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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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warteten, aus der sie eine Meldung machen konnten.
    Tatsächlich war nicht ein einziger Reporter anwesend, was sie mit Erleichterung zur Kenntnis nahm. Sie betrat den Aufzug, zog das Gitter hinter sich zu und drückte die Taste für den zweiten Stock. Im nächsten Moment begann der Motor zu surren, und die vergitterte Kabine setzte sich langsam in Bewegung. Während es nach oben ging, beobachtete Francesca das Treiben im Erdgeschoss.
    Im Verlauf der scheinbar endlosen Fahrt durch die Stadt hatte sie unablässig über Farrs Interesse an dem Fall nachgedacht und sich große Sorgen gemacht. Hastig begab sie sich zu Braggs Büro und fand die Tür geöffnet vor. Er stand hinter seinem Schreibtisch, schaute hinunter auf die Mulberry Street und telefonierte dabei. Als er sie entdeckte, nickte er und begann zu lächeln, was sie erwiderte, noch bevor sie eingetreten war. Sie ging in sein Büro, da hängte er gerade den Hörer ein.
    „Guten Morgen!“ Bragg musterte aufmerksam ihr Gesicht. „Hast du letzte Nacht wenigstens ein paar Stunden schlafen können?“
    Tatsächlich sah er so aus, als hätte er nicht geschlafen, fand sie, als sie die dunklen Ringe unter seinen Augen bemerkte. „Ich habe geschlafen wie eine Tote. Ich war völlig erschöpft.“
    „Dann bin ich beruhigt. Du tauchst übrigens so wie immer gerade zum richtigen Zeitpunkt auf. Newman hat sich soeben bei mir gemeldet. Von einem Nachbarn hat er gestern Abend noch erfahren, dass Daniel Moore nur ein paar Blocks von der Galerie entfernt wohnt. Heute Morgen sind sie in diesem kleinen Büro auf seine genaue Adresse gestoßen.“ Er griff nach einem Stift und notierte die Anschrift auf einem Notizblock. Francesca kam näher und konnte 529 Broadway entziffern.
    „Hervorragend“, hauchte sie. „Ich werde Moore am besten gleich aufsuchen.“
    „Das werden wir gemeinsam tun“, erklärte er nachdrücklich.
    Als sie sich vorbeugte und seine Hand berührte, zuckte er leicht zusammen. „Ich habe Neuigkeiten. Und ich glaube, sie werden dir nicht gefallen.“
    „Ich nehme an, du beziehst dich auf den Fall, nicht auf meinen Bruder?“
    Francesca spürte, wie sie errötete. „Ich habe ihn gestern Abend das letzte Mal gesehen.“
    „Du hast heute Morgen nicht mit ihm gesprochen?“, fragte er erstaunt.
    „Darum geht es jetzt nicht“, wechselte sie das Thema. Sie wusste, was er denken würde, wenn er erfuhr, dass Hart die ganze Nacht über nicht heimgekommen war. „Rick, Chief Farr hat Sarah in der Woche nach dem Diebstahl drei Mal aufgesucht und sie befragt.“
    Verblüfft riss er die Augen auf. „Wie bitte?“
    „Sarah wusste nicht, dass die Polizei gar nicht in den Fall eingeschaltet worden war“, fuhr sie fort. „Und sie hat Farr gegenüber erwähnt, wie kompromittierend das Gemälde für mich ist. Mein Gott, er hatte von Anfang seine Finger im Spiel!“
    Bragg atmete tief durch. Seiner finsteren Miene konnte sie ansehen, dass er an den letzten Fall dachte, bei dem sie zusammengearbeitet hatten. Chief Farr hatte bei der Untersuchung des Mordes an Daisy Informationen zurückgehalten. Bragg hatte ihn nicht darauf angesprochen, sondern stattdessen beschlossen, den Mann ganz genau im Auge zu behalten. Ganz offenbar verfolgte der Chief eigene Absichten. Man durfte ihm nicht vertrauen.
    „Was ist, wenn das Porträt noch immer in der Galerie hing, als Farr mit seinen Leuten dort eintraf?“, fragte sie mit gedämpfter Stimme.
    „Es gibt keinen Grund zu glauben, dass Farr so weit gehen würde, Francesca. Ich weiß, er mag dich nicht, aber er arbeitet für mich, und er weiß, wie nahe wir uns stehen. Das Porträt an sich zu nehmen, wäre ein großes Risiko. Wenn das herauskäme, könnte ihn das seinen Job kosten. Außerdem konnte er das Bild nicht aus der Galerie verschwinden lassen, weil er zusammen mit seinen Leuten dort eingetroffen ist, nicht vor ihnen.“
    Dann hatte Bragg sich also schon erkundigt. „Und was wirst du jetzt unternehmen?“
    „Ich überschütte ihn mit Aufgaben, von denen eine dringender ist als die andere, damit er beschäftigt ist.“
    „Vielleicht solltest du ihn zur Rede stellen.“
    „Dann wird er behaupten, dass er nur versucht, ein guter Polizist zu sein, und dass er uns helfen will.“
    Er hatte recht.
    „Wir haben eine Meldung herausgegeben, dass wir an Informationen über Solange Marceaux interessiert sind und dass eine Belohnung für Hinweise über ihren momentanen Aufenthaltsort winkt.“
    „Gute Idee!“ In dem Moment fiel

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