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Bestien

Bestien

Titel: Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Spielfeld vor Wut zitternd zu Mark und Linda
hinübergestiert hatte. »Verdammte Scheiße«, stieß er hervor.
»Ruf Papa«, sagte er Linda, dann winkte er seinen Freunden.
»Los, kommt mit!« Gefolgt von Pete Nakamura und Roy
Kramer, rannte Robb die Seitenstraße hinein, zu der Stelle, wo
sie jetzt Jeff und Mark am Boden sehen konnten.
    Durch Seitenstechen behindert, lief Linda die Colorado
Street hinunter zu dem hell beleuchteten Cafe, stolperte
schweratmend durch die Tür und erreichte den Münzfernsprecher. Erst als sie nach Kleingeld suchte, merkte sie, daß sie
ihre Tasche nicht bei sich hatte. Schluchzend vor Aufregung,
lief sie zur Theke im rückwärtigen Teil des Cafes, wo Mabel
Harkins das Geld in der Registrierkasse zählte. Bis auf Mabel
war das Cafe leer.
    »Tut mir leid, Kind, wir haben schon geschlossen«, sagte
Mabel, als Linda zur Theke kam. Dann blickte sie auf und sah
das Mädchen genauer an. »Gott, Kind, was ist mit dir?«
    Linda ignorierte die Frage. »Darf ich das Telefon benutzen?
Ich muß meinen Vater anrufen.«
Mabel schob ihr sofort das Telefon über die Theke, aber als
das Mädchen mit zitternden Fingern erfolglos die Knöpfe zu
drücken versuchte, zog Mabel den Apparat wieder zu sich.
»Laß mich machen«, sagte sie. »Wie ist die Nummer?«
Nach dem dritten Läuten meldete sich Jerry Harris »Hier ist
Mabel Harkins«, sagte die Cafebedienung. Ohne auf Jerrys
Frage zu warten, sagte sie: »Linda ist hier bei mir, furchtbar
aufgeregt. Einen Augenblick.« Sie gab Linda den Hörer, dann
lauschte sie, als das Mädchen seinem Vater zu erzählen
versuchte, was eigentlich geschehen war.
»Ich weiß nicht, warum er es tat«, sagte sie zuletzt »Wir
gingen die Straße entlang, und er war vor uns. Anscheinend
hatte er auf uns gewartet oder was. Robb und zwei andere
versuchen, Mark zu helfen. Kannst du kommen, Papa?«
Sie lauschte einen Augenblick, dann sagte sie ihrem Vater,
wo Jeff und Mark waren. Dann legte sie mit zitternden Händen
auf.
Mabel gab ihr ein Glas Wasser. »Setz dich hin und trink
das«, sagte sie. »Beruhige dich.«
Aber Linda schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Ich – ich
muß wieder hin. Ich kann Mark nicht einfach allein lassen …«
»Er ist nicht allein«, sagte Mabel. »Und du kannst im
Moment nichts tun. Setz dich hin und beruhige dich ein
bißchen, dann gehen wir beide hin und sehen, was ist.«
Jerry Harris schien stark beunruhigt, als er auflegte. »Was gibt
es?« fragte Blake Tanner. »Was ist passiert?«
»Ich weiß es nicht genau«, antwortete Jerry. Beide gingen
hinaus ins Wohnzimmer, wo er Blake und seiner Frau
wiedergab, was Linda gesagt hatte.
»O Gott«, hauchte Elaine. Ihr Blick ging zu Blake. »Geh du
mit Jerry, und ich rufe Sharon an.« Sie war bereits am Telefon,
als die beiden Männer in aller Eile das Haus verließen.
    Zweimal war es Mark gelungen, dank seiner größeren
Wendigkeit freizukommen, aber es hatte ihm nichts eingebracht. Beide Male war er kaum auf die Beine gekommen, als
Jeff ihn wieder zu Boden warf. Dann gab er unter dem Hagel
der betäubenden Fausthiebe seine Befreiungsversuche auf und
beschränkte sich darauf, Kopf und Gesicht so gut wie möglich
vor den Schlägen zu schützen, die von allen Seiten zu kommen
schienen.
    Seine Nase blutete, die Lippen waren aufgeplatzt, und in
seinem Mund war salziger Blutgeschmack. Das rechte Auge
schien fast zugeschwollen, und in seinen Ohren war das
Dröhnen der Schläge, mit denen Jeff wahllos seinen Kopf und
Oberkörper bearbeitete.
    Jeff saß wieder rittlings auf ihm, den starren Blick auf den
Gegenstand seines Zornes fixiert. Sein Verstand hatte beinahe
aufgehört, eine Kontrolle über sein Handeln auszuüben, doch
in dem Maße, wie seine Fäuste auf Mark einschlugen, durchdrang ihn mehr und mehr ein Gefühl von Befriedigung. Jetzt
zeigte er es dem kleinen Hosenscheißer – wie er es allen zeigen
würde!
    Ein paar Sekunden später, als Robb Harris, Pete Nakamura
und Roy Kramer am Schauplatz des Geschehens eintrafen, war
Jeff sich ihrer Anwesenheit nicht einmal bewußt, so
ausschließlich konzentrierte sich seine Aufmerksamkeit auf
Mark Tanner und die langverdiente Abreibung, die er ihm jetzt
verpaßte.
    Er hörte nichts, als Robb ihm zurief, was ihm einfalle, und
ob er Mark umbringen wolle. Robb sah sofort, daß es nicht
einmal ein Zweikampf war, denn Mark, niedergehalten von
Jeffs Körpergewicht, konnte nicht viel mehr tun als sein
Gesicht gegen die wuchtigen Fausthiebe zu schützen. Und

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