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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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aufgebrachte Frau ihren Mann aufgesucht hatte. Bill muss der Dieb sein, Calder.“
    Dann endlich drehte er sich wieder zu ihr um. „Und was ist mit Rose? Ich glaube nicht an derartige Zufälle.“
    „Worauf willst du hinaus?“
    „Die haben alle etwas damit zu tun“, erklärte er überzeugt. „Wir sind nur noch nicht im Besitz sämtlicher Fakten.“
    Hatte er recht? War Rose auch an dem Komplott gegen sie beteiligt? „Es ist zugegebenermaßen eigenartig, dass Rose von dem Porträt weiß. Allerdings ist ihr nicht bekannt, dass es sich um ein Aktgemälde handelt.“
    „Das dürfte Farr ihr erzählt haben, nachdem es im April gestohlen worden war.“
    „Nein, Daisy hatte ihr gesagt, dass du das Bild in Auftrag gegeben hast“, korrigierte sie ihn. „Und zwar im Februar.“
    Hart stutzte. „Und woher sollte Daisy das gewusst haben?“
    Sie waren in die Mulberry Street eingebogen, auf der auch nur wenig Verkehr herrschte. „Hast du Daisy nicht erzählt, dass du Sarah den Auftrag gegeben hast, mich zu porträtieren?“
    „Über so etwas hätte ich mit Daisy nie gesprochen. Unsere Affäre war nur von kurzer Dauer, und sie endete, als ich mich mit dir verlobte.“
    „Der Auftrag war allgemein bekannt“, gab sie zu bedenken, verstummte aber, als Hart den Kopf schüttelte.
    „Daisy hat sich nicht in diesen Kreisen bewegt. Sie konnte eigentlich gar nichts von dem Porträt wissen.“
    Als Raoul die Kutsche hinter Braggs Daimler zum Stehen brachte, sahen sie beide sich lange an. „Und das heißt?“, fragte sie schließlich.
    „Das heißt, dass Rose aus irgendeinem Grund lügt. Daisy konnte ihr nicht von dem Porträt erzählen, weil sie gar nichts darüber wusste. Davon bin ich überzeugt.“
    Francesca war sich sicher, dass es einen Hinweis geben musste, den sie nur nicht als solchen erkennen konnte, weil er viel zu offensichtlich war.
    „Es wäre nicht das erste Mal, dass Rose gelogen hat“, überlegte sie.
    „Allerdings“, stimmte er ihr zu. „Wir sind da.“ Dennoch machte er keine Anstalten, aus der Kutsche auszusteigen.
    Er ist zutiefst verärgert, dachte sie, aber seine Wut galt nicht ihr, sondern ihm selbst. Würde er sich wohl immer und ewig so selbst quälen? „Hart“, murmelte sie, kam näher und küsste ihn auf die Wange. „Ich liebe dich so sehr. Du kannst nichts für den Wahnsinn deines Bruders.“
    Ihre Blicke trafen sich. „Vermutlich muss ich dein Vertrauen einfach akzeptieren.“
    „Ja, das ist genau das, was du tun musst.“
    Sein Gesicht nahm einen sanfteren Ausdruck an. „Du kannst einem schon zu schaffen machen, Francesca.“
    Mit einem flüchtigen Lächeln reagierte sie darauf, dass er ein wenig auftaute. „Dann bleibst du wenigstens immer auf der Hut“, neckte sie ihn, was ihm ein schiefes, unwilliges Grinsen entlockte.
    Raoul hatte unterdessen die Tür geöffnet und wartete auf sie. Als sie aus der Kutsche ausstiegen, warf Francesca einen Blick über die Schulter zum Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wie nicht anders zu erwarten, tummelten sich dort einige Reporter, obwohl das Feiertagswochenende bevorstand.
    Kurland winkte herüber, sie wandte ihm den Rücken zu.
    Als Hart sie in die Lobby führte, murmelte er: „Um ihn sollte man sich möglichst bald auch mal kümmern.“
    „Er ist harmlos“, wandte Francesca ein.
    „Tatsächlich? Ihn mit Geld zum Schweigen zu bringen, ist auch harmlos.“
    Sie betraten den Aufzug, der setzte sich in Bewegung und beförderte sie nach oben, während Francesca sich vornahm, bei einer anderen Gelegenheit einzuwenden, dass Bestechung unmoralisch war. „Wir wissen noch immer nicht, wie Bill von meinem Porträt erfahren hat.“
    „Das werden wir sicher gleich herausfinden.“
    Sie verfielen in Schweigen, jeder ging seinen eigenen Gedanken nach. Mit einem Ruck kam der Aufzug im zweiten Stock zum Stehen. Hart zog die Gittertür auf, dann gingen sie durch den Flur, vorbei an Braggs Büro. Hoffentlich hatten sie nicht Randalls Geständnis verpasst! Francesca beschleunigte ihre Schritte. An der geschlossenen Tür zum Verhörraum klopfte Hart an, und sie warf ihm einen Seitenblick zu. Ihm war anzusehen, dass er vor Wut kochte.
    „Wir sollten Bragg die Fragen stellen lassen“, flüsterte sie, was ihr einen ungläubigen Blick einbrachte.
    Bragg öffnete die Tür und kam zu ihnen nach draußen, schaute aber noch ein letztes Mal in den Raum. An dem langen Holztisch saß Randall, die Hemdsärmel hochgekrempelt, das Erscheinungsbild von

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