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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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tot sind.“
    „Ich habe nie danach gefragt, wie sie gestorben sind oder was es mit dem Unfall auf sich hatte, bei dem sie so schwer verletzt wurde. Ich war neugierig und wollte fragen, aber es schien mir nicht so wichtig, zurückzublicken, als vielmehr nach vorne zu schauen, uns auf unsere gemeinsame Zukunft zu konzentrieren. Ich dachte, wir hätten noch bis in alle Ewigkeit, um über die Vergangenheit zu sprechen …“ Seine Stimme erstarb. Er streckte eine Hand aus und strich das Muster entlang. „Wusstest du, dass Brennas Unfall der Grund für den Tod ihrer Eltern war?“
    „Nein.“ Brighid spürte, wie eine Welle von Traurigkeit sie erfasste. „Brenna hat nie über die genauen Umstände gesprochen. Ich wusste nicht einmal, dass ihre Eltern nicht mehr lebten, bis ihr beide euch offiziell verlobt habt und du Elphame um ihr Einverständnis bitten musstest, weil Brenna keine Verwandten mehr hatte.“
    „Ich wusste es auch nicht, ebenso wenig, dass Brennas Mutter ebenfalls Heilerin gewesen war. Fagan hat mir die Geschichte erzählt. Brenna war zehn Jahre alt, nicht viel älter als Kyna jetzt ist. Sie hat ihrer Mutter geholfen, Umschläge gegen eine besonders hartnäckige Erkältung vorzubereiten, die sich in der Burg ausbreitete. Fagan sagt, sie war ein kluges, fröhliches Kind – träumte aber auch gerne vor sich hin und gab nicht wirklich acht, was ihre Mutter sagte.“
    Cuchulainn schluckte schwer. Offenbar erinnerte er sich an die scheue, ernste junge Frau, zu der das fröhliche Kind herangewachsen war. Man hatte winzige Spuren dieses Kindes in ihr entdecken können – vor allem, nachdem sie seine Liebe akzeptiert hatte.
    „Du musst mir das nicht erzählen, Cu“, sagte Brighid. „Nicht, wenn es dir so schwerfällt.“
    Heiß und eindringlich bohrte sich sein Blick in ihren. „Doch, das muss ich. Du bist die Einzige hier, mit der ich darüber reden kann, und wenn ich es laut ausspreche, wird der Schmerz vielleicht etwas nachlassen.“
    Brighid nickte. Sie verstand seinen Wunsch, sich zu reinigen.
    „Brenna hat die Eimer vertauscht. Sie sollte Wasser in den einen und Öl in den anderen gießen. Es war ein kalter Tag, und sie stand zu nah am Herdfeuer. Das Ende des Tuchs, das sie sich um den Kopf gewickelte hatte, fing Feuer. Brenna schrie, und ihre Mutter griff instinktiv nach dem Eimer, der üblicherweise Wasser enthielt, und leerte ihn über ihre Tochter aus.“
    „Oh meine Göttin …“ Vor Brighids innerem Auge erschienen die schrecklichen Bilder von einer Mutter, die ihr eigenes Kind in Brand setzt.
    „Ihre Mutter gab sich die Schuld. Brenna war ihr einziges Kind, und dieses Kind starb aufgrund dessen, was sie getan hatte, einen grausamen Tod. Fagan sagt, sie ist verrückt geworden. Noch am selben Tag übergoss sie sich mit Öl und zündete sich an. Sie hinterließ einen Brief, in dem sie sagte, sie hätte sich entschieden, ihrer Tochter zu folgen.“
    Brighid konnte nicht aufhören, den Kopf zu schütteln.
    „Ihr Vater ist in tiefe Depression verfallen. Er hat nicht gegessen. Hat nicht getrunken. Hat nicht geschlafen. Er hat sich geweigert, Brenna zu besuchen. Eines Morgens, nicht lange nach dem Selbstmord seiner Frau, haben sie ihn tot aufgefunden.“
    „Arme Brenna, das arme Kind. Dieses fürchterliche Feuer zu überleben, nur um zu erfahren, dass deine Eltern tot sind.“ Brighid schauderte. „Was für eine schreckliche Bürde für ein Kind – zu wissen, dass deine Mutter … und dein Vater …“
    „… an einer zerbrochenen Seele gestorben sind“, beendete er den Satz. „Das ist mit ihnen passiert. Ich weiß es. Weil es auch mit mir passiert war.“
    „Du sagst das in der Vergangenheitsform?“
    Cuchulainn strich noch einmal sanft mit einem Finger über das Heilersymbol. „Ja“, sagte er mit fester Stimme. „Ich darf nicht zulassen, dass es wieder geschieht. Kannst du dir den Schmerz vorstellen, den es Brenna verursachen würde, wenn sie mich in der Anderswelt träfe? Wenn ihr bewusst würde, dass sie für den Tod von zwei Männern verantwortlich wäre, die sie liebte?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein. Du musst dafür sorgen, dass der abgesplitterte Teil meiner Seele zu mir zurückfindet.“
    „Ich denke nicht, dass ich ihn zu irgendetwas zwingen kann, Cu. Dieser Teil von dir ist leider genauso wie du – nur entschieden fröhlicher. Du wirst sicherstellen müssen, dass er an deine Aufrichtigkeit glaubt.“
    Cuchulainn atmete hörbar aus. „Ich werde daran

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