BIANCA EXKLUSIV Band 0171
aufdrängen.“
„Versuche nicht, dich herauszuwinden. Du fragst, und ich antworte. Es ist abgemacht. Wir heiraten.“
„Vergiss das Problem nicht. Sei dir klar darüber, was du aufgibst, Shannon. Ich liebe dich zu sehr, um dir deinen Traum von eigenen Kindern zu zerstören.“
„Mein Liebster, du bist der Traum meines Lebens. Mit dir allein werde ich glücklich, auch ohne Kinder.“
Das war die Liebeserklärung, die Michel ersehnt hatte. „Ich weiß, ich könnte auch ein adoptiertes Kind lieben. Mir würde es aber das Herz brechen, wenn du darunter leiden müsstest.“
„Es gibt keinen Grund, traurig zu sein. Wir sind die glücklichsten Menschen auf der Welt.“
Bevor Shannon Michel von dem Baby erzählen konnte, sprach er weiter. „Ich hoffe, du bleibst bei deiner Entscheidung, auch wenn ich dir sage, dass ich entschlossen bin abzudanken, noch bevor Devon eines Tages heiratet.“
„Glaubst du, ich habe mich auf Grund deines Titels in dich verliebt?“, fragte sie. „Du scheinst mich nicht richtig zu kennen.“
„Ich weiß nur, du bist die süßeste, wundervollste Frau der Welt, und ich liebe dich.“ Zärtlich strich er ihr über die langen Haare. „Ich habe nie angenommen, dass dich mein Titel reizt. Aber es wäre nur menschlich, wenn du die Vorteile, die meine Macht mit sich bringt, nicht genießen wolltest.“
„Das alles interessiert mich überhaupt nicht. Wie ich schon sagte, ich wollte nie eine Prinzessin sein.“
„Ich fürchte, du hast keine Wahl.“ Michel lächelte. „Ich bin immer noch ein Prinz, auch wenn ich nicht mehr regiere.“
„Wenn der einzige Grund für deine Abdankung das Problem ist, keine Kinder zeugen zu können, solltest du es dir vielleicht noch mal überlegen.“
„Nein, Liebling. Die meisten meiner Untertanen würden ein adoptiertes Kind als Thronfolger ablehnen. Einige würden loyal zu mir stehen, aber das würde Unfrieden stiften. Das kann ich meinem Land nicht antun.“
„Ich spreche ja nicht von Adoption, Michel. Ich erwarte ein Kind“, gestand sie leise.
Anders als sie es erwartet hatte, verdüsterte sich seine Miene, und er sah sie traurig an. „Das ist nicht schlimm, Liebes“, sagte er. „Ich verstehe, wie es geschehen konnte. Ich habe ja auch versucht, dich zu vergessen. Aber das muss nichts ändern. Ich habe erfahren, wie freudlos für mich das Leben ohne dich ist. Wir ziehen dein Kind gemeinsam auf. Ich kann nur nicht vorgeben, dass es mein leiblicher Nachfolger ist.“
Tränen traten Shannon in die Augen. „Du würdest sogar dem Kind eines anderen Mannes deinen Namen geben?“
„Es ist doch dein Kind, Liebling. Und das allein zählt.“
„O Michel, du bist zu großherzig. Wenn ich bedenke, was die Ärzte dir angetan haben! Vielleicht war die Anzahl deiner Spermen wirklich gering, aber sie hätten nicht sagen dürfen, dass du kein Kind zeugen kannst.“
Michel zuckte die Schultern. „Auf Grund meines Standes fühlten sie sich dazu verpflichtet. Was hätte es genützt, das Problem zu beschönigen?
„Hörst du mir denn gar nicht zu? Ich sage dir die ganze Zeit, die Ärzte haben sich geirrt! An jenem Tag in deinem Landhaus habe ich von dir ein Kind empfangen. Unser Kind! Nie war ich mit einem anderen Mann zusammen.“
Zum ersten Mal wirkte Michel unsicher. „Ich zweifle nicht an deinen Worten, aber bist du ganz sicher, dass du schwanger bist?“
Shannon lachte glücklich. „Du hättest mal hier sein sollen, wenn mir schlecht wurde und ich den Geruch von Essen nicht ertragen konnte. Der Arzt sagt, ich sei im zweiten Monat. Nun kannst du nachrechnen. Vor zwei Monaten war ich in Bonaventura, und ich bin sicher, du hast nicht vergessen, dass ich damals Jungfrau war.“
Es dauerte ein paar Minuten, bis Michel diese wundersame Wendung seines Schicksals fassen konnte. Shannon sah, wie sich seine Miene erhellte, als ihm die Bedeutung ihrer Worte klar wurde.
„Ich dachte, mein Leben wäre perfekt, wenn wir heiraten. Und nun schenkst du mir ein noch größeres Glück. Womit kann ich dir das jemals danken?“
„Nur eines habe ich mir in meinem Leben gewünscht – deine Liebe. Und das ist alles, was ich will“, flüsterte Shannon, als er sie wieder in seine Arme schloss.
– ENDE –
Jackie Merritt
DIE MILLIONENERBIN
1. KAPITEL
„Miss Hunter?“
Theo blieb überrascht stehen. Mehrere Dutzend Menschen verließen die kleine Kapelle und unterhielten sich mit leiser Stimme. Die Beisetzungsfeier war schlicht und kurz gewesen. Theo
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