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Bettler 01 - Bettler in Spanien

Titel: Bettler 01 - Bettler in Spanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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jemandem, der über ungeheures technisches Wissen und sehr viel Erfahrung verfügt, von einer ungewöhnlichen Person…«
    »Darf ich das Gericht ersuchen«, sagte Sandaleros mit spröder Stimme, »uns jenen Teil der Aufzeichnung noch einmal zu Gehör zu bringen, in dem Miss Kassabian über die Qualifikationen jener Person sprach, von der wir wissen, daß sie sich am Deflektorschild des Rollers zu schaffen gemacht hat.«
    »Aufzeichnung!« sagte Deepford. »Suchen und lesen!«
    Der Computer las vor: »Mister Hossack: ›Also wäre eine sehr hochentwickelte – eine ungewöhnlich hochentwickelte – Intelligenz vonnöten, um einen solchen Eingriff in die Funktionsweise des Deflektorschildes zuwege zu bringen?‹ Doktor Kassabian: ›Ja.‹ Mister Hossack: ›Eine äußerst ungewöhnliche Person oder Gruppe von Personen?‹ Doktor Kassabian: ›Ja.‹ Mister Hossack: ›Wollen wir uns…‹«
    »Genug!« sagte Sandaleros. »Wir haben hier also jemanden, der die Voraussetzungen besitzt, um mit Y-Energie umgehen zu können. Er muß also, nach Ihren eigenen Worten, Frau Doktor Kassabian, auch fähig sein, einen manipulierten Scanner gegen jenen auszutauschen, der sich an Doktor Herlingers Roller befindet.«
    »Ich sagte nicht…«
    »Ist ein solches Szenario möglich?«
    »Es müßte…«
    »Beantworten Sie bitte die Frage. Ist es möglich?«
    Ellen Kassabian holte tief Atem. Ihre Augenbrauen stießen über der Nase zusammen; unzweifelhaft hätte sie es genossen, Will Sandaleros in der Luft zu zerreißen.
    Ein sehr langer Moment verging, ehe sie sagte: »Es ist möglich.«
    »Keine weiteren Fragen.«
    Die Leiterin von Forensik, Abt. Energie, starrte Sandaleros voll kalter, schweigender Wut an.
     
    Leisha trat ans Fenster ihrer Bibliothek und blickte hinaus über die mitternächtlichen Lichter von Chicago. Über das Wochenende war Verhandlungspause, und da sie sich nicht danach gefühlt hatte, das Motel in Conewango länger als unbedingt nötig zu ertragen, war sie nach Hause zurückgekehrt. In der Wohnung war es sehr still. Irgendwann im Lauf der letzten Woche hatte Kevin seine Möbel und Bilder weggebracht.
    Sie ging zurück zum Terminal. Die Schrift auf dem Bildschirm hatte sich nicht verändert: SANCTUARY NET. ZUGRIFF VERWEIGERT:
    »Paßwortabfrage übergehen«, sagte Leisha. »Stimmen- und Netzhautidentifikation, gleicher Befehl.«
    ZUGRIFF VERWEIGERT.
    Das Sanctuary -Netz, das stets jedem Schlaflosen auf der ganzen Welt offengestanden hatte, wollte Leisha nicht einmal im knappen Identifikationsmodus wiedererkennen. Aber das war illusorisch. Leisha wußte es: es gab mehr als nur die unverhüllte Tatsache ihres Ausschlusses, und Jennifer wollte, daß sie es entdeckte.
    »Persönlicher Anruf, dringend, für Jennifer Sharifi. Paßwort übergehen. Stimmen- und Netzhautidentifikation.«
    ZUGRIFF VERWEIGERT:
    »Persönlicher Anruf, dringend, für Richard Keller. Paßwort übergehen, Stimmen- und Netzhautidentifikation.«
    ZUGRIFF VERWEIGERT.
    Sie versuchte zu überlegen, doch über ihrem Kopf lastete ein Gewicht, als befände sie sich tief unter Wasser. Die neueste Vase voll mit Alices ewigen Blumen erfüllte die Luft mit schwerer Süße.
    »Persönlicher Anruf, dringend, für Tony Indivino. Paßwort übergehen, Stimmen- und Netzhautidentifikation.«
    Cassie Blumenthal, ein Mitglied des obersten Rates von Sanctuary, erschien auf dem Bildschirm.
    »Leisha, wann immer du Zugriff zu dieser Aufzeichnung erhältst: ich spreche in Jennifers Namen. Der Hohe Rat von Sanctuary hat die Einführung des Solidaritätseides beschlossen. All jenen, die den Eid nicht abgelegt haben, wird der Zugang zum Sanctuary -Netz verweigert, ebenso wie jener zu Sanctuary selbst und zu denjenigen, die den Eid abgelegt haben. Somit wird auch dir dieser Zugang für alle Zeiten und unwiderruflich verweigert. Jennifer hat mich darüber hinaus gebeten, dich auf Abraham Lincolns Rede vor dem Parteitag der Republikaner in Illinois im Juni 1858 hinzuweisen und hinzuzufügen, daß die Lehren aus der Geschichte nicht ihre Gültigkeit verloren haben, nur weil Kenzo Yagai persönliches Erfolgsstreben so weit über den Wert der Gemeinschaft stellt. Mit dem Ersten nächsten Monats werden alle, die den Eid auf Sanctuary abgelegt haben, damit beginnen, sich aus allen Geschäftsverbindungen mit dir, mit Camden Enterprises und deren Tochtergesellschaften, und auch von allen direkten und indirekten Unternehmungen von Kevin Baker, einschließlich Groupnet,

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