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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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ein Punkt für Ross. Nick hatte vergessen, dass der Volksfestmord des letzten Jahres ebenfalls an einem Samstagabend stattgefunden hatte. Während er es zur Kenntnis nahm, ging sein Kopf plötzlich ruckartig nach unten, in Richtung der Leiche.
    » Riecht außer mir noch jemand Bittermandeln?«
    Ross und Wilkes sahen einander an. Schnupperten herum.
    » Alles, was ich rieche, ist verbranntes Popcorn und Zuckerwatte von den Verkaufsbuden«, sagte Wilkes.
    » Ich bin erkältet. Aber ich teste sie auf Zyanid, wenn es Sie glücklich macht«, bot Ross an.
    » Warum hat er diesmal ihre Augen geätzt?«, fragte Wilkes.
    » Eine Plastikflasche mit Säure ist leichter zu verstecken als eine Rolle Klebeband«, antwortete Nick.
    » Aber auch gefährlicher. Für den Täter«, erwiderte Wilkes.
    Nick zeigte auf ein Brandmal, das quer über die Stirn des Opfers zu verlaufen schien. » Er hatte das Zeug wahrscheinlich in einer Spritzflasche mit Tülle. Ich denke, er hat beim ersten Mal danebengespritzt…«
    » Und beim zweiten Mal getroffen«, sprach Wilkes zu Ende. » Okay, er blendet sie also. Weil er nicht will, dass sie ihn sieht?«
    » Ich denke, er blendet sie, damit sie nicht sieht, dass sie gleich sterben wird.«
    » Ein Serienmörder mit Gewissen ist ein Widerspruch in sich«, gab Wilkes zurück.
    Aber Nick hörte Wilkes Bemerkung nicht. Etwas irritierte ihn. Da er immer noch kniete, untersuchte er das verknotete Seil um den Hals des Opfers.
    » Schauen Sie sich diesen Knoten an. So einen habe ich noch nie gesehen.«
    » Sie meinen, er ist anders als der bei dem Mädchen letztes Jahr?«
    » Das war ein einfacher Knoten damals. Der hier ist komplizierter.«
    » Der Täter verfeinert seine Methoden und reibt es uns unter die Nase«, seufzte Wilkes. » Genau deshalb habe ich Sie wieder geholt.«
    Diese letzten Worte hallten in Nicks Kopf nach, als er die Routinefragen an einem Tatort abzuhaken begann. » Irgendwelche Zeugen?«, fragte er.
    Wilkes wandte sich wegen der Antwort an einen uniformierten Lieutenant des 64. Reviers namens Garber. » Bis jetzt hat niemand das Opfer auch nur auf der Strandpromenade gesehen«, sagte Garber. » Niemand wurde in der Gegend als vermisst gemeldet, und sie hat keine Ausweispapiere bei sich. Wir suchen noch«, fügte er hinzu.
    Nick erinnerte sich, dass man die Handtasche des Opfers vom letzten Jahr ein paar Meter von der Leiche entfernt gefunden hatte, ohne die Geldbörse, als wäre sie ausgeraubt worden. » War viel los heute Abend auf der Promenade?«
    » Eher wenig, meinen Beamten zufolge«, sagte Garber. » Wegen des Gewitters…«
    » Das Opfer ist wahrscheinlich eine Einheimische, die einen Spaziergang gemacht hat.«
    » Wenn sie allein gelebt hat, kann es eine Weile dauern, bis wir sie identifiziert haben«, sagte Wilkes.
    Aber Nick hatte sich bereits an den jungen Detective der Spurensicherung gewandt, der seine Kamera gerade wegpackte.
    » Seid ihr fertig hier?«, fragte Nick.
    » Wir überlassen Ihnen das Feld, Detective.«
    War eine Weile her, seit ihn jemand so genannt hatte, dachte Nick. Der Junge war offenbar neu, formell gekleidet mit weißem Hemd und blauer Krawatte an einem Wochenendabend. Das blonde Haar war extrem kurz geschnitten, was ihn wie einen Marinesoldaten aussehen ließ. Nick fragte sich, ob der Junge die Geschichten über ihn gehört hatte.
    » Lawler. Nick Lawler. Und Sie sind jetzt ebenfalls Detective. Nennen Sie mich Nick. Wie heißen Sie?«
    » Terry Aitken.«
    Nick zog eine kleine, rechtwinklige Videokamera aus der Tasche und schaltete sie an.
    » Wären Sie so nett, das Licht für mich auszuknipsen, Terry.«
    » Sicher«, erwiderte Aitken. » Hey, Henry, schalt das Licht aus!«, rief er seinem Partner zu. Eine Sekunde später gingen die Scheinwerfer aus, die den Schauplatz erhellten.
    Nick spähte durch den Sucher seiner Kamera, dessen Nachtsichtfunktion alles in gespenstisch weißes Leuchten tauchte, und schwenkte von der Leiche unter der Promenade zum Sand des Strands. Detective Aitken beobachtete ihn und fragte sich, was er da trieb.
    » Ich habe rund sechs Dutzend Aufnahmen gemacht, Sir«, sagte er zaghaft zu Nick.
    Nick sah den jungen Detective an und lächelte über dessen Unterwürfigkeit. » Ich stelle Ihre Arbeit nicht infrage«, versicherte er Aitken. » Die Videokamera liefert mir einfach den Blickwinkel des Täters.«
    Doch er sah nicht, was er zu sehen hoffte. » Sind auf irgendwelchen Fotos von Ihnen Schleifspuren oder Fußabdrücke zu

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