Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Exklusiv 0189

Bianca Exklusiv 0189

Titel: Bianca Exklusiv 0189 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser , Helen Brooks , Susan Mallery
Vom Netzwerk:
gewesen war. Sie gab nicht Jack die Schuld. Das heißt, manchmal schon. Immerhin war er damals einfach fortgegangen, und sie lebte heute noch mit den Folgen jener Nacht.
    Sie meinte nicht nur Harry damit. Danach hatte sie sich jahrelang mit keinem Mann verabredet, noch viel länger mit keinem mehr geschlafen. Sie hatte auch niemals wieder einen Höhepunkt erlebt. Es kam Esme so vor, als wären ihre Gefühle in dieser einzigen Nacht einmal kurz aufgeflammt und dann gleich wieder ausgelöscht worden.
    Vielleicht war es gut, dass Jack aufgetaucht war und sie sich nun mit der Vergangenheit auseinandersetzen musste. Er würde jetzt eben eine kleine Statistenrolle in ihrem Leben spielen und dann für immer daraus verschwinden.
    Schließlich dachte sie noch einmal darüber nach, was werden sollte, falls Jack den Landsitz kaufen würde. Dann schüttelte sie entschieden den Kopf. Das war unwahrscheinlich. Highfield musste aufwendig restauriert werden. Und was hatte Jack noch einmal gesagt? Es gibt noch andere Anwesen. Kein Problem, also.

4. KAPITEL
    Ein Monat verstrich. Jack Doyle ließ sich nicht wieder blicken. Esme begann, sich zu entspannen, kehrte beinah zum normalen Alltag zurück und dachte nicht mehr täglich an ihn. Sie hatte ganz andere Sorgen: Harrys zehnter Geburtstag, Probleme mit der Arbeit, mit Charles.
    Eines Abends – Harry übernachtete bei einem Freund – brachte Charles sie nach einer Dinnerparty nach Hause. Esme lud ihn noch auf einen Kaffee ins Cottage ein. Sie hatte alles genauestens geplant, hatte sich für die Party besonders schön gemacht. Und sie hatte sich vorgenommen, sich Charles nicht wieder zu entziehen, falls er sie in dieser Nacht küssen sollte. Sie wollte seinen Kuss erwidern und hoffte, dass sie dabei etwas empfand.
    Nur irgendetwas war falsch gelaufen.
    Er küsste sie, sie schloss die Augen und erwiderte seinen Kuss. So weit, so gut. Kurz empfand sie auch etwas dabei. Es ging aber schnell vorüber.
    Hinterher sah sie, dass er sich sehr freute. Hatte er denn nichts bemerkt? Wahrscheinlich nicht. Armer Charles!
    Als er sie dann wieder küssen wollte, stieß sie ihn zurück.
    Er sah verwirrt aus, verstand nicht, warum sie ihn jetzt auf einmal zurückwies.
    Esme meinte, er hätte eine Erklärung verdient, und sagte, sie sei noch nicht bereit für eine Beziehung.
    Doch Charles hörte gar nicht zu. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich zu entschuldigen, dass er sie so bedrängt habe, und ihr zu versprechen, zukünftig geduldiger zu sein. Bevor Esme noch etwas sagen konnte, war er auch schon zur Tür hinaus, mit den Worten, dass er sie sehr bald anrufen werde.
    Sie hatte Schuldgefühle. Sie hatte ihm das Gefühl vermittelt, das Ganze sei nur eine Frage der Zeit. Dabei wusste sie genau, dass es nicht so war. Sie hatte es von Anfang an gewusst. Sechs Monate lang trafen sie sich nun schon, und die ganze Zeit hatte er peinlichst genau die Distanz eingehalten, die sie ihm diktiert hatte. Und er hielt sie für ein braves Mädchen, obwohl es ja Harry gab.
    An jenem Abend hatte sie sich entschieden, mit Charles Schluss zu machen.
    Irgendwann rief er sie dann an und überredete sie dazu, mit ihm in ein Restaurant zu gehen. Sie nahm sich vor, es ihm dort zu sagen. Leider stellte sich dann heraus, dass Charles mit ihr in das Restaurant gegangen war, um dort seinen Geburtstag mit ihr zu feiern.
    Selbst den hatte sie vergessen! Und, typisch Charles, er hatte es auch nicht gerade herausposaunt. Er war eben einfach zu schüchtern. Aber wie hätte sie Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und gleich darauf Ich bin fertig mit dir sagen können? Also wurde nichts draus.
    Sie hatte sich sogar wieder von ihm küssen lassen und natürlich nichts dabei empfunden, außer Schuldgefühlen, weil sie es erneut hatte geschehen lassen.
    Am nächsten Morgen rief Rosalind an. „Wie war das Abendessen?“, fragte sie ihre Tochter.
    „Welches Abendessen?“
    „Na, das gestern Abend mit Charles. Bibi Mastersen hat dich gesehen.“
    Esme seufzte. Ihre Mutter schien ihre Spione überall zu haben.
    Gnadenlos fuhr diese fort: „Bibi lässt fragen, ob da vielleicht bald die Hochzeitsglocken läuten oder so.“
    „Ich hoffe, du hast ihr oder so gesagt“, bemerkte Esme wütend. „Ich bin es leid, es dir immer wieder sagen zu müssen, Mutter.“
    „Okay. Leb du dein Leben, wie du es für richtig hältst“, sagte Rosalind leicht beleidigt. „Ich dachte nur, ich sollte dir erzählen, dass ich den Landsitz verkauft

Weitere Kostenlose Bücher