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Beuterausch

Beuterausch

Titel: Beuterausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucky Jack & McKee Ketchum
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keine Hundestimme ist, was sie kurz irritiert. Doch am meisten verwirrt sie das Mädchen, das ihre Beine und dann ihre linke Hand befreit hat. Das sie sanft berührt, obwohl es große Angst hat.
    Das Mädchen greift nach dem rechten Handgelenk der Frau und zieht dann die Hände zurück. Sie zittern. Das Mädchen fürchtet sich, sie komplett zu befreien.
    Das Mädchen hat guten Grund dazu.
    Ich muss den Verstand verloren haben, denkt sie. Aber ist denn überhaupt jemand hier klar im Kopf? Ihr Vater und ihr Bruder sicher nicht, und bei ihrer Mutter hat sie auch ernste Zweifel, da diese an allem beteiligt war – nicht nur an der Sache mit der Frau hier, sondern auch an der Angelegenheit mit ihrer Schwester und an Peggys eigener Vergewaltigung und Schwangerschaft. Und daran, die Schwangerschaft zu verbergen. Wenn es so weit ist, gehst du zu Tante Joans, sagte sie. Es muss nie jemand erfahren.
    Verrückt. Dumm. Miss Raton weiß es schon.
    Also, tust du es jetzt oder nicht?, überlegt sie.
    Ja. Scheiß drauf, was passiert. Wenn sie dich umbringt, könnte es eine Erleichterung sein.
    Sie atmet tief durch und greift hinauf.
    Die Frau ist frei. Sie schüttelt die Arme und Hände, in denen der Schmerz pocht, als die Hitze des Bluts sie durchströmt. Das Mädchen steht reglos vor ihr wie ein Tier in der Wildnis, das sich unsichtbar machen möchte. Aber das Mädchen ist kein Tier in der Wildnis. Einen kurzen Moment lang kann das Mädchen ihrem Blick standhalten.
    Dann schießt die Hand der Frau plötzlich nach vorn, als wollte sie ihr in den Bauch schlagen oder stechen – nein, in den Unterleib, in ihren intimsten Bereich, den Bereich, der von ihrem Vater Nacht für Nacht verletzt wurde, immer wieder –, und sie sieht sich selbst schluchzend im Bett liegen, schwitzend unter ihm liegen, und hört das Bett knarren, voller Angst, dass Darleen aufwacht, und spürt, wie sie den Atem anhält, um ihn nicht riechen zu müssen, seinen Gestank nicht wahrzunehmen. Die Hand der Frau scheint tief in die Scham und den Schmerz ihres fruchtbaren Schoßes einzudringen.
    Und bleibt dort.
    Bewegt sich sanft und langsam. Es ist eine Liebkosung.
    Peggy kann nicht anders, sie beginnt zu weinen.
    Es ist, als hätte sie ein Wunder gesehen. Ein Wunder gespürt.
    Und sie denkt: Vielleicht ist es ja so.
    »Mein Gott, Peggy!«, sagt ihre Mutter hinter ihr. »Was in Gottes Namen hast du getan?«
    Als sie schmerzerfüllt die Vordertreppe hinabstieg und sah, dass die Kellertür offen stand, fragte sie sich, ist das der Grund? Ist das der Grund für das ganze Geschrei in der Scheune? Hat Chris schließlich beschlossen, die verfluchte Frau an die Hunde zu verfüttern? Das wäre verrückt, aber auch nicht verrückter als all die anderen Dinge, die er kürzlich getan hat. Also entschloss sie sich, nachzusehen.
    Und jetzt steht sie an der Treppe und sieht dort unten ihre Tochter, die, wenn auch benommen, zu ihr heraufblickt, und die von ihren Ketten befreite Frau, die auf sie losschießt wie eine Pistolenkugel.
    Diese andere gehört zu dem Mann. Sie hat ihm beigestanden, als er ihr erst mit heißem, dann mit kaltem Wasser wehgetan hat. Sie hat sie geschlagen, ihr eine Pistole an den Kopf gehalten.
    Die Frau nimmt immer drei Stufen auf einmal, und als sie der anderen ihre Schulter in den Bauch rammt, sie hochhebt und in den Dreck wirft, heult diese vor Schmerz auf. Sie kniet sich über sie. Ihre Gegnerin wedelt mit den Armen und versucht, sie zu schlagen oder wegzustoßen, doch sie wischt ihre Gliedmaßen zur Seite wie Ungeziefer, wie Insekten, wie Fliegen.
    Ihre Feindin schüttelt den Kopf und schreit. Ihre Augen sind aufgerissen. Die Frau gräbt Daumen und Zeigefinger in diese Augen, und sie platzen hervor wie Kerne aus reifem Obst und rollen über die Wangen. Sie beugt sich herab und verschlingt schnell das eine, dann das andere. Dann finden ihre Zähne das weiche Fleisch der Wange ihrer Beute.
    Die Frau des Mannes schreit jetzt nicht mehr. Sie gibt würgende Geräusche von sich, als wäre sie es, die isst, und nicht die Frau selbst.
    Die Frau kaut, schluckt, beugt sich vor und trinkt von der süßen Quelle ihres heraussprudelnden Blutes. Sie dreht den Kopf unter ihrer Hand, der ihr keinen Widerstand leistet – sie hat das bei Schwerverletzten schon oft bemerkt, es ist fast, als schliefen sie – und beißt tief in die andere Wange.
    Während sie kaut, blickt sie auf und sieht eine Dreschmaschine an einer Seite des Hauses stehen, eine ihrer Klingen lehnt

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