BETA (German Edition)
Zustimmung möchte, obwohl ich doch nur ein einfacher Dienstklon bin und er meine Einwilligung gar nicht braucht. »Bitte!«
Ich will mein Leben leben, bevor es dafür zu spät ist.
Tahirs Mund wandert zu meinem Ohr. »Ich liebe dich, Elysia«, sagt er.
»Ich liebe dich auch«, antworte ich.
Und diesmal meinen wir es beide ernst.
Es gibt kein Zurück mehr. Wir sind jetzt beide erwacht.
Drei ß igstes Kapitel
D as Feuer ist entfacht. Jetzt braucht die Flamme nur noch weiter zu wachsen.
Und noch etwas passiert, nachdem der Beta-Prinz dem in einer Boutique quasi von der Stange gekauften Beta-Girl seine Liebe erklärt hat, wobei etwas Raxia zugegebenermaßen nachgeholfen hat.
Er ist netter zu seinen Eltern.
Vielleicht ist der Grund dafür ja auch nur, dass Bahiyya den Koch gebeten hatte, an meinem letzten Abend bei ihnen ein Schokoladenmenü zu servieren. Jede freundliche Geste mir gegenüber lässt Tahirs Gesicht erstrahlen. Der erste Gang war weiße Schokolade mit Kaviar, danach folgte Spinatsalat mit dunklen Schokospänen und als Hauptspeise wird gerade Rehgulasch mit Bitterschokolade-Rotwein-Soße aufgetragen.
Der Küchenchef der Fortesquieus führt seine ganze Kunst vor, doch von mir aus hätte er all die unwichtigen Beilagen wie Kaviar, Spinat und Rehgulasch auch weglassen und bei jedem Gang einfach nur Schokolade auftischen können. Vor dem Raxia hatte ich den Geschmack von Schokolade köstlich gefunden. Jetzt, im Nach-Raxia-Stadium, ist Schokolade für mich eine Delikatesse zum Dahinschmelzen. Das Bittere an diesem Essen ist nur, dass ich mich ins Unvermeidliche fügen muss. Meine glückliche Zeit hier ist zu Ende, ich muss am nächsten Morgen die Fortesquieus verlassen und zu den ungeliebten Brattons zurückkehren.
Wie ich das überleben soll, weiß ich nicht. Eine Woche in Freiheit und dann wieder zurück in die Villa des Governor. Nachdem ich Tahir, meinen Prinzen, ganz für mich hatte, mit ihm eins geworden bin.
»Magst du dein Rehgulasch nicht?«, fragt Bahiyya Tahir. »Das war früher dein Lieblingsgericht. Probier doch mal. Vielleicht kommt dir ja eine Erinnerung?«
Tahir ist das Essen der Menschen vollkommen egal. Aber er weiß, dass sie alles extra für mich hat kochen lassen, für meinen Abschiedsabend, und deshalb nimmt er davon eine Gabel und schluckt das Fleischstück runter.
»Köstlich, Maman «, sagt er. Mit Maman redete First Tahir seine Mutter immer an, wenn er es besonders liebevoll meinte.
»Mein Liebling, mein Tahir, du kehrst zu uns zurück. Ich wusste es. Und jetzt ist es so weit!« Bahiyya wendet sich mit einem dankbaren Lächeln zu mir. »Elysia, mein Engel. Was sollen wir ohne dich jetzt bloß machen?«
»Du hast recht«, sagt Tariq. »Tahir wirkt viel glücklicher, seit Elysia bei uns ist.«
»Ich kann nicht glücklich sein, Papa«, erinnert Tahir seinen Vater. »Solche Gefühle kann ich nicht haben.« Aber er schaut mir in die Augen, als er das sagt, und er weiß genauso wie ich, dass Glücksgefühle für uns nicht mehr vollkommen unmöglich sind.
Tariqs Gesicht verschattet sich. Was sein Sohn gerade gesagt hat, betrübt ihn. »Aber natürlich kannst du glücklich sein, Tahir. Elysia ist doch der Beweis, dass es auch für dich möglich ist. Du brauchst nur noch etwas Zeit.«
Tahir isst noch eine Gabel voll vom Rehgulasch. »Aber …« Er macht eine Pause, als wolle er sicher sein, dass es auch richtig ist, was er da gerade sagen will. »… ich würde gerne glücklich sein.«
Tariqs Augen leuchten auf und Bahiyya stößt einen leisen Schrei aus. »Um mehr bitte ich dich ja auch nicht, mein Liebling«, sagt sie. »Das reicht doch schon.« Ihre Gefühle in diesem Augenblick lassen uns alle verstummen, während sie die Hände vors Gesicht hält und hemmungslos schluchzt. Nach einer Weile wischt sie sich die letzten Tränen aus den Augen und schaut zu ihrem Mann. Wieder findet zwischen ihnen ein bedeutungsvoller Blickwechsel statt. Schließlich nickt Tariq Bahiyya unmerklich zu und dann wendet sie sich zu mir. »Dann ist es abgemacht«, sagt sie. »Ich werde die Brattons nach dem Abendessen anrufen und ihnen ein Angebot machen.«
»Ein Angebot wofür?«, frage ich.
»Für wen?«, fragt Tahir.
Bahiyya blickt mich glücklich an. »Für dich, Elysia. Ich werde dich den Brattons abkaufen. Dann kannst du meinen Sohn die ganze Zeit glücklich machen. Morgen wirst du wohl noch einmal zu ihnen zurückkehren müssen, bis wir alles miteinander ausgehandelt haben. Aber wenn
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