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BIANCA EXKLUSIV Band 0181

BIANCA EXKLUSIV Band 0181

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0181 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CRYSTAL GREEN SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD
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Schlägen in die Bucht hinaus. Als sie spürte, dass ihre Handflächen anfingen wehzutun, drehte sie um und ruderte zurück.
    „Ich sehe, du kannst rudern“, sagte Marc, als sie die Riemen einholte und sich gegen das Heck treiben ließ. „Hör auf zu jaulen, Fancy. Sie ist doch wieder da.“
    Paige ergriff seine ausgestreckte Hand und ließ sich an Deck ziehen – beinahe bis in seine Arme. Er ließ erst los, als sie schon fast an seiner Brust lag.
    „Fancy fährt liebend gerne Boot.“ Er warf einen Blick zur Uhr. „Wir müssen umkehren.“
    Während der kurzen Rückfahrt wirkte Marc in sich gekehrt, als würde er sich bereits mit den geschäftlichen Aufgaben beschäftigen, die ihn erwarteten, sobald er diese idyllische Insel verließ.
    Auf dem Weg zum Haus sagte er: „Versprich mir, Rose Oliver Bescheid zu sagen, wenn du hinausfahren willst. Sie ist auf der Insel geboren und kennt sich aus. Ihre Wetterprognosen treffen oft zu.“
    „Ich sage ihr, wohin ich gehe oder fahre, und ich werde auf sie hören, wenn sie es für zu gefährlich hält. Ich bin ja nicht dumm.“
    Marc schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln, und ihr Herz klopfte plötzlich wie verrückt.
    „Nein, ganz im Gegenteil“, stimmte er zu. „Ich schicke sie dir gleich mit dem Kästchen.“
    In ihrem Zimmer setzte sich Paige und rang um ihre Fassung. Sie war den Tränen nahe. Angespannt sah sie durch die Schlitze in den hölzernen Fensterläden auf das glitzernde Meer.
    Es klopfte.
    Mrs. Oliver brachte ein kleines Kästchen. „Mr. Corbett bat mich, Ihnen dies hier zu geben. Und den Briefumschlag.“
    „Vielen Dank.“ Paige nahm beides in Empfang und schloss die Tür. Sie legte das Kästchen auf das große Bett.
    Es dauerte einige Minuten, ehe sie wagte, es zu öffnen. Tränen traten ihr in die Augen. Das glänzende goldene Armband lag auf schwarzem Samt. Der herzförmige Verschluss war mit kleinen Diamantsplittern besetzt. Als Kind hatte Paige das Armband oft bewundert, und manchmal hatte Juliette ihr erlaubt, es zu tragen. Dann war sie im Zimmer herumstolziert und hatte sich wie eine Prinzessin gefühlt.
    Nun war Juliette tot, und dies blieb als einziges Andenken von ihr. Und der Brief. Sie nahm den Umschlag mit bebenden Fingern. In Juliettes ausgeprägter Handschrift stand ihr Name auf der Vorderseite. Paige riss den Umschlag auf und entfaltete den Briefbogen.
    Liebste Paige,
    solltest Du diesen Brief jemals lesen, hat Marc recht behalten, dass es gut war, mein Testament zu machen! Es tut mir leid, dass es zwei Jahre gedauert hat, bis Du benachrichtigt wurdest. Ich habe einen Grund dafür, aber er ist nicht wichtig. Sollte er sich doch als wichtig erweisen, wirst Du es erfahren.
    Ich weiß, dass Marc es Dir unter allen Umständen ermöglichen wird, hier auf Arohanui zu wohnen. Amüsier Dich gut – das ist ein Befehl! Ich möchte, dass Du eine ganze Woche bleibst, weil Du viel zu hart arbeitest und ich sicher bin, dass Du Dir keinen Urlaub gegönnt hast, seit Euch Dein Vater verlassen hat.
    Meinst Du, ich würde Dir einige Lebensweisheiten hin terlassen? Tut mir leid, mir fallen keine Abschiedsworte ein. Lass mich nur sagen, dass ich finde, Du solltest das Leben genießen. Vor allem solange du hier bist.
    Alles Liebe, Juliette.
    PS Du warst immer meine beste Freundin. Und die kleine Schwester, die ich nie bekommen habe.
    Paige presste den Brief an die Brust und trat ans Fenster. Sie blickte starr hinaus, ohne wirklich etwas zu sehen. Erst als es klopfte, kam sie wieder zu sich. Schnell ging sie zum Bett und schob den Brief unter die Tagesdecke.
    Wie erwartet, stand Marc an der Tür. „Du hast geweint“, fuhr er sie unwirsch an.
    „Nein. Aber ich habe mich an früher erinnert.“ Ohne nachzudenken, fragte sie: „War Juliette glücklich?“
    Er warf ihr einen rätselhaften Blick zu. „Sie war immer heiter und gelassen, und sie schien völlig glücklich zu sein.“
    Trotz Lauren, der zweiten Frau in seinem Leben? Unwahrscheinlich.
    „Warum bestand sie darauf, dass ich herkomme, um das Armband abzuholen?“
    „Ich habe keine Ahnung. Du hast sie nicht mehr oft getroffen, nachdem sie aufs Internat ging, stimmt’s?“
    „Ja.“
    „Ihr müsst sehr eng befreundet gewesen sein. Sonst hätte eure Freundschaft die große Distanz und den Altersunterschied nicht überdauert. Juliette hat immer gewusst, was sie wollte, und sie wollte, dass du herkommst.“ Marc sah zur Uhr. „Das Mittagessen ist fertig. Komm, lass uns zusammen

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