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BETA (German Edition)

BETA (German Edition)

Titel: BETA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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solche Sachen.«
    »He, Moment mal«, ruft Farzad dazwischen, »stimmt das? Ein Aquino arbeitet für Greers Dad?«
    Greer nickt. »Ja. Kommt frisch von der Militärakademie. Er soll den jährlichen Bericht für die Replikanten-Rechte-Kommission verfassen.«
    Ivan, Demenzia und Farzad lachen sich darüber tot, dass immer wieder ein Bericht verfasst wird, um den sich keiner schert. Aber Tahir stimmt in ihr Gelächter nicht mit ein. »Aquinos gehen doch gar nicht zum Militär«, sagt er.
    »Traditionell nicht, das stimmt«, sagt Greer. »Er ist der Erste aus seinem Clan, der das gemacht hat. Wohl eine wahnsinnige Sache für alle, dass er seinen Heimatort verlassen hat und in die Welt hinausgezogen ist. Ich sag euch, er ist so unglaublich schön. Diese Premium- DNA wirkt sich bei ihm super aus.«
    »Und er ist so rein«, sagt Demenzia. »Es ist eine solche Schande. Keine heißen Nummern für den schönen Aquino. Ist nämlich verboten! Ach, das mit der einen großen Liebe fürs Leben ist zum Schreien schön und romantisch.« Sie zerrt an ihren Haaren und kickt Sand ins Feuer. »Du hast wenigstens noch ein paar Wahlmöglichkeiten, Greer. Meine Eltern lassen mich von der Insel verdammt noch mal nicht runter.«
    »Du sorgst hier schon für genug Ärger«, antwortet Ivan. »Ich glaub, die normale Welt ist noch nicht reif genug für dich, Demenzia.«
    Demenzia lacht. Dann stößt sie einen lauten Seufzer aus und dreht sich zu Tahir. »Tut mir leid, Alter, aber irgendjemand muss es dir einfach mal sagen. Du bist jetzt so langweilig. Ich glaub, dagegen hilft nur etwas Raxia. Bist du dabei?«
    Tahir schüttelt den Kopf.
    »Aber früher hast du doch nie was anbrennen lassen«, spottet Farzad.
    Schließlich gibt Tahir nach. »Na gut, dann wollen wir mal. Ich bin bei dem Raxia-Trip dabei.«
    »Endlich!«, ruft Ivan. »Happy Birthday, Tahir!«
    Durch die Flammen beobachte ich Tahir. Seine haselnussbraunen Augen brennen sich in meine ein, und ich frage mich, wie er es schafft, mich so unverwandt anzuschauen, ohne ein einziges Mal blinzeln zu müssen oder den Blick abzuwenden. Die Intensität seines Blicks könnte glatt ein Loch in meine Seele brennen. Wenn ich eine hätte. Ich wünschte, ich hätte eine, vielleicht könnte ich dann verstehen, was die anderen immer an ihrem Raxia finden.
    Die Clique probiert an diesem Abend eine neue Art davon – nämlich Ivans Hausmischung. »Seltsame Mixtur, Kumpel«, lautet Farzads Kommentar. »Weniger psychedelisch als das normale Raxia. Fühl mich entspannt, aber gleichzeitig auch so, dass ich am liebsten auf einen Sandsack einprügeln möchte. Seltsam, seltsam.«
    Weil Tahirs Geburtstag ist, hat Greer ihre übliche Abwehr für heute aufgegeben und nimmt ebenfalls am gemeinsamen Raxia-Trip teil. Mit den anderen versinkt sie in einem benommenen Zustand. »Ja, hab echt vergessen, wie nett sich das anfühlen kann, mir ist ganz kribbelig. Aber irgendwie möchte ich auch auf jemanden einschlagen.« Sie boxt gegen Demenzias Arm. »Nur so zum Spaß!«
    »Ich experimentiere bei meinem Raxia mit beigemischten Steroiden. Bei dem hier war etwas Testosteron drin«, verkündet Ivan.
    »Hast du deshalb so viel an Muskeln zugelegt?«, fragt Farzad.
    Ivan nickt. »Ja. Durch mein neues Raxia. Und meine Beta.«
    »Wenn mir plötzlich ein Bart wächst, bring ich dich um«, ruft Demenzia.
    Alle lachen. »Und was hältst du von dem Raxia, Beta?«, fragt Greer.
    »Pfff.« Ich zucke mit den Schultern. Auf Ivans Befehl hin habe ich auch eine der Pillen geschluckt, aber ich fühle mich nicht anders als vorher. Ich kapiere einfach nicht, was sie daran finden. Muss wohl wirklich nur was für Menschen sein.
    »Ich hab gehört, dass das Raxia bei Klonen ganz anders wirkt. Lässt sie durchdrehen.«
    Greer kichert. »Ich hab letztens Ivans Dad und meinen Dad miteinander reden hören. Ich glaube, deswegen ist der Aquino wirklich hier. Um die Beziehung zwischen Raxia und Fehlfunktionen bei Klonen zu untersuchen.«
    Keiner kichert mit. Selbst in diesem Zustand macht man keine Witze über defekte Klone. »Haha. Nicht lustig«, sagt Ivan. »Und auch nicht wahr. Schau sie doch an.« Er zeigt auf mich. »Überhaupt keine Wirkung.«
    »Ich spüre gar nichts«, sage ich.
    Auf Tahir scheint das Raxia jedoch eine Wirkung zu haben. »Beta«, ruft er, »komm her.«
    Ich stapfe durch den Sand um das Lagerfeuer herum zu ihm hinüber. »Setz dich«, befiehlt er.
    Ich setze mich neben ihn in den Sand.
    »Nein«, sagt er, und das erste Mal

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