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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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alldem auch Gutes erwächst.“
    „Darauf zähle ich.“ Sein Lächeln war so sexy und langsam wie eine Liebkosung.
    Nina schnappte sich die laminierte Speisekarte. „Nimmst du einen Nachtisch?“
    „Das ist doch der beste Teil am ganzen Essen.“ Sie suchten sich etwas aus, dann sprach Greg wieder. „Weißt du, was mich noch stört?“
    „Ich habe keine Ahnung“, sagte sie schwach.
    „Daisy will den Jungen, der der Vater ihres Kindes ist, nicht in ihrem Leben haben. Aber es muss ihm doch zumindest gesagt werden, ihm und seiner Familie.“
    „Ja“, stimmte sie zu, und eine längst vergessene Erinnerung stahl sich in ihre Gedanken. „Ja, er sollte es erfahren.“
    „Versteh mich nicht falsch, ich habe nicht das geringste Mitgefühl für den kleinen Bastard. Er interessiert mich nicht die Bohne – nicht mal eine halbe. Aber dann denke ich … erinnere mich … was, wenn Sophie mir nie von Daisy erzählt hätte? Was, wenn ich nie die Chance erhalten hätte, ihr ein Vater zu sein? Was, wenn dieses Baby eines Tages einen Vater braucht, so wie Daisy mich braucht? Das darf ich mir gar nicht vorstellen.“
    Die Kellnerin brachte den Nachtisch. Ein großes Stück Beerenkuchen für Greg und eine Schale Melonensorbet für Nina.
    „Versteh mich nicht falsch, ich will nicht, dass sie nur des Babys wegen heiratet“, sagte er. „Man kann nur für eine gewisse Zeit so tun, als ob, aber irgendwann holt einen das Unglücklichsein unweigerlich ein. Ich meine sie, also Daisy.“
    Nina nahm an, dass Greg ihr gerade die Kurzversion seiner eigenen Ehe offenbart hatte. „Vielleicht solltest du ihr das erklären.“
    „Nein, das wäre nicht fair. Sie muss eine eigene Entscheidung treffen.“
    „Das würde ihr leichter fallen, wenn du ihr sagst, was dir auf dem Herzen liegt.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher. Was die Beziehung zu meiner Tochter angeht, war das letzte Jahr wie eine Achterbahnfahrt. Darf ich dich etwas Persönliches fragen?“
    Sie hob die Augenbrauen. „Ich kann nicht versprechen, dass ich dir eine Antwort gebe, aber da ich dir gerade erst die Geschichte meines Lebens erzählt habe, schieß mal los.“
    „Was hat es mit Sonnets Vater auf sich? Ich meine, ich weiß, dass sie jetzt bei ihm ist, aber …“
    Oh je, dachte Nina. Das war ihre eigene Schuld. Sie hatte sich kopfüber in diese Unterhaltung gestürzt, also hätte sie diese Frage erwarten müssen. „Ist das so wichtig für dich?“
    „Ich frage mich nur, wie du damit umgegangen bist. Mit Sonnets Vater, meine ich.“
    Sie stützte ihre Ellbogen auf den Tisch und schaute ihn an. „Das ist eine ziemlich lange Geschichte.“

8. TEIL
    Damals
    Einige Hotels versprechen ihren Gästen „keine Überraschungen“, aber das Inn am Willow Lake steckt voll von ihnen. Die Wände der mit Walnussholz getäfelten Bibliothek säumen originale Bücherregale aus Hay-on-Wye, einer Stadt in Wales, die berühmt ist für ihre Buchläden. Zu den in den Fächern zu findenden Überraschungen hat eines der Regale einen verstecken Aufhängemechanismus, sodass es wie eine Tür zu bedienen ist, hinter der sich eine lauschige kleine Nische versteckt.
    Die Bibliothek beherbergt eine feine Auswahl von Büchern und Erinnerungsstücken an die frühen Tage der Stadt Avalon. Wenn eines der illustrierten Bücher irgendwann so auseinanderfällt, dass es nicht mehr zu restaurieren ist, werden seine Seiten gerahmt und als Bilder an die Wand gehängt. Ihre Form hat sich zwar verändert, aber die Schönheit bleibt.

14. KAPITEL
    E  s gab wohl keine verheißungsvollere Zeremonie als die Abschlussfeier der United-States-Militärakademie. Nina nahm natürlich nicht daran teil, aber sie saß im Veterans Memorial Park in West Point und blätterte unruhig durch den in der örtlichen Zeitung abgedruckten Zeitplan. Es schien eine nicht enden wollende Anzahl an Versammlungen, Empfängen, Feiern und Galas zu geben. Und dann selbstverständlich die Zeremonie selber. Auf dem Titelblatt der Extrabeilage war das traditionelle Foto abgebildet: Vor einem stahlblauen Himmel flogen tausend Hüte in die Luft.
    Nina und Jenny waren mit Sonnet hierhergefahren. Die Kleine hatte während der einstündigen Fahrt geschlafen. Nina war noch nie so dankbar für Jennys Freundschaft gewesen. Das hier versprach einer der schwierigsten Tage in Ninas Leben zu werden, und Jenny hatte darauf bestanden, auf Sonnet aufzupassen, während Nina sich mit Laurence traf. Sie hatten vereinbart, sich in dem öffentlichen Park

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