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Between Love and Forever

Between Love and Forever

Titel: Between Love and Forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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ich das gesehen habe, war mir klar, dass was nicht stimmt. Aber ich hatte keine Ahnung, dass sie sich mit Beth zerstritten hat.«
    »Das hast du mir gar nicht erzählt.«
    »Weil ich dachte, es ist nur wieder die übliche Tess-Nummer. Notenhysterie und so. Du kennst sie doch ...«
    »Ja«, sage ich. »Sie hatte immer Angst wegen ihren Noten. Arme Tess.«
    Claire seufzt. »Abby, du hast im Moment jede Menge Mist an der Backe. Und ich weiß, du denkst, dass alles gut wird, wenn Tess nur aufwacht, aber ...«
    »Natürlich löst sich nicht alles in Wohlgefallen auf«, unterbreche ich sie. »Das weiß ich doch auch, ich bin ja nicht blöd. Aber wenigstens ist sie dann wach. Und es geht ihr besser.«
    »Und du bist nicht mehr die kleine Schwester des tragischen Unfallopfers Tess.« Claire sieht mich an und zuckt die Schultern. »Ich war jahrelang ihre beste Freundin, Abby. Ich hab auch in ihrem Schatten gelebt.«
    »Und ... vermisst du sie?«, frage ich.
    »Nein«, sagt Claire und es klingt so scharf, so endgültig, dass ich weiß, dass sie lügt.
    Aber ich übergehe es und lehne mich zurück, schaue zum Verandadach hoch, auf die Rechtecke, die es bildet, ein einfaches Muster, bei dem alles säuberlich geordnet ist. Wo keine offenen Räume sind, gibt es auch keine Grauzonen. Keine Möglichkeit, einen Menschen zu vermissen, den man am liebsten auf den Mond schießenwürde, wenn die Erinnerungen hochkommen, wenn man daran denkt, wie er manchmal war.
    Nicht dass ich Tess auf den Mond schießen möchte. Nicht wirklich jedenfalls. Ich will ja, dass sie ins Leben zurückkommt. Weil ich es satthabe, dass sich alles in meinem Leben nur um sie dreht.

Kapitel 23
    Als ich ins Haus zurückkomme, ist Mom immer noch auf. Sie sitzt auf dem Sofa, die Beine hochgezogen, und lackiert ihre Fußnägel.
    »Wie geht’s Claire?«, fragt sie, als hätte der Streit vorher gar nicht stattgefunden und als sei Claire der einzige Mensch, mit dem ich je herumhänge.
    Was ja eigentlich auch stimmt. Trotzdem sage ich: »Wie kommst du darauf, dass ich bei Claire war?«, nur um Mom unter die Nase zu reiben, dass ich auch ein Leben habe.
    Oder jedenfalls haben könnte.
    »Ich hab gesehen, wie du zu ihr rübergegangen bist, nachdem du uns lange genug unterm Fenster draußen belauscht hast«, kontert Mom. »Ich hab dir gesagt, du sollst in dein Zimmer raufgehen und nicht ums Haus herumschleichen und unsere Gespräche belauschen, verstehst du?«
    Ertappt, aber es ist mir egal. »Was ist mit Dad? Und warum redet ihr mit dem Arzt über Tess? Hat sich irgendwas verändert?«
    Mom hält inne, der Nagellackpinsel schwebt über ihrem letzten Zehennagel. »Wir wollten hören, wie es mit Tess ... wie ihre Chancen stehen.«
    »Und was sagt er?«
    »Unverändert.«
    »Und warum war Dad dann so fertig?«
    Mom lackiert sorgfältig ihren letzten Zehennagel, dann schraubt sie das Fläschchen zu. »Das sind wir doch alle, Abby. Und wo wir gerade dabei sind – ich finde es schön, dass du so oft zu Tess gehst, aber du kannst doch nicht ... du kannst nicht dein ganzes Leben aufgeben, auch nicht für deine Schwester. Es darf nicht sein, dass ein anderer alles für dich ist. Du bist auch noch da, Abby, verstehst du?«
    Ich rutsche unbehaglich auf der Couch herum, weil Mom mit ihren Worten der Wahrheit so nahe kommt. Es stimmt, dass Tess mein Leben beherrscht, dass ich praktisch ihr Leben führe und nicht meines.
    Andererseits gäbe es mich gar nicht, wenn Tess nicht da wäre. Und das sieht Mom leider nicht.
    Nicht dass meine Eltern mich zu einer zweiten Tess machen wollten oder etwas in der Art. Aber Tess war nun mal die Hübsche, die Strahlende, die immer das Richtige gesagt oder getan hat. Und ich kann mich noch so sehr anstrengen, ich werde nie so glänzen wie Tess.
    »Denkst du darüber nach, was ich gesagt habe?«, fragt Mom und ich nicke, sehe ihr in die Augen. Ihr Blick ist ruhig, gesammelt.
    Ich sehe sie an und könnte fast glauben, dass alles gut wird.
    »Ich hab heute Beth gesehen«, sage ich. »Ich weiß nicht, was euch die Schwestern erzählt haben, aber ichhab mich nur so aufgeregt, weil sie Tess’ Sachen zurückschicken will. Als ob sie sich damit abgefunden hat, dass Tess nicht mehr zurückkommt.«
    »Sie will Tess’ Sachen zurückschicken?«, wiederholt Mom und diesmal blitzt etwas in ihren Augen auf, ein echtes, unverstelltes Gefühl. Überraschung.
    Sorge.
    Angst.
    »Nun ja, Tess kann ihre Sachen doch wieder mit zurücknehmen«, sagt sie schließlich und

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