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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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an und fragte sich, wie er auch nur einen Moment lang hatte glauben können, sie würde ihn tatsächlich heiraten. Er war ein Narr gewesen. Sie hatte ihn nie als Ehemann haben wollen, weil Bragg derjenige war, dem ihr wahres Interesse galt. Er sollte lediglich als ihr Geliebter herhalten …
    Ihn begehrte sie, aber ihre Liebe galt Bragg.
    Er war nur die zweite Wahl.
    Ein Zittern erfasste ihn, und ihm wurde bewusst, dass er seine Fäuste ballte. Wie hatte er nur so unglaublich dumm sein können?
    „Wer hat sie zuletzt gesehen?“
    Hart zuckte zusammen, als ihm klar wurde, dass Rick in Aktion getreten war, um der Sache auf den Grund zu gehen.
    „Connie“, antwortete Julia heiser. „Francesca bat sie, ihre Kleidung herzubringen, weil sie sich um drei Uhr hier mit ihr treffen wollte.“
    „Ich hatte sie angefleht, nicht zu gehen!“, warf die aufgewühlte Connie ein.
    Hart hörte jedes Wort, das gesprochen wurde, doch es schien aus weiter Ferne zu kommen. Etwas Eigenartiges spielte sich in seiner Brust ab, das er aber um jeden Preis ignorieren wollte. Wie konnte sie mir so etwas nur antun?
    Erinnerungen an die vielen Momente wurden wach, die er mit ihr verbracht hatte – bei einem guten Scotch in seiner Bibliothek, in seiner Kutsche mitten in der Nacht, beim Abendessen bei Kerzenschein. Sie hatten geredet und diskutiert, gelacht und einander geliebt.
    Er hatte sich ihr mit Haut und Haar verschrieben und ihr ohne jede Einschränkung vertraut. Oder nicht? Dass er ihre zweite Wahl war, hatte er von Anfang an gewusst. Und das hatte er auch nie vergessen.
    Das sonderbare Gefühl in seiner Brust wurde intensiver, als ob etwas tief inmitten von Muskeln und Fleisch in Stücke gerissen wurde. Doch er war entschlossen, darüber hinwegzusehen. Es gab keinen Grund, erschrocken oder überrascht zu sein. Ihm hätte klar sein müssen, wie dieser Tag enden würde.
    Plötzlich bemerkte er, dass Connie mit ihm redete. „Ich weiß nicht, was in der Nachricht stand. Sie wollte sie mir nicht zeigen. Ich flehte sie an, nicht wegzugehen, aber sie versprach mir, um drei Uhr hier zu sein.“
    „Hat sie die Nachricht im Salon liegen lassen?“, wollte sein Halbbruder wissen.
    „Sie hatte sie bei sich, als sie nach oben lief, um ihre Handtasche zu holen“, antwortete Connie und rang die Hände. „Niemand außer Francesca würde am Tag der eigenen Hochzeit auf etwas reagieren, was in dieser Nachricht stand.“
    Sie warf Hart einen flehenden Blick zu.
    Er sah sie ohne Gefühlsregung an, da ihn nicht kümmerte, was es mit dieser Nachricht auf sich hatte.
    „Hat sie sich zu dem Inhalt geäußert? Hat sie irgendetwas dazu gesagt?“, hakte Rick nach.
    „Nein“, entgegnete Connie unter Tränen, „aber sie kam mir sehr aufgewühlt vor.“
    Fast hätte er verbittert aufgelacht. Francesca hatte eine Nachricht erhalten, die sie genügend aufwühlte, um darüber die eigene Hochzeit zu vergessen. Er hatte sein Leben mit ihr teilen wollen, und er hatte sich darauf gefreut, ihr die Welt zu zeigen und ihr jede Erfahrung zu ermöglichen, die sie machen wollte. Sie sollte die Pyramiden in Ägypten sehen, die Chinesische Mauer, die antiken Ruinen in Griechenland. Er hatte mit ihr die größten Kunstwerke dieser Welt besichtigen wollen, von den primitiven Höhlenzeichnungen in Norwegen über Stonehenge in Großbritannien bis zu mittelalterlichen Schätzen in den Kellern des Vatikans. Wie konnte sie mir so etwas antun?
    Er hatte ihre Freundschaft für bare Münze genommen. Vor Francesca hatte ihn mit keinem Menschen je eine Freundschaft verbunden, und er war der Ansicht gewesen, dass es für sie unsterbliche Treue und Zuneigung bedeutete. Wie sehr er sich doch geirrt hatte! Freunde fielen einander nicht auf diese Weise in den Rücken.
    Irgendwie nahm er wahr, dass Rourke ihm einen Drink anbot. Er hatte ihr sein Vertrauen geschenkt, seine Freundschaft und seine bedingungslose Loyalität, und zum Dank ließ sie ihn im Stich.
    Und das vor dreihundert der wichtigsten Bürger dieser Stadt.
    „Calder, trink den Scotch! Den kannst du gebrauchen.“
    Er nahm das Glas und sah, wie seine Hand zitterte. Es war ihm zuwider, dass er nichts weiter war als ein schwacher, romantischer Dummkopf. Nachdem er das Glas in einem Zug ausgetrunken hatte, gab er es zurück und entfernte sich von der Gruppe.
    Hatte er nicht eigentlich damit gerechnet? Hatte er nicht aus genau diesem Grund aus dem Fenster geschaut und darauf gewartet, dass sie eintraf? War ihm nicht insgeheim

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