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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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Klang sich wie eine Liebkosung an.
    Ich will ihn. Ich will alles von ihm
.
    In dem Moment, als der Gedanke durch ihren Kopf zuckte, spürte sie die Veränderung. Das goldene Licht vor ihren geschlossenen Lidern verschwand. Die warme, duftende Brise war fort. Das Einzige, das blieb, war Cuchulainn, seine Lippen auf ihren, seine Hände in ihrem Haar, sein Körper dicht an ihren gedrängt.
    Brighid riss die Augen auf. Sie war wieder in ihrem Zimmer auf der MacCallan-Burg. Sie lagen einander zugewandt auf ihrem Bett. Cuchulainn küsste sie. Sein Körper spannte sich an; er öffnete die Augen. Abrupt brach er den Kuss ab. Seine Hände lösten sich in dem Moment aus ihren Haaren, in dem sie ihre Arme zurückzog. Zutiefst beschämt, weil sie so schwer atmete, hätte sie gern das Bett verlassen, um aus dem Zimmer zu eilen. Vor allem, da Cu keine Anstalten machte, von ihr abzurücken. Mit zitternden Fingern schob sie sich die Haare aus dem Gesicht. Ihre Lippen fühlten sich feucht und geschwollen an. Zögernd sah sie ihm in die Augen. Sie waren so blau wie der Stein, den sie immer noch in der Hand hatte – und genauso unergründlich.
    „Bist du zurück?“ Sie war überrascht, dass sie so normal klang.
    „Ja.“ Seine Stimme war rau. Er setzte sich auf und schaute seine Hände und Arme an, als wären sie neu. Dann strich er sich durchs Haar. Er hielt inne, befühlte die Länge, berührte sein unrasiertes Gesicht.
    „Das ist ein sehr seltsames Gefühl. Ich weiß, dass ich mein Haar habe wachsen lassen und dass ich mich rasieren muss, zumindest ein Teil von mir weiß das. Ein anderer Teil ist überrascht.“
    „Ich glaube, dieser Eindruck, gespalten zu sein, wird nicht lange anhalten.“ Brighid erhob sich vom Bett und ging zum Tisch, auf dem der Weinschlauch lag. Sie zwang sich, die Hand zu öffnen, und ließ den Stein auf den Tisch rollen. Er hinterließ einen fast perfekt runden Abdruck in ihrer Handfläche. Brighid griff nach dem Schlauch und nahm einen großen Schluck. Dann warf sie Cu über die Schulter einen Blick zu. Er saß immer noch auf dem Bett, hatte aber inzwischen aufgehört, sich zu mustern. Unglücklicherweise war seine gesamte Aufmerksamkeit jetzt auf sie gerichtet. „Du musst essen und trinken, um dich zu erden. Genau wie ich.“ Sie wandte sich wieder den Speisen zu, brach eine Ecke vom duftenden Brot ab und kaute und trank abwechselnd.
    Sie spürte seinen Blick auf sich. Nach einem weiteren großen Schluck Wein sagte sie, ohne sich umzudrehen: „Das Missverständnis dort drüben tut mir leid.“
    „Was meinst du?“
    Sie hörte, dass er das Bett verließ und zu ihr kam. Schnell beschäftigte sie sich damit, ein Stück Käse abzuschneiden.
    „Das Missverständnis uns betreffend. Du – also er – hat angenommen, ich würde darüber sprechen, dass wir beide uns ineinander verlieben. Du – also deine vollständige Persönlichkeit –, du weißt ja, dass das lächerlich ist. Ich habe nicht von mir gesprochen. Ich meinte Ciara.“ Sie warf ihm einen kurzen Blick zu.
    „Ich bin nicht dabei, mich in Ciara zu verlieben.“ Sein Tonfall klang gewollt neutral.
    „Verlieben ist vielleicht zu stark. Ich nehme an, Lust oder Anziehung oder …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Irgendein anderes Wort wäre vermutlich passender gewesen, aber in dem Moment dort drüben erschien mir Liebe richtig.“
    Cuchulainn nahm ihr den Weinschlauch ab und trank, dann wischte er sich den Mund mit dem Handrücken ab und sagte: „Ich fühle mich nicht zu Ciara hingezogen. Natürlich ist mir aufgefallen, dass sie schön ist, aber damit endet mein Interesse an ihr auch schon.“
    „Oh.“ Brighid wusste nicht, was sie sagen sollte.
    „Sieh mich an, Brighid.“
    Widerstrebend tat sie ihm den Gefallen. Körperlich wirkte er nicht verändert. Oder zumindest nicht viel. Vielleicht stand er ein wenig gerader, als wäre von ihm genommen worden, was auch immer auf seinen Schultern gelastet hatte. Um seine Augen waren noch genauso viele feine Linien zu sehen, und sein Haar, das heller war als die feurige Mähne seiner Schwester, durchzogen immer noch frühzeitig ergraute Strähnen. Der einzige wirklich sichtbare Unterschied lag in seinem Blick. Er wirkte nicht länger leer und gehetzt. Und es kam ihr vor, als schaute er direkt in ihre Seele.
    „Es waren nicht meine Gefühle für Ciara, die mich nach Hause zurückkehren ließen. Es waren meine Gefühle für dich.“
    „Wir sind Freunde, Clanmitglieder. Wir sind zusammen zur Jagd

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