Beseelt
werden.“
Sie warf ihm einen finsteren Blick zu.
„Okay.“ Er hob die Hände. „Wir gehen auf die Jagd.“
„Gut. Lass uns noch einmal durchgehen, was wir wissen.“ Sie zählte an den Fingern ihrer rechten Hand ab: „Erstens, wir haben das Labyrinth vorbereitet.“
Cus Blick ging zur spiralförmigen Anordnung der Steine, die sie in der Mitte der Höhle ausgelegt hatten. Sie verliefen in einem immer weiter werdenden Kreis, bis sie schließlich in den Tunnel und zum Wasserlauf führten.
„Es gefällt mir trotzdem nicht.“ Cu spürte eine Andeutung von Klaustrophobie in sich aufsteigen, während er den schmalen Durchgang im hinteren Bereich der Höhle betrachtete.
„Mir gefällt es auch nicht sonderlich, aber es passt zu allem, was dein Vater und meine Mutter über den Anfang der Seelenreise erzählt haben. Midhir hat uns hierher geschickt, weil die Tors schon immer mit der Unterwelt verbunden waren. Meine Mutter hat mir viele Male gesagt, dass ein Labyrinth der einfachste Weg ist, um diese Reise anzutreten und sie zu beenden.“
„Wir folgen nur einer Spur“, wiederholte Cuchulainn.
„Genau“, stimmte Brighid zu. „Ich möchte, dass du dir Folgendes einprägst: Dieser Pfad im Schneckenmuster führt uns wieder in diese Welt.“
„Ich denke daran“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. „Aber ich werde nicht ohne dich zurückkehren, das solltest du nicht vergessen.“
Sie schaute ihm in die Augen. „Wir kehren gemeinsam zurück, Cuchulainn, oder gar nicht.“
Er runzelte zwar die Stirn, doch das schelmische Funkeln war in seine Augen zurückgekehrt.
„Mir gefällt der Teil mit gemeinsam besser.“
„Hör auf, dir Sorgen zu machen.“
„Gut. Wie weiter?“
„Als Nächstes“, sie hielt den zweiten Finger hoch, „kommst du in meinem Traum zu mir.“
Cu seufzte. „Du sagst das, als wäre das was ganz Alltägliches.“
„Cuchulainn, in weniger als einem halben Mondzyklus bist du vier Mal in meinen Träumen gewesen.“
Er grinste. „Ich glaube, das letzte Mal kannst du nicht mitzählen.“
Sie bedachte ihn mit einem ernsten Blick. „Offen gesagt zählt das sogar doppelt. Wir haben den gleichen Traum geträumt und keiner von uns hatte eine zersplitterte Seele. Das bedeutet, dass unsere Seelen sich irgendwo in der Anderswelt getroffen haben. Alles, was wir jetzt tun müssen, ist, das zu wiederholen.“ Sein anzügliches Grinsen entlockte ihr ein kleines Lächeln. „Ohne den Sex“, fügte sie hinzu.
„Also komme ich in deinem Traum zu dir.“
„So ist es am einfachsten ausgedrückt.“
„Dein Tonfall und der Blick, mit dem du mich angesehen hast, erinnerten mich gerade an meinen Vater“, sagte Cu.
Sie grinste. „Soll mich das in Bezug auf diese Reise beruhigen, oder willst du mir sagen, dass wir ein Eheproblem haben?“
Er erwiderte das Grinsen. „Du konzentrierst dich nicht.“
„Drittens …“ Sie hob den nächsten Finger. „Wenn unsere Seelen zusammen sind, folgen wir dem Labyrinth, wobei wir in der Mitte beginnen und immer weiter und weiter herumgehen bis zum Tunnel.“
„Und dann rutschen wir in die Unterwelt.“ Jeglicher Humor war aus seiner Stimme verschwunden.
„Ja, aber nur, weil eine schamanische Reise da typischerweise beginnt. Wir bleiben nicht dort. Dein Vater sagt, dass Eponas Kelch nicht in der Unterwelt gefunden werden kann, und meine Mutter hat das Gleiche angedeutet. Ich glaube, Eponas Kelch befindet sich im höchsten der Reiche – der Oberwelt, in der die Göttin am häufigsten anzutreffen ist.“ Sie nahm seine Hand. „Vergiss nicht, Cu, es gibt mindestens drei Ebenen des Seelenreichs – die Unterwelt, die Mittelwelt und die Oberwelt. Auf keinen Fall dürfen wir in den ersten beiden verloren gehen. Folge immer dem Weg nach oben und lass dich nicht überreden, vom Ziel unseres Unternehmens abzuweichen.“
„Ich werde daran denken. Ich bin bereit.“
„Es gibt ein paar Dinge, die meine Mutter mir bezüglich dieser Reise sehr eindringlich erzählt hat. Das Erste ist relativ simpel, weil es das ist, was sogar die kleinen Kinder lernen, wenn sie anfangen, an den Ritualen teilzunehmen und ihre Eignung für das Seelenreich zu prüfen.“
„Lass die Probleme der physischen Welt zurück. Nimm sie nicht mit dir in die Anderswelt“, sagte er. „Das weiß ich so gut wie du.“
„Ja, du weißt es – ich will nur sicherstellen, dass du dich auch daran hältst. Zu unserer beider Sicherheit.“
„Zu unserer beider Sicherheit“,
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