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Bestie Mensch: Tarnung - Lüge - Strategie (German Edition)

Bestie Mensch: Tarnung - Lüge - Strategie (German Edition)

Titel: Bestie Mensch: Tarnung - Lüge - Strategie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Müller
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Frau kommt, wie Sie sich bewegt. Sie wissen, dass es eine Frau ist, was hat sich da in Ihnen abgespielt?“
    Marc: „Da bin ich mir sicher, eine ganze Menge.“
    Müller: „Gibt es Teile daraus, an die Sie sich noch genau erinnern können?“
    Marc: „An die Vergewaltigung.“
    Müller: „Hatten Sie die schon im Kopf?“
    Marc: „Ja.“
    Müller: „Wäre das Opfer auch austauschbar gewesen?“
    Marc: „Da gehe ich davon aus.“
    Müller: „Also wenn jetzt eine 35-jährige Frau dort joggt oder eine 43-jährige, das wäre egal gewesen? Wenn Sie aufgrund Ihrer Erfahrung, aufgrund Ihres Wissens darüber nachdenken, wie lange Sie diese Form der Vergewaltigung schon im Kopf gehabt haben, diese Fantasien – wie lange haben die zurückgereicht?“
    Marc: „Vier oder fünf Jahre.“
    Müller: „Hat es einen Anlass gegeben, irgendetwas, warum Sie sich so genau daran erinnern?“
    Marc: „Ja, das habe ich im Fernsehen gesehen.“
    Müller: „Das haben Sie im Fernsehen gesehen?“
    Marc: „Ja, so eine Szene habe ich mir dann hineingenommen in meine eigene Fantasie.“
    Müller: „Haben Sie davor schon Fantasien gehabt?
    Marc: „Ja.“
    Müller: „Grob, überblicksmäßig, was waren das für Fantasien?
    Marc: „Sexuelle Fantasien.“
    Müller: „War da auch Gewalt dabei?“
    Marc: „Ja.“
    Müller: „Was würden Sie sagen, was zuerst da war? Die Fantasie oder die Szene im Fernsehen?“
    Marc: „Die Fantasien waren schon erheblich früher da.“
    Müller: „Das heißt, Sie haben die Szene im Fernsehen dann in Ihre Fantasien eingebaut?“
    Marc: „Ja, die habe ich dann eingebaut.“
    Müller: „Gibt es noch andere Dinge, die Sie im Laufe der Zeit eingebaut haben?“
    Marc: „Eine ganze Menge habe ich in meine Fantasien mit hineingenommen.“
    Müller: „Können Sie sagen, zum Zeitpunkt des Überfalles, wie oft diese Fantasien den Bewegungsablauf beherrscht haben?“
    Marc: „Nicht so oft, vielleicht zwei-, dreimal die Woche.“
    Müller: „Was ist mit diesen Fantasien im Laufe der Zeit passiert?“
    Marc: „Also, die sind bohrend geworden, die haben sich aber auch erheblich ausgebreitet.“
    Müller: „Wie darf ich das verstehen, ausgebreitet?“
    Marc: „Sie müssen sich das vorstellen wie ein Universum, also die gehen in alle Richtungen weiter.“
    Müller: „Im wahrsten Sinne des Wortes, in alle Richtungen? Da gibt es keine Einschränkungen mehr?“
    Marc: „Nein, da gibt es keine Einschränkungen mehr.“
    Müller: „Sowohl im Gewaltbereich?“
    Marc: „Ja.“
    Müller: „Als auch im sexuellen Bereich?“
    Marc: „Ja.“
    Müller: „Sie haben also mit einem Gegenstand auf die Frau eingestochen. Wohin?“
    Marc: „In den Hals.“
    Müller: „In den Hals. Wie oft ungefähr?“
    Marc: „Ich gehe davon aus, zweimal.“
    Müller: „Gezielt oder wahllos?“
    Marc: „Wahllos.“
    Müller: „War das Schlagen und das anschließende Stechen mit dem Gegenstand Teil Ihrer Fantasie?“
    Marc: „Ja. Das hatte ich in den Fantasien drinnen.“
    Müller: „In einer der vielen Fantasien?“
    Marc: „Das kommt in jeder Fantasie vor.“
    Müller: „Schlagen und Stechen?“
    Marc: „Ja.“
    Müller: „Gibt es auch Fantasien, wo detailliert vorgegeben ist, wohin gestochen werden muss?“
    Marc: „Gibt es auch.“
    Müller: „Sie sind dann festgenommen, angezeigt und verurteilt worden.“
    Marc: „Ja.“
    Müller: „Wie lange waren Sie in Haft?“
    Marc: „Viereinhalb Jahre.“
    Müller: „Was mich interessiert, in diesen viereinhalb Jahren, hat man mit Ihnen versucht, die Hintergründe, Ihre Fantasien, Ihre Gewaltfantasien, aufzuarbeiten?“
    Marc: „Nein.“
    Müller: „Haben Sie es von Ihrer Seite zurückgehalten oder hat man Sie danach gefragt?“
    Marc: „Weil ich nicht wusste, ob man es da ansprechen konnte.“
    Müller: „Ist der Versuch unternommen worden, es zu tun?“
    Marc: „Nein.“
    Müller: „Würden Sie heute sagen, dass es hilfreich gewesen wäre?“
    Marc: „Ja, das wäre hilfreich gewesen.“
    Müller: „Zu diesem Zeitpunkt, in diesen viereinhalb Jahren, was ist in dieser Zeit mit Ihren Fantasien passiert?“
    Marc: „Ja, da habe ich sie mehr und mehr aufgebaut.“
    Müller: „Darf ich Sie so verstehen, dass Sie so etwas wie eine Kernfantasie haben und aus verschiedenen Bildern, Zeichnungen und Darstellungen diese Kernfantasien immer weiter ausbauen?“
    Marc: „Ja.“
    Müller: „Die Kernfantasie, woraus bestand die?“
    Marc: „Aus Gewalt, das grobe Anpacken,

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