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Bestien

Bestien

Titel: Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Jeff
LaConner ersetzen. Und er? Er war nicht mal im Sturm. Er
hatte immer nur in der Verteidigung gespielt.
»LaConner fällt aus«, sagte Collins. »Zumindest vorläufig,
und vielleicht für den Rest der Saison.« Er benagte seine
Unterlippe, als versuchte er zu entscheiden, wieviel er Robb
anvertrauen durfte. Aber er hatte es sich schon vor einer Stunde
überlegt: die beste Methode, die Nachricht unter die Leute zu
bringen, war, daß er es einem der Jungen erzählte. »Ich nehme
an, du weißt, was gestern abend geschah. Jedenfalls ist Jeff in
ziemlich schlechter Verfassung. Ich hörte, er könnte eine ganze
Weile im Krankenhaus landen.« Er brauchte nicht näher zu
erläutern, welche Art von Krankenhaus er meinte; sein Ton
machte es hinreichend klar.
»W-was ist mit ihm?« fragte Robb. »Ist er einfach
übergeschnappt?«
Collins zuckte mit der Schulter. »Woher soll ich das wissen?
Ich bin Trainer, kein Psycho. Jedenfalls habe ich die Mannschaftsaufstellung durchgesehen, und dein Name kam oben auf
die Liste. Nicht, daß ich dich für voll einsatzbereit hielte«,
fügte er hinzu, als Robb vor Freude errötete, »aber ich kann
keinen anderen aus seinen Spielpositionen nehmen. Und deine
Pässe sind nicht schlecht, wenn man alles mit berücksichtigt.«
Er lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem
Kopf, während er Robb ins Auge faßte. »Wie war das gestern
abend?« fragte er schließlich. »Ich hörte, du warst auch
beteiligt.«
Robb verzog das Gesicht. »Jeff scheuerte mir eine, aber es
war nicht allzu schlimm.«
»Nun, dann wollen wir mal sehen, was der Computer von
dir hält«, sagte er.
Fünf Minuten später stand Robb, nur mit einer Turnhose
bekleidet, in dem winzigen Übungsraum neben der Turnhalle.
Trotz seiner bescheidenen Abmessungen war er angefüllt mit
einer Vielzahl von Trainingsgeräten, die durch Kabel allesamt
mit einem kleinen Datenanschluß in einer Ecke verbunden
waren. Robb begann eine vertraute Abfolge von Übungen, die
er schon Hunderte von Malen ausgeführt hatte, und wechselte
dabei unaufgefordert von einem Gerät zum nächsten. Hier
wurden seine Leistungen durch die Bewegung der Geräte selbst
überwacht, statt an seinem eigenen Körper. Obwohl er wußte,
daß die so gewonnenen Messungen bei weitem nicht so exakt
wie diejenigen waren, über die Dr. Ames im Sportzentrum
verfügte, war es immer wieder interessant, die Ergebnisse zu
sehen, die in Form einer Serie von Tabellen und grafischen
Darstellungen vom Laserdrucker ausgespuckt wurden.
Nach fünfzehn Minuten war er fertig, und einen Augenblick
später erwachte der Drucker zum Leben und schnatterte eine
weitere Minute wie rasend. Zuletzt riß Collins den Ausdruck
ab, überflog ihn und reichte ihn Robb.
»Nicht übel«, bemerkte der Trainer. »Aber auch nicht
gerade großartig.«
Robb sah die Zahlen und Kurven und fand, daß er zwar bei
den meisten Übungen seine bisherigen Leistungen eingestellt
und zum Teil sogar leicht übertroffen hatte, seine Stemmübungen jedoch unter der Norm lagen, ebenso wie seine
Beinhebeübungen. Der unbestimmte Schmerz in seinem
Kiefer, wo Jeffs Faust ihn getroffen hatte, sagte ihm, wo das
Problem war. Er blickte zum Trainer auf, der bereits auf einen
Block kritzelte.
»Das wird dich für den Rest des Tages vom Unterricht
befreien«, sagte Collins. »Ich möchte, daß du zum Zentrum
hinausgehst und dich von Ames unter die Lupe nehmen läßt.
Wenn du morgen spielen sollst, mußt du in Hochform sein.«
Fröhlich grinsend kehrte Robb Harris in den Umkleideraum
zurück, zog sich an und trabte zum Fahrradständer hinter der
Turnhalle.
    »Was hat das alles zu bedeuten?« fragte Mark vom Rücksitz
eines der Kombiwagen. Rechts und links von ihm saßen
Wärter, und obwohl seine Brust ein wenig schmerzte, war es zu
ertragen. Aber er fühlte sich bedrängt und verstand nicht,
warum beide Wärter mit ihm die Rücksitze drücken mußten.
Der andere Kombiwagen, der vor ihnen fuhr, war bis auf den
    Fahrer leer.
»Dein Vater möchte bloß, daß ich dich in Augenschein
nehme, das ist alles«, antwortete Dr. Ames vom Beifahrersitz.
»Aber warum?« drängte Mark. Seit der Arzt eine halbe
Stunde nach dem Weggang seiner Mutter ins Krankenzimmer
gekommen war, hatte er versucht, eine klare Antwort zu
erhalten. Ames hatte sich darauf beschränkt, ihm zu sagen, daß
er auf Wunsch seines Vaters in die Sportmedizinische Klinik
verlegt werde. Für Mark würde das keinen Sinn ergeben, hatte
Dr. MacCallum doch gesagt, er

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