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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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erzählt hast, fühle ich mich anders.“ Sein Blick suchte ihren. „Durch dich ist die Vorstellung von einer zersplitterten Seele für mich greifbarer geworden. Und wenn ich daran glaube, dann kann ich sie vielleicht auch heilen. Ich meine,
wir
, wir können sie heilen.“ Er verstummte und schaute einen Augenblick nachdenklich drein. „Ich würde beinahe alles tun, um mich wieder normal zu fühlen. Ich hatte schon befürchtet, der einzige Weg, diesem nicht nachlassen wollenden Schmerz zu entfliehen, wäre, meinem Leben ein Ende zu setzen. Heute wage ich zum ersten Mal seit Brennas Tod zu hoffen, dass es auch für mich einen Weg geben kann, wieder zu leben.“
    Brighid fiel ein Stein vom Herzen. „Ich bin so froh, Cu“, sagte sie, mehr brachte sie nicht heraus.
    „Cuchulainn! Brighid!“
    Ciara rief, und sie gingen langsamer, damit sie zu ihnen aufschloss.
    „Ich weiß, dass die Zeit drängt, aber die Kinder könnten eine Pause gebrauchen. Sie sind heute sehr müde.“
    „Eine kurze Unterbrechung ist in Ordnung. Mehr können wir uns nicht leisten. Du kannst ihnen sagen, dass wir die Hälfte schon hinter uns haben, das sollte ihnen zusätzliche Kraft geben.“
    Ciaras scharfe Eckzähne blitzten auf, als sie lächelte. „Sag du es ihnen, Cu. Wenn es von dir kommt, wird es sie beleben.“
    „Mach nur.“ Brighid nickte ihm zu. „Ich gehe ein Stück vor und verfolge die Spuren der wilden Ziegen, die mir ins Auge gefallen sind. Es wäre nett, wir könnten die Wachtburg mit mehr als nur einem Haufen hungriger Mäuler betreten.“
    „Gute Idee“, sagte er. Als sie sich umwandte, berührte er ihren Arm. „Sei vorsichtig. Die Steine sind glatt. Mein Pferd wäre heute einige Male fast gestürzt.“
    Brighid verbarg ihre Überraschung über seine Berührung und seine Fürsorge, indem sie eine Augenbraue hob und ihn stirnrunzelnd ansah. „Ich bin nicht dein fetter, strohköpfiger Wallach.“ Sie warf den Kopf in den Nacken und trabte davon.
    „Er ist nicht fett!“, rief Cuchulainn ihr lachend hinterher.
    „Du willst sie beschützen“, sagte Ciara sanft.
    Er wandte sich zur Schamanin um. Sie war eine der schönsten Frauen, die er je gesehen hatte, und doch war ihm ihre Lieblichkeit erst aufgefallen, als sie in der vergangenen Nacht getanzt hatte. Er registrierte ihre Worte und reagierte automatisch.
    „Sie ist Mitglied des MacCallan-Clans, natürlich will ich sie beschützen, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht selbst auf sich aufpassen kann. Sie ist nicht nur eine gute Jägerin, sondern auch eine gute Kriegerin.“
    Ciaras Lächeln wurde breiter. „Und das respektierst du an ihr.“
    „Selbstverständlich.“
    „Gut. Ich bin froh, dass sie dich zum Freund hat. In der Zukunft wird sie Freunde brauchen.“
    Cuchulainn sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. „Was willst du mir damit sagen, Schamanin? Hast du gesehen, dass der Jägerin Gefahr droht?“
    „Ich verfüge nicht über die Gabe der Vorhersehung. Wie ich gehört habe, waren deine Ahnungen sehr stark, wenn du vom spirituellen Reich berührt wurdest. Du hast öfter schon von Ereignissen gewusst, bevor sie stattgefunden hatten.“
    Cuchulainn gab einen Laut von sich, den man als zustimmend bezeichnen könnte. Wären ihre Worte über Brighid nicht so verstörend, hätte er die Unterhaltung an dieser Stelle abgebrochen. Schönheit hin oder her, Ciara war eine Schamanin. Und er wollte nichts mit dem Reich der Spiritualität und mit seinen Abgesandten zu tun haben. Es fiel ihm schwer genug, Brighid und das Gerede über seine zersplitterte Seele zu akzeptieren, aber Brighid war wie er. Sie fühlte sich auch nicht wohl, wenn sie mit der Spiritualität zu tun hatte.
    Ciara ließ sich von seiner ruppigen Antwort und seiner abwehrenden Haltung nicht abschrecken. „Meine Vorhersagen waren nie so klar und eindeutig wie deine. Ich bekomme nur vage Empfindungen, und manchmal leitet mich mein Instinkt, Dinge zu tun oder zu sagen, deren Grund mir erst im Nachhinein deutlich wird. Ich hatte ein Gefühl bezüglich der Jägerin – es besagte, dass die Zuneigung ihrer Freunde noch eine große Rolle in ihrem Leben spielen wird.“
    „Aber im Moment steckt sie nicht in Schwierigkeiten?“
    „Das weiß ich nicht. Ich kann nur fühlen, dass sie ihre Freunde – oder zumindest einen guten Freund – an ihrer Seite brauchen wird.“
    Cuchulainn nickte angespannt. „Ich werde es im Gedächtnis behalten, Schamanin.“
    „Das freut mich.“ Ciaras ansteckendes

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