich meine, in Bezug auf Torben Brockmann. Mir ist durchaus klar, dass dir das nicht leichtgefallen ist.“
    „Hmm, vielleicht habe ich dir das alles auch nur erzählt, weil ich dein ungutes Gefühl teile, könnte doch sein.“ Wieder lächelte sie. „Torben war im Gegensatz zu seinem Bruder immer sehr verschlossen und eigenbrötlerisch. Er hatte nie das freundliche und offene Wesen seiner beiden Geschwister, wenn du weißt, was ich meine.“
    Finn nickte. „Danke.“ Schließlich zog er sie kurz an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Was auch immerin der Zukunft passiert, Magda Quint, du und ich, wir werden in Kontakt bleiben, darauf kannst du wetten.“
    „Ich weiß, Finn, ja, das weiß ich.“
    „Mach’s gut.“
    „Bis bald.“
    Er erhob sich und ging. Als er kurze Zeit später in seinen Wagen stieg, sah er, dass Magda noch immer auf der Bank saß und still auf das Meer blickte. Er hätte in dieser Sekunde jede Wette darauf abgeschlossen, dass sie auch jetzt noch lächelte. Nachdenklich legte Finn den Gang ein und fuhr los.

7. KAPITEL
    D a Lukas noch nicht zu Hause war, als Finn das Martinelli-Haus betrat, ging er zunächst nach oben in sein Schlafzimmer, um einen Blick auf den Bildschirm seines Laptops zu werfen. Es beruhigte ihn sofort ein wenig, als er den kleinen Lichtpunkt sah. In den letzten zwei Stunden hatte seine Nervosität etwas zugenommen, aber scheinbar arbeitete sie wirklich, denn der leuchtende Punkt befand sich auf der Höhe des Sofas. Er wusste inzwischen, dass Kira gerne dort arbeitete, mit der großen Fensterfront im Rücken, die ihr das richtige Licht zum Arbeiten lieferte.
    Der Gedanke an die Fensterfront ließ ihn aber auch erneut an die Bemerkung von Torben Brockmann denken, und die eigenartig unterschwellige Wut in ihm erwachte zu neuem Leben: Von jenem Platz aus konnte man direkt bis in Kiras offene Küche sehen. Hinzu kam noch, dass sich in kurzer Entfernung zum Haus eine Gruppe mannshoher Büsche befand, die eine recht gute Tarnung abgaben.
    Finns Mund verzog sich zu einem bitteren Grinsen, und er fluchte. Die Vorstellung, dass jemand, nein, dass Torben Brockmann Kira und ihn an diesem besonderen Morgen vielleicht beobachtet hatte, war alles andere als angenehm. Er schüttelte sich kurz und griff nach dem zweiten Mobilteil des Telefons, das wie immer auf seinem Nachtschrank lag. Eine Weile starrte er noch auf den Bildschirm und den regungslosen Lichtpunkt, dann senkte sich sein Blick auf die Wähltasten. Beinahe hätte er seinem Drang nachgegeben und ihre Nummer gewählt, aber im letzten Moment warf er den Hörer dann doch auf sein Bett und fluchte erneut, dieses Mal lauter. Sie hatte deutlich gemacht, dass sie ein wenig Abstand von ihm brauchte, und das musste er respektieren. Es war also an ihr, wieder Kontakt aufzunehmen. Das Gefühl, das ihn schon seit Stunden beherrschte, war beißend und lästig, aber jetzt brauchte er nur einen Augenaufschlag lang, um dieser Empfindung den richtigen Namen zu geben: Sehnsucht. Ja, er wurde fast verrückt bei dem Gedanken,dass er heute Abend ohne Kira in seinem Bett schlafen musste, und er fragte sich, wie er überhaupt jemals wieder ohne diese Frau in irgendeinem Bett zur Ruhe kommen sollte.
    „Finn, bist du da?“, hörte er eine vertraute Männerstimme von unten rufen. Finn hatte noch nicht einmal bemerkt, dass Lukas nach Hause gekommen war, doch jetzt war er froh, dass sein Bruder ihn aus den trüben Gedanken riss, die gerade über ihn hereingebrochen waren.
    „Ja!“, antwortete er. „Ich bin oben!“
    Lukas’ Schritte auf der Treppe klangen so, als würde er mehrere Stufen auf einmal nehmen.
    „Hey, wie war der Spaziergang mit der niedlichen Doktorandin?“ Finn grinste, und Lukas’ Mundwinkel zogen sich ebenfalls nach oben.
    „Erquickend.“
    „Oh Luki, erquickend! So kann sich auch nur ein Mensch wie du ausdrücken! Ich fasse es nicht.“
    „Na, du würdest wahrscheinlich sagen: ‚Das Date mit der Kleinen war

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