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Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Titel: Beutewelt 03 - Organisierte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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farmers!”, antwortete der Dorfchef.
    „But you are nemez … German?”, bohrte ein anderer Polizist nach.
    „Yes … nemez … Te hotschesch goworitch pa russkje?“, bot ihm Wilden an und hoffte, dass ihm das Angebot sich weiter auf Russisch zu unterhalten, irgendwie Sympathien bringen konnte.
    „Njet!“, der Beamte winkte ab. „We talk in Englisch!“
    Der Polizist erzählte, dass sie vor einigen Tagen unmittelbar in der Nähe von Ivas des Nachts drei Jugendliche gesehen hatten, welche an eine Mauer den Schriftzug „Nieder mit der Weltregierung!“ gesprüht hatten. Als sie die jungen Männer dingfest machen wollten, flüchteten sie in ein dunkles Waldstück und verschwanden.
    „Did you see any suspicious persons here in this village?“, wollte der Beamte erneut wissen. Er hatte diese Frage schon mehrfach gestellt.
    „No, I did not see three suspicious young men!“, erwiderte Wilden energisch und spielte empört. „ You already asked me that …”
    Einer der Polizisten löste sich von der Gruppe und warf einen Blick in die Küche. Dort lächelte ihm Frau Wilden entgegen und wirkte spürbar ängstlich.
    „You are okay?“, fragte der Polizist und grinste hämisch.
    „Yes!“, gab Agatha Wilden nur zurück.
    Der Beamte lief noch ein wenig in der unteren Etage herum, während Wilden mit allen Mitteln versuchte, einen harmlosen Smalltalk auf die Beine zu stellen. Er erzählte von den Tücken der Landwirtschaft, von der vielen Arbeit beim Säen und Ernten und erklärte den Polizisten, wie schön die Landschaft von Litauen sei.
    Die beiden Staatsdiener wurden jetzt auch ein weniger lockerer und ließen sich nach einer Weile sogar zu einem Tee einladen. Sie folgten dem Dorfchef in die Küche.
    „Oh, you have many books!“, tönte es auf einmal aus dem Bibliotheksraum und Wilden wirkte für einige Sekunden so, als hätte ihm jemand gerade einen Dolch in den Rücken gerammt.
    Er stand auf und lächelte dem Beamten, welcher sich blöd glotzend in seiner riesigen Bibliothek umsah und offenbar die deutschen Titel der Bücher nicht verstand, freundlich zu. Seine Frau Agatha versorgte die beiden anderen Polizisten derweil mit wohl riechendem Brombeertee.
    „Ha, ha! Yes, my hobby is history. Just a hobby. I like to read everything about history”, sagte Wilden und strich sich nervös durch seine grauen Haare.
    „Are those books legal?”, erkundigte sich der Polizist mit barschem Unterton.
    „Yes, of course. The books are all for historical studies. For my little hobby. You know?”
    „Nietzsche?” Der Polizist starrte auf ein altes Buch und erschien geistig leicht überfordert.
    „Ha! Not very interesting. Just an old book“, flötete der Dorfchef. Der Polizist legte das Buch wieder ins Regal zurück. Dann verließ er den Raum. Wilden atmete auf und wischte sich einige Schweißtropfen von der Stirn.
    „I don’t read at all. Reading is boring”, knurrte der Beamte und ging zu den anderen in die Küche.
    Nachdem die Polizisten ihren Tee genossen hatten, verließen sie das Haus und schüttelten Herrn Wilden freundlich die Hände.
    „If I see suspicious persons here in this village, I will call you immediately!”, rief Wilden den Staatsdienern noch hinterher. Diese nickten wortlos und das Polizeiauto verschwand wieder.
    Die Beamten waren zu Herrn Wilden gekommen, weil er bei den Behörden als registrierter Besitzer Dutzender Häuser in Ivas bekannt war. Sämtliche Bewohner der Ortschaft waren durch die unangenehmen Besucher in helle Aufregung versetzt worden. Bisher hatte sich noch kein Polizeiauto in das abgelegene und noch immer halb leerstehende Dorf verirrt – das hatte sich jetzt geändert.
    Glücklicherweise schien Wilden aber jeden Verdacht der Beamten zerstreut zu haben und hatte erfolgreich den braven, steuerzahlenden Bürger gemimt.
    Es ließ sich anschließend schnell herausfinden, wer hinter der Sprühaktion im Nachbardorf Rajazov steckte. Es waren drei der noch ganz jungen Kerle, deren Familien sich erst vor knapp einem Jahr mit Wildens Genehmigung in Ivas niedergelassen hatten.
    Frank, Alfred und Sven schlugen den Jugendlichen am folgenden Tag tüchtig die Nasen ein und der Dorfchef drohte ihren Eltern sogar, sie aus der Ortschaft zu verbannen. Nach einiger Weile beruhigte er sich allerdings wieder.

    „Was?“ Frank riss die Haustür auf und blickte auf drei kaum 16 bis 18jährige Gestalten, deren Köpfe verbunden waren. Zwei von ihnen hatten blaue Augen und ein paar Kratzer im

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