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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Hart zu lieben?
    Oh Gott, das brach ihr das Herz!
    Als er vor wenigen Wochen die Verlobung gelöst hatte, war das eine völlig andere Situation gewesen. Da war es ihm darum gegangen, sie vor dem Skandal zu beschützen, den der Mord an Daisy nach sich zu ziehen drohte. Da hatte er ihr Wohl über seine Liebe zu ihr gestellt. Dadurch war ihre Liebe letztlich sogar noch stärker geworden, und an seinen Gefühlen hatte es keinen Zweifel gegeben.
    Jetzt dagegen schien sie ihm völlig egal zu sein. Als hätte er sie kurz entschlossen aus seinem Herzen und seinem Leben verbannt.
    „Miss Cahill? Kommen Sie, ich bringe Sie zu einem Stuhl.“
    Ihr wurde bewusst, dass sie bis ins Foyer gewankt war und ihr immer noch Tränen über die Wangen liefen. Alfred stand vor ihr und musterte sie besorgt, während sie versuchte, die Beherrschung wiederzuerlangen.
    Wenn Hart sie nicht liebte, wenn ihre Beziehung nur auf gegenseitiger Anziehung und Leidenschaft beruht hatte, war jetzt tatsächlich alles vorbei, und sie konnte nichts dagegen unternehmen. Keine Frau konnte Hart nachstellen und dabei Erfolg haben. Er musste stets der Jäger sein, nicht der Gejagte. Aber wenn er so verletzt war, wie sie vermutete, wenn er sich hinter eine Fassade der Gleichgültigkeit zurückgezogen hatte, um sich nicht seinen Gefühlen stellen zu müssen, und wenn sie tatsächlich seine beste Freundin war, gab es noch Hoffnung. Schon einmal hatte sie seine Leidenschaft und Liebe wecken können, und das würde ihr auch ein zweites Mal gelingen.
    Doch an ihrem gegenwärtigen Dilemma konnte sie nichts ändern.
    Und ihr verdammtes Porträt hing immer noch in der Galerie Moore.
    Mit den Fingerspitzen wischte sie die Tränen weg und fühlte sich geringfügig besser als noch gerade eben. Wenigstens hatte sie eine neue Aufgabe, der sie sich widmen konnte, und das war auch dringend nötig, damit sie sich ablenken konnte. „Leider kann ich nicht bleiben, Alfred. Ich muss mich um einen Fall kümmern.“
    Der Butler stutzte.
    „Ich hatte einen schrecklichen Streit mit Mr Hart, aber ich glaube, das ist nur von vorübergehender Dauer. Morgen ist auch noch ein Tag.“ Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Hoffentlich ist er dann mir gegenüber in besserer Stimmung.“
    „Das tut mir sehr leid, Miss Cahill. Ich wusste nicht, dass er eine seiner Launen hat.“
    Ein Schaudern durchfuhr sie. „Als ich seinen Heiratsantrag annahm, da war ich mir seinen gelegentlichen ,Launen' durchaus bewusst“, gab sie zurück, atmete tief durch und gewann etwas von ihrer üblichen Entschlossenheit zurück. „Können Sie veranlassen, dass mich eine Droschke hier abholt?“
    Sie konnte jetzt nicht nach Hause gehen. Sie war nicht bereit, nun schon ihrer Mutter gegenüberzutreten. Natürlich würde Julia erleichtert sein, sie zu sehen, doch die Erleichterung würde nicht lange anhalten. Dann würde die Wut darüber die Oberhand gewinnen, dass sie ihre eigene Hochzeit versäumt hatte, ganz ohne Rücksicht darauf, in welcher Gefahr Francesca geschwebt hatte. Sie konnte ihren Eltern unmöglich erklären, was tatsächlich geschehen war! Schließlich durften sie nichts von dem Porträt wissen.
    Und was noch viel schlimmer war: Julia würde der Unterhaltung auf den Grund gehen, die sich soeben abgespielt hatte. Sie war schlau und listig, und sie hatte eine hohe Meinung von Hart. Sie würde wissen wollen, ob Francesca zu ihm gegangen war und ihn um Verzeihung gebeten hatte. Immerhin war Julia Cahill entschlossen, dass diese Heirat auch zustande kam. Aber Francesca wollte mit ihr nicht darüber reden, wie sich ihre Beziehung zu Hart derzeit gestaltete.
    Dennoch musste ihre Familie wissen, dass sie wohlauf war, also bat sie Alfred, ihr eine Nachricht zukommen zu lassen und auszurichten, sie werde so bald wie möglich nach Hause kommen. Der Butler versicherte ihr, das gern für sie zu erledigen. Nachdem Alfred einen der Diener losgeschickt hatte, um eine Droschke anzufordern, dankte Francesca ihm und ging hinaus in die warme Juninacht. Eine helle Mondsichel stand am von Sternen übersäten Himmel. Ein sanfter Wind strich über ihre Haut.
    Es war der perfekte Abend für eine Hochzeit. Ihr war immer noch übel von der Konfrontation mit ihrem Verlobten. Einen Moment lang kniff sie die Augen zu und versuchte, die Erinnerung zu verdrängen. Dass Hart grausam sein konnte, hatte sie gewusst. Aber sie hätte sich nicht träumen lassen, dass er sich ihr gegenüber auch so verhalten könnte.
    „Miss

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