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Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Titel: Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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ihre Eine-Welt-Armee zu bekommen. Sie musste die Sub-Gouverneure der Regionen immer mehr unter Druck setzen und teilweise auf Zwangsrekrutierungen zurückgreifen, was ihr bei der breiten Masse der Bevölkerung keine Sympathien einbrachte.
    So kam es vor allem in Seoul und einigen Großstädten Chinas bald zu einer breiten Kriegsdienstverweigerung und sogar öffentlichem Protest.
    „Das ist große Erfolg!“, jubelte Herr Taishi als er die Bilder von den Philipinnen sah.
    Seine Frau keifte ihn nur auf Japanisch an und verließ den Raum. Die beiden Gäste sagten nichts.
    Der Japaner wandte sich ihnen zu und stellte den Fernseher ab: „Avaka sagt, es ist mein Schuld, dass Kazuko in Krieg gegangen ist! Sie wollte das nicht!“
    „Meine Mutter hätte das auch nicht gewollt. Welche Mutter will so etwas schon?“, bemerkte Frank.
    Herr Taishi fing wieder an zu weinen und holte eine Flasche Sake aus der Küche. „Vielleicht ist meine Frau richtig …“
    „Aber mein Sohn Kazuko wollte zu Armee!“
    Jetzt kam die Frau zurück und fing einen handfesten Streit mit ihrem Ehemann an. Sie war außer sich vor Zorn und Tränen rannen ihr über die Wangen. Avaka Taishi hatte nichts von dem verstanden, was Masaru da auf Deutsch gesagt hatte, doch sie wusste, dass es wieder um diesen verdammten Krieg und ihren Sohn ging.
    Frank und Alfred verschwanden nach oben und ließen die beiden allein, die Tochter hatte sich scheinbar schon vorher wieder aus dem Haus begeben.
    Im unteren Stockwerk hörte man das Ehepaar schimpfen und weinen. Die beiden Freiwilligen blieben für den Rest des Tages in ihren Zimmern.

    Während die Tage bei den Taishis in depressiver und hoffnungsloser Stimmung verstrichen und Frank sich nun selbst auch immer mehr Fragen bezüglich des Sinns seines Kampfeinsatzes um Japan stellte, unternahm die GCF einen weiteren Großangriff auf die mittlerweile ausgehungerten und müden Soldaten in Sapporo.
    Von den „Nihon no Yari“ waren kaum noch 200 Mann kampffähig, die meisten anderen waren gefallen oder lagen schwer verletzt in den überfüllten Lazarettbaracken der zerstörten Metropole.
    Frank und Alfred waren froh, der Hölle von Sapporo entkommen zu sein, ahnten aber, dass der Krieg bereits den nächsten blutigen Alptraum für sie bereitet hatte.
    Es war der 14.12.2031, als Hunderttausende von GCF-Soldaten die Außenbezirke Sapporos überrannten und die Verteidiger massiv zurückdrängten. General Takeuchi und sein Führungsstab mussten sich, ebenso wie die übrigen Japaner und ausländischen Freiwilligen, bis in die Innenstadt zurückziehen. Hier verschanzten sie sich zwischen den Trümmern der Häuserblocks.
    Die Nahrungsmittelversorgung war nun vollständig zusammengebrochen und der eisige Winter quälte die Soldaten, auf die der Tod wartete. Die Zivilbevölkerung hatte in den letzten Monaten teilweise versucht, durch die wenigen Lücken des Belagerungsrings nach Honshu zu fliehen und wurde in Massen von den GCF-Soldaten erschossen.
    Die, welche in der Großstadt blieben, mussten meistens in kalten Häuserruinen übernachten oder flüchteten in die endlosen U-Bahn-Schächte, welche bald mit frierenden und hungernden Menschenmassen überfüllt waren.
    Das Oberkommando der Invasoren hatte jetzt angeordnet, dass Sapporo massiv mit chemischen Bomben beschossen werden sollte, um auch den Rest der Verteidiger zur Aufgabe zu zwingen. Die Japaner waren hier im Norden fast am Ende und die Großstadt konnte nur noch maximal einen Monat standhalten.
    General Takeuchi bereitete sich nun jeden Tag auf sein Harakiri vor. Er hatte lange genug gelebt, so wie er es ausdrückte, und versuchte, dem Tod ehrenvoll ins Auge zu sehen. Sein altes Samuraischwert, das er von seinem Vater einst bekommen hatte, lag griffbereit neben seinem Feldbett. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er es benutzen musste.

    „Frank, schön von dir zu hören! Wie geht es euch?“ Herr Wilden war außer sich vor Freude, als er Franks Stimme am anderen Ende der Telefonleitung hörte.
    „Den Umständen entsprechend, wir leben immerhin noch“, erwiderte Kohlhaas nüchtern.
    „Was ist in Sapporo los? Sieht nicht gut aus – so stellen es die Medien zumindest dar“, kam von Wilden.
    „Ja, da liegen sie leider weitgehend richtig. Alf und ich sind in Tokio bei Masaru Taishi“, erklärte Frank.
    „Ach?“ Herr Wilden stutzte.
    „Ja, wir sind bei den Taishis. Die japanische Armee hat uns aus Sapporo rausgeflogen. Gott sei Dank! Das war die Hölle, jetzt

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