Beseelt
vertraue dir, meine schöne Jägerin, und bin bereit, nach Hause zurückzukehren.“
Er glaubte, sie sei die Frau, in die er sich verliebte hatte! Brighid wollte ihm widersprechen – es ihm erklären …
Bring ihn nach Hause, Kind
.
Etains Stimme rüttelte sie auf, und sie schloss den Mund. Ihre Wangen wurden heiß. Die Priesterin hatte natürlich recht. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um Cu zu erklären, dass er sie missverstanden hatte. Jetzt musste sie ihn zurückbringen. Und nachdem seine Seele komplett wieder in seinen Körper zurückgekehrt war, wären Erklärungen sowieso überflüssig. Cuchulainn mochte vielleicht noch nicht bereit sein, zuzugeben, dass er Ciara liebte, aber er war sich der Anziehung bewusst. Genau wie er wusste, dass zwischen ihnen beiden keine herrschte.
„Gehen wir jetzt, Brighid?“
Sie blinzelte und ordnete ihre Gedanken. Cuchulainn stand sehr dicht bei ihr, und er hielt immer noch ihre Hand. Er lächelte und sah mit einem Mal schüchtern aus.
Oh Göttin!
Er glaubte wirklich, dass sie dabei waren, sich ineinander zu verlieben. Ihr Herz und ihr Magen zogen sich zusammen. Einen Moment lang erlaubte sie sich den Gedanken, wie es wäre, diesen Krieger für sich zu haben, zu vergessen, dass er unerreichbar war. Es fiel ihr nicht schwer. Vielleicht lag es daran, dass sein Vater ein Zentaur war. Vielleicht daran, dass seine Mutter Eponas Auserwählte war. Aus welchem Grund auch immer, dieser Mann weckte Gefühle bei ihr, die noch kein anderer, ob Mensch oder Zentaur, je hervorgerufen hatte.
Es war nur ein Traum – flüchtig und unmöglich –, aber er verlockte sie … faszinierte sie … und sie ließ es zu. Einen Moment ließ sie es einfach zu.
Atme seine Seele ein und bring sie nach Hause, Kind
.
Etains Stimme erschreckte sie. Sie spürte, wie sie rot anlief. Sie sollte Cus Seele zurückholen und sich nicht kindischen Fantasien hingeben. Zumal seine Mutter anscheinend jeden Schritt beobachtete.
Cuchulainn lachte leise und verschränkte die Finger mit ihren. „Was ist los? Du siehst erschrocken aus.“
„Ich … ich muss dich nach Hause bringen“, platzte sie heraus.
Er nickte. „Ich bin bereit. Was nun?“
Er klang auf unheimliche Weise wie der Cu, der in ihr Schlafzimmer gestürmt war.
„Ich muss dich einatmen“, sagte sie so leise, dass sie kaum zu hören war.
Er räusperte sich und verstärkte jetzt nochmals den Griff um ihre Hand. Sie dachte, dass er nervös wirkte, als er sagte: „Ich glaube, es gibt nur eine Art, das zu tun.“
„Wie?“, fragte sie, doch im selben Moment wusste sie es.
„Küss mich, Brighid. Atme meine Seele ein. Bring mich zurück in das Land der Lebenden.“
Ihr Magen zog sich zusammen, und ihr Herz fühlte sich an, als würde es gleich bersten.
Cuchulainn lächelte. „Jetzt siehst du aus, als wolltest du am liebsten weglaufen.“
„Nein. Ich bin nur … Es ist nur …“
Er sah sie fragend an. „Wir haben uns noch nie geküsst?“
Sie schüttelte den Kopf.
Er seufzte. „Natürlich nicht. Ein Teil von mir ist hier – ein Teil da. Und ich trauere immer noch um Brenna …“ Er strich sich mit der freien Hand durchs Haar. „Ich kann mir vorstellen, dass das für dich nicht ganz einfach gewesen ist.“ Er trat noch näher an sie heran und berührte eine ihrer Wangen. „Ich entschuldige mich dafür, dass ich so zerrissen war. Dass ich alles noch komplizierter gemacht habe, als es sowieso schon ist. Küss mich, Brighid, damit ich für uns beide heilen kann.“
Er war ein großer Mann mit den ausgebildeten Muskeln und breiten Schultern eines Kriegers. Sie musste sich nur ein wenig hinunterbeugen, um seine Lippen zu berühren. Brighid hörte auf zu denken. Cuchulainns goldene Aura war zurück, und selbst als sie die Augen schloss, konnte sie den hellen Schein sehen. Der Kuss war anfangs zögerlich. Seine Lippen waren warm und schmeckten nach dem Grasland, das sie umgab – willkommen heißend und sinnlich. Sie öffnete den Mund und schlang die Arme um seinen Nacken, als der Kuss inniger wurde. Cus Körper war fest und muskulös, und er schien nicht nur ihre Arme auszufüllen. Seine Aura umfing sie vollständig, als er seine Hände an ihr Gesicht legte. Ihre Zungen berührten sich, und Brighid wurde von einer Woge der Sehnsucht erfasst, die sich tief in ihrem Inneren festsetzte. Seine Hände lösten sich von ihren Wangen, um mit ihrem Haar zu spielen, und als er an ihren Lippen aufstöhnte, fühlte der atemlose, maskuline
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