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Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Titel: Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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ist es noch schlimmer. Alle hungern und frieren. Es geht dem Ende zu …“
    „Wie geht es Masaru?“
    „Beschissen geht es ihm! Sein Sohn ist gefallen!“
    Der ältere Herr am anderen Ende der von HOK sorgfältig verschlüsselten Leitung schwieg für einige Sekunden, Frank hörte ihn einatmen.
    „Das ist schrecklich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    „Scheiße ist das … Aber Taishis Sohn ist einer von vielen. Mal sehen, wann Alf und ich dran kommen …“
    „Sag doch so etwas nicht. Mensch, ich bin überglücklich von euch zu hören.“
    „Hast du etwas von den anderen aus Ivas erfahren?“
    Der Dorfchef schwieg erneut kurz. Das verhieß nicht Gutes. „Nach Baastfeldt hat es auch Dennis Müller erwischt. Sein Bruder hat einen Schuss in die Schulter bekommen und liegt in einem Krankenhaus in Matsue. Hat sich entzündet, aber er kommt wohl durch. Die anderen leben noch. Sven hat mir geschrieben, dass sich seine Einheit nach Honshu zurückgezogen hat und er jetzt in Hiroshima ist. Es gibt fast jeden Tag schwere Kämpfe, berichtet er!“
    „Dennis Müller ist auch tot?“, erkundigte sich Frank noch einmal.
    „Ja! Leider …“
    „Hugenfeldt?“
    „Hat mir auch geschrieben! Er wurde aus Abashiri evakuiert und ist jetzt in Morioka!“
    „Sag mal, Thorsten…Woher wusste Taishi das von Paris, du weißt schon?“
    Herr Wilden suchte nach einer Antwort. „Nun, ja! Es ist mir mal rausgerutscht. Tut mir leid“.
    „Pah! Du hast wohl mit Alf und mir rumgeprahlt, wie?“
    „Tut mir leid…“, kam nur von Wilden zurück.
    „Ist ja jetzt ohnehin nicht mehr zu ändern, aber demnächst verlangen wir etwas mehr Diskretion!“
    „Ja, wird nicht wieder vorkommen!“
    Frank sagte für eine halbe Minute nichts und schaute sich in dem dunklen Wohnzimmer der Taishis um. Die Familie war heute Abend nicht zu Hause, denn Herr Taishi hatte einen Kinoabend verordnet, in der Hoffnung, seiner Frau und seiner Tochter wieder etwas Ablenkung zu verschaffen.
    „Thorsten, jetzt erkläre mir noch einmal, warum Alf und ich hier in Japan kämpfen sollen. Aber so, dass ich es auch verstehe!“
    Der Ex-Unternehmer grübelte am anderen Ende und suchte eine passende Antwort.
    „Warum fragst du mich das jetzt, Frank?“
    „Weil ich seit Wochen nur von Tod und Leid umgeben bin. Wir töten oder werden getötet. Wir verteidigten Straßenzüge in Sapporo, einer Stadt, deren Namen mir vorher noch nicht einmal geläufig war. Sag mir das jetzt! Was sollen wir in diesem verfluchten Land, das dem Untergang geweiht ist?“
    „Lebst du gerne in Ivas?“, fragte Wilden dazwischen.
    „Was hat Ivas mit Japan am Hut?“, erwiderte Frank genervt.
    „Nun, denke dir einfach, wenn du den Straßenzug „X“ in Sapporo, Tokio oder sonst wo in Japan verteidigst, dass du für Ivas, für Berlin und die ganze Welt kämpfst!“
    „Das soll ich mir denken? Wenn ich von sterbenden Frauen und Kindern umgeben bin? Wenn ich Menschen erschieße und aufschlitze? Wenn ich in die glasigen Augen meiner Kameraden schaue, die gerade gefallen sind?“
    „Frank, Japan ist nicht irgendein Land. Es ist das einzige Land auf Erden, das sich frei gemacht hat vom Weltsystem. Es ist das erste Bollwerk der Freiheit. Wenn Japan fällt, dann zerplatzt unser aller Festung, welche uns Hoffnung gegeben hat!
    Alle, die von den Häschern der Weltregierung verfolgt und gequält werden, richten in diesen Tagen ihre Augen voller Zuversicht auf Matsumoto und Japan. Sie denken sich: ‚Die Mächtigen sind zwar stark und haben alle Mittel in ihren Händen, aber an Japan werden sie scheitern. Japan wird sie besiegen, denn sie sind keine Götter, sie können auch bluten, scheitern und sterben!’“
    Frank schnaufte und presste den Hörer an sein Ohr.
    Wilden fuhr fort: „Japan ist wie ein Zuschauer in einem voll besetzten Kinosaal, wenn ein Propagandafilm der Hetze läuft, welcher in der letzten Reihe plötzlich aufspringt und schreit: „Leute, der Film zeigt nicht die Wahrheit, er zeigt euch Lügen! Glaubt nicht, was dieser Film euch zeigt!“
    Alle anderen Zuschauer schweigen und lassen sich berieseln, aber dieser eine schreit den anderen die Wahrheit ins Gesicht, so dass auch sie vielleicht eines Tages nachdenken.
    Glaubst du, dass wir in Ivas für immer sicher sein werden, Frank? Glaubst du das wirklich?“
    Der junge Mann sagte nichts und Herr Wilden redete weiter. „Wenn Japan zerschlagen wird, dann fällt der wichtigste Hort des Widerstandes. Dieses Land ist eine

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