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BIANCA EXKLUSIV Band 0181

BIANCA EXKLUSIV Band 0181

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0181 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD
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aufgewacht? Mach dich nicht lächerlich, Paige, schalt sie sich insgeheim. Er ist genau wie Dad. Das Eheversprechen bedeutet ihm nichts.
    Brodie begann, geräuschvoll an seiner kleinen Faust zu saugen, und war einen Moment lang still, bis er merkte, dass er davon nicht satt wurde. Als Marc mit dem Medikament in der Hand wieder neben ihnen stand, machte das Baby seiner Verzweiflung erneut Luft.
    „Komm, Paige.“ Marc nahm sie beim Ellbogen und schob sie zur Tür.
    Sie wusste, Protest war zwecklos. Marc Corbett hatte aus unerfindlichen Gründen beschlossen, sie nach Hause zu bringen. Wenn sie versuchte, ihm zu entkommen, würde er einfach etwas fester zupacken. Obwohl sie es hasste, sich ihm zu fügen, war es doch weitaus wichtiger, dass Brodie bald sein Medikament und etwas zu trinken bekam. Sherry wartete sicher auch schon wie auf Kohlen auf Nachricht, ob ihr Sohn wirklich nur Windpocken hatte.
    Also setzte sich Paige folgsam mit Brodie ins Auto. Der schwere Duft des exklusiven Parfüms von Marcs Freundin hing noch in der Luft. Es roch sexy und verführerisch. Nach Geld, Privilegien und Freizeit. Sicher war es sündhaft teuer gewesen, wie es zu den Menschen passte, mit denen Marc verkehrte.
    Paige straffte sich und sah starr geradeaus. Napier war eine hübsche kleine Stadt mit nur wenigen unattraktiven Ecken. Aber heute sah sie ihre Straße mit den Augen eines Fremden. Noch dazu eines Mannes, der nur das Beste gewöhnt war. Aus dieser Perspektive betrachtet, waren die vielen bunten Blüten in den Blumenkästen und die blühenden Wildkräuter, die überall wucherten, das einzig Ansprechende an den kleinen Läden und Häusern in ihrem Stadtviertel.
    „Es ist Nummer dreiundzwanzig.“
    Marc bog in die schmale Gasse zwischen dem Imbiss und dem Elektroladen ein, der schon bessere Tage gesehen hatte.
    „Im zweiten Block.“
    Er fuhr den Wagen bis vor das zweite flache Gebäude. Ein ehemaliges Motel, das Bankrott gemacht hatte, war in billige Apartments aufgeteilt worden. Vor jedem Eingang befand sich ein Parkplatz. Marc parkte auf dem Streifen im Vorgarten, der zu Paiges Apartment gehörte, und stellte den Motor ab.
    Dann ließ er den Blick über das rote Backsteingebäude gleiten. Die Häuser hatten Schiebefenster mit Aluminiumrahmen. Zu jedem Eingang gehörte außer dem Parkplatz eine Terrasse aus Beton. Blumenkästen markierten, wo das Stückchen Garten jeweils aufhörte. Die Erde in den meisten Kästen wirkte staubtrocken, und nur kümmerliche Wildkräuter fristeten hier ein trauriges Dasein. Nur in den Kästen vor Paiges Eingang blühten dicht an dicht die Ringelblumen. Viele gelbe und orangefarbene Blüten trotzten der allgemeinen Hoffnungslosigkeit.
    „Vielen Dank, dass du mich hergefahren hast.“
    Brodie, den das gleichmäßige Brummen des Motorgeräusches schläfrig gemacht hatte, wurde hellwach und wimmerte erneut. Paige wollte nur noch eins: sich in ihr kleines Zuhause verkriechen. Wäre Marc doch nur schon weg, zurück in seiner heilen Welt, wo er sicher noch nie über ein leeres Bankkonto hatte nachdenken müssen.
    „Gib mir das Baby!“, befahl er.
    „Wozu?“, protestierte sie überrascht.
    Er presste die Lippen zusammen, sodass sie nur noch eine schmale Linie bildeten. „Ohne ihn kannst du viel leichter aussteigen.“
    Sie zögerte.
    „Was befürchtest du denn?“, fragte er überraschend sanft. „Glaubst du, ich will ihn entführen?“
    „Unsinn.“
    „Ich lasse ihn auch bestimmt nicht fallen.“ Jetzt machte er sich auch noch über sie lustig!
    Sie spürte, dass ihr Gesicht heiß wurde. Schnell reichte sie ihm Brodie und stieg aus. Marc stand bereits neben dem Wagen. Das Baby hielt er wie selbstverständlich im Arm. Weder stolperte er, noch zögerte er. Im Gegenteil. Trotz des Babys bewegte er sich souverän und sicher.
    „Ich trage ihn nach drinnen“, sagte er, als sie auf ihn zukam. „Dann hast du die Hände frei zum Aufschließen.“
    Das hatte sie nun davon, dass sie ihm nachgegeben hatte! Ihr Plan, schnell nach drinnen zu verschwinden und ihn draußen stehen zu lassen, war gescheitert. Innerlich kochend vor Zorn über ihre Hilflosigkeit, machte sie auf dem Absatz kehrt und ging über die kahle Terrasse zur Haustür. Paige trat ein, und Marc folgte dicht hinter ihr. Er streifte beinahe den Türrahmen. Statt zu fremdeln, lag Brodie, der kleine Verräter, ganz still in seinem Arm.
    Marc blieb mitten auf dem fadenscheinigen braunen Teppich stehen und sah sich in aller Ruhe um. Groß,

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