Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne
Kilometer an“, zischte Kohlhaas und wurde unruhig.
Aus dem Augenwinkel konnte er die drei japanischen Kameraden als dunkle Punkte zwischen dem Gestrüpp ausmachen, sie robbten weiter voran und hasteten etwa fünfzig Meter hinter dem feindlichen Beobachtungsposten über die Straße.
Es war still, nur das Schnattern einiger Dschungeltiere war zu hören, die Truppe verharrte nervös im regennassen Unterholz zwischen Sträuchern und Baumstämmen.
Der Wachturm war etwa fünfzehn Meter hoch und unter seiner Überdachung konnte man zwei GCF-Soldaten erkennen. Einer von ihnen rauchte und seine Zigarette glimmte als winziger rötlicher Punkt vor seinem dunklen Gesicht. Rauchschwaden wehten unter dem Dach heraus.
„Da führt eine Leiter nach oben. Hoffentlich machen die Japsen keinen Fehler“, wisperte Madsen.
Wie schleichende Katzen kamen die drei Japaner aus dem Waldstück hinter dem Turm hervor und begannen, mit grazilen, geschmeidigen Bewegungen die Leiter hinauf zu klettern. Keinen Laut gaben sie von sich. Alle starrten anspannt auf die Szenerie.
„Gleich ist der Erste oben …“, sagte Bäumer und zeigte durch die Blätterwand vor seinem Gesicht.
„Scheiße …“, hauchte Frank nur und hielt sich den Kopf.
Die drei japanischen Kameraden hatten sich ihre Gesichter mit schwarzem Schlamm eingerieben und wirkten dadurch noch unheimlicher. Jetzt hatten sie den oberen Teil des Wachturms erreicht, Messer blitzten zwischen ihren Zähnen auf. Nun durften sie keinen Fehler machen.
Dann sprang der erste von der Leiter in den kleinen Wachraum unter dem Dach des Turmes und die anderen folgten ihm. Der erste GCF-Soldat wurde nach hinten gerissen und erhielt einen Stich in den Rücken, sein Kamerad drehte sich mit einem lauten Schrei um und zog seine Pistole aus dem Halfter. Ein Schuss, ein weiteres Gellen, dann fielen die Japaner auch über ihn her und stachen ihn nieder.
Man hörte Zugführer Oda leise vor sich hin fluchen. Die Aktion war lauter als geplant verlaufen, die Schüsse hätten nicht fallen dürfen. Die drei Japaner warfen die beiden GCF-Soldaten vom Turm, kletterten nach unten und zogen sie in das Waldstück hinein. Dann sah man die Drei für kurze Zeit nicht mehr.
„Alle runter!“ Frank fuchtelte mit den Armen und deutete den anderen um ihn herum an sich flach auf den Boden zu werfen. Ein Lichtkegel kam die Straße herauf, begleitet vom Brummen eines Motors. Ein Jeep näherte sich, Rufe waren zu hören. Das Fahrzeug hielt an und fünf GCF-Soldaten sprangen heraus, sie schauten zum Wachturm hinauf.
„Hey, guys! Do you shoot at birds? Are you all right?” rief einer der Soldaten.
Einige der Japaner machten jetzt Anstalten, aus dem Dschungel auf die Feinde loszugehen, Zugführer Oda fuchtelte mit weit aufgerissenen Augen herum und wäre fast explodiert.
„Iie! Iie!“, fauchte er und richtete seine Pistole auf die Gruppe der undisziplinierten Männer.
„Who is there?“, kam von den Soldaten, die ihre Taschenlampen zückten und den Dschungelrand ableuchteten. Das Gezische und Geraschel im Gebüsch hatte sie stutzig gemacht.
„Maybe some animals. Where are the others?“ Jetzt suchten sie die zwei Soldaten aus dem Turm. Sie unterhielten sich noch eine Weile, nachdem sie erfolglos versucht hatten, eine Funkverbindung zu den beiden Wachsoldaten herzustellen.
Frank und Alfred konnten nur verstehen, dass sie wohl vermuteten, die Männer aus dem Turm wären irgendwo in den Wald gegangen. Etwas verwundert fuhren sie schließlich mit dem Jeep weiter und meldeten den Vorfall erst einmal.
Takeo Oda wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, reckte seinen muskulösen Körper und befahl eine leise und schnelle Überquerung der schlammigen Straße. Einige der Männer tuschelten jetzt angespannt und schlichen dann los, die drei Japaner aus dem Waldstück gegenüber winkten ihnen aus dem dichten Unterholz zu.
„Puh! Das war knapp. Ich bete dafür, dass die Typen in dem Jeep die Lage falsch eingeschätzt haben“, schnaufte Alf und hechtete den anderen auf leisen Sohlen hinterher. Frank und Madsen nickten. Die Truppe verschwand wieder im Wald.
Auf dem Kriegspfad
Die anderen Untergruppen der Hukushuu-Einheit warteten jetzt schon über einen Tag im Dickicht der tiefen Wälder. Bis zum Morgengrauen hatte ein leuchtender, dicker Mond das Blätterdach über den Köpfen der Elitesoldaten beschienen, nun verschwand er langsam und machte dem Morgengrauen Platz.
Noch immer befand sich „Hukushuu II“ im
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