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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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verstand nicht. » Alles, was ich gesagt habe, ist die reine Wahrheit«, beteuerte er aufrichtig.
    » Was Ihr Frau angeht, ja. Ich weiß, dass Sie sie nicht getötet haben.«
    » Wovon zum Teufel reden Sie dann?«
    » Sie sind nicht nur hierhergekommen, weil Sie meine Hilfe brauchen, hab ich recht?«
    » Es ist nicht so einfach.«
    » Dann machen Sie es einfach«, sagte Claire, » weil ich es nämlich satthabe, irgendwelche Spielchen zu spielen.«
    » Ich weiß nicht so recht«, sagte Nick. » Wir sind noch nicht fertig, Sie und ich. Ich kann es nicht erklären, aber es fühlt sich einfach nicht an, als wäre es vorbei.«
    » Was?«, fragte Claire verwirrt.
    » Es ist nur ein Gefühl.« Nick fand keine Worte mehr dafür.
    Claire konnte es ebenfalls nicht in Worte fassen. Aber sie wusste, was er meinte. Auch sie spürte dieses Unbehagen. Das Gefühl, etwas nicht zu wissen, das fast zum Greifen nahe war.
    Nach einem langen Schweigen sagte Nick: » Warum haben Sie gekündigt?«
    Claire konnte sich ein Dutzend Fragen vorstellen, die er ihr hätte stellen können, aber das war keine davon.
    » Sie wissen sehr gut, warum ich gekündigt habe«, war alles, was sie herausbrachte.
    » Ich wusste es nicht, bevor ich hierherkam«, entgegnete Nick. » Aber Sie haben recht. Jetzt weiß ich es.«
    Er gestikulierte in Richtung Tisch, da ihm bewusst wurde, dass er das fehlende Puzzleteil im Bild von Claire Waters gefunden hatte. » Sie sind zurückgekommen, um Ihre Freundin zu finden«, sagte er. » Sie sind hier, um Amy zu suchen.«
    Claire fühlte sich vollkommen durchschaut. » Ich muss wissen, warum.«
    » Das verstehe ich. Aber lassen Sie mich Ihnen eines sagen: Das Warum wird überschätzt, wenn es um tote Menschen geht. Warum macht manchmal alles schlimmer. Weil es keinen guten Grund für Mord gibt. Und manchmal stoßen eben den besten Menschen scheußliche Sachen zu. Die Suche nach Amy wird Ihren Freund Ian nicht zurückbringen.«
    » Bei ihm weiß ich immerhin, wo er ist.«
    Nick verstand. » Wenn Sie auf einen Abschluss aus sind, den wird es nicht geben. Besonders nicht bei einem Kind.«
    » Aber wenigstens werden ihre Eltern jemanden in dem leeren Grab beerdigen können.« Ein Ausdruck von Panik huschte über ihr Gesicht. Sie fing an, in der Schachtel zu wühlen.
    » Was ist los?«, fragte Nick.
    Claire fand, wonach sie gesucht hatte, und zog es aus dem Karton. Es war ein Foto von Claire und Amy, die zusammen eine Puppe hielten.
    » Was ist das?«
    » Amy hat sie mir geschenkt. Zum achten Geburtstag. Ich habe sie begraben.«
    » Die Puppe«, stellte Nick klar.
    Claire nickte und starrte auf das Bild.
    » Wissen Sie noch, wo?«
    » Ja.«
    Der Regen hatte aufgehört, als Claire mit einer Schaufel im Garten ihrer Eltern ein immer größer werdendes Loch aushob.
    » Warum?«, fragte Nick.
    » Sagten Sie nicht, das Warum wird überschätzt?«, erwiderte Claire.
    Das Graben wirkte therapeutisch. Sie drückte die Schaufel in die dunkle, feuchte Erde und hob sie heraus. » Ich habe mir immer vorgestellt, dass er Amy irgendwo begraben hat. Ich wollte spüren, wie sie sich gefühlt haben muss. Die Erde auf ihrem Gesicht. In ihren Augen. Was dieser Schweinehund gefühlt hat, als er meine Freundin vergrub.«
    Nick sah, dass sie weinte. Er nahm ihr sanft die Schaufel aus der Hand. Sie ließ sich zur Seite führen, und er grub weiter, bis er auf etwas stieß.
    Er bückte sich, bekam eine Plastikhand zu fassen und zog die Puppe aus der Erde.
    » Idiotisch, nicht?«, fragte Claire.
    Nick sah die Puppe an. Ihre aufgemalten Augen waren kaum sichtbar. » Sie war ebenso sehr ein Teil von Ihnen wie Amy.«
    » Es gab ein Begräbnis für Amy. Wir haben einen leeren Sarg beigesetzt. Das hätte nicht sein dürfen.«
    » Lassen Sie mich Ihnen helfen«, sagte Nick.
    » Helfen wobei?«
    » Amy zu suchen. Und den Mann, der sie Ihnen geraubt hat.«
    » Warum wollen Sie ihn finden?«
    » Damit Sie ihn fragen können, warum.«
    Claire sah ihn an. Sie wusste, seine Gründe gingen über das hinaus, was er zu erzählen bereit war. Aber sie hatte die ganze Zeit gewusst, dass sie es nicht allein schaffen würde. Oder war es so, dass sie es nicht allein tun wollte?
    Vielleicht spielt es keine Rolle. Vielleicht können wir uns gegenseitig retten.
    » In Ordnung«, sagte sie.

21
    Das Klackern der Absätze in dem von grauen Wänden gesäumten Fluren von Rochesters Public Safety Building erinnerte Claire an jenen ersten Tag bei Paul Curtin, als sie mit ihm durch

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